Regionale Gesundheitskommission: Eindrücklicher Abend zum Thema psychisch gesund bleiben

Am 13. Juni 2013 trafen sich rund 60 Personen in der Arena in Root zum diesjährigen ersten Themenabend der «Regionalen Gesundheitskommission Dierikon Gisikon Honau Root». Pünktlich um 20 Uhr begrüsste Margrit Künzler (Sozialvorsteherin von Root) die Anwesenden und die beiden Referentinnen Martha Bühler, GL traversa Luzern, und Ulrike Kaiser, Betroffene mit Peerausbildung. 
Referentin Marta Bühler, traversa

pd/Red. Traversieren heisst laut Duden: quer durchgehen, durchkreuzen. Dies treffe den Zweck des bald 140 Jahre alten Vereins hervorragend, erläutert Martha Bühler den Anwesenden, denn sie und ihr Team möchten Sicherheit, Verständnis sowie Geborgenheit bieten und den Prozess jedes einzelnen psychisch kranken Menschen begleiten.

Der spezielle Ansatz, dass traversa sich nicht auf Krankheit, sondern auf Gesundheit und Gesundung konzentriert, wurde den Zuhörern im Laufe des Abends klar. Die traversa-Geschäftsleiterin erklärte auch, dass die Betroffenen sich durch den Aufenthalt bei traversa aus ihrer häufigen Opferrolle herausschälen würden/müssten, was eine gewaltige Anstrengung jedes einzelnen erfordere. Als Schlüssel, der meistens zu einer gesundheitlichen Verbesserung der Betroffenen führe, nannte sie Fragen wie: Was macht gluschtig auf Gesundsein? Was macht Freude am Leben und was bedeutet für die einzelnen Menschen, schöne Erlebnisse zu haben? Dies sei für jeden etwas anderes, und das gelte es herauszufinden.

Nach der Pause erzählte Ulrike Kaiser ihre Lebensgeschichte. Sie nannte die Gründe für ihre Erkrankung, schilderte ihre Leidensgeschichte und wie sie durch einzelne Eckpunkte nach vielen Jahren begriff, dass sie die Verantwortung für sich selbst übernehmen musste. Den Zuhörern wurde klar, dass die Grenze von gesund zu krank fliessend ist.

Diese Erkenntnis war der Wende-Punkt in Ulrike Kaisers Leben. Von da an wurde sie psychisch gesund. Nach einer Peer-Ausbildung an der Fachhochschule Bern hilft sie heute in der Psychiatrie Luzern mit, psychisch kranke Menschen zu betreuen, und sie konnte die Freude an dieser Arbeit für das Publikum spürbar machen.
Margrit Künzler (Sozialvorsteherin), Ulrike Kaiser