Viel Spektakel am Michaelskreuzrennen

Ford India Monoposto 200 PS / 1938, ehemals in Indianapolis im Einsatz.

ROOT – Was für ein Spektakel: Bei der fünften «Erinnerungsfahrt» lebten die sechs legendären «Bergprüfungsfahrten» der Jahre 1923 bis 1933 von Gisikon-Root bis Michaelskreuz wieder auf. Doch anders als früher gab es weder Rennen um die Zeit noch Ranglisten – die Bergfahrten auf der 3,5 Kilometer langen Strecke hinauf zum Michaelskreuz mit den Oldtimern und Rennboliden der Zwei- und Vierräder waren vor allem der Nostalgie gewidmet.

Mehr als 270 historische Autos, Motorräder und Gespanne prägten das Bild des ebenfalls fein herausgeputzten Dorfes Root. Vom Oldtimer Oldsmobile Touring Runabout mit Jahrgang 1905 – der Fahrer war keine Geringerer als Hans Robert Bründler, Präsident IG Michaelskreuzrennen – über den Jaguar SS 100 (1937) bis hin zum Apal Formel V – mit Jahrgang 1965 eher ein Youngster (der Apal war 1965 einer der ersten Formel V-Hersteller) – gaben sich mit viel Liebe zum Detail gepflegte Autos und Motorräder die Ehre. Ehre, die natürlich ihren Besitzern gebührt. Doch das älteste Gefährt im gesamten Fahrerlager trug Jahrgang 1880 und war ein Hochrad: Ernst Oberli aus Brügg bei Biel tritt mit seinem Original-Rennrad bei fast allen Nostalgierennen in der Schweiz auf und ist als Attraktion bei vielen Veranstaltungen stets willkommen. «Aber immer im passenden Kostüm, das gehört sich und ich gebe jedem Besucher die Chance, es auf dem Rad zu versuchen», lacht er herzlich.

Zu bewundern waren in einer Ausstellung in der Turnhalle Arena alte Autos und Motorräder, präsentiert vom 6-Zapfen-Club Innerschweiz und das Verkehrshaus Luzern «spendierte» mit drei Monteverdis ihre Leihgaben.

Toll auch die restlos ausverkauften Taxifahrten: Für 80 Franken pro Fahrt konnte man als Beifahrer, zusammen mit einem arrivierten Rennpiloten, in einem Porsche 981 GTS, einem Corvette C7R Le Mans Edition oder einem Seat Leon TCR 2017 echtes Renngefühl erleben. Mit dem Erlös dieser Fahrten wird diesmal die Aargauer Institution «Murimoos – Werken und Wohnen» unterstützt.

Eine supertolle Veranstaltung – und der rontaler mittendrin

Für OK-Chef Roberto Molin, sein Team und die gegen 100 Helfer ist der zweitägige Anlass super gelaufen, alles gut gelungen. Besonders der wettermässig prächtige Samstag zog mit tausenden von Besuchern entlang der Strecke viel festfreudiges Volk an. Und wer die «Festmeile» rund um das Startgelände nicht verlassen wollte, der kam mit dem rontaler auf seine Rechnung: Das Medienteam um Daniel Scherz hat am Samstag einen Live-Videostream über www.rontaler.tv gesendet, über vier Kameras entlang der Strecke und verschiedene Livekameras konnten Interviews auf Grossbildschirmen mitverfolgt werden.

Rolf Willimann