Keine lebenden Tiere schenken

Die Anschaffung eines Tieres will sorgfältig überlegt sein. Symbolbild

Ein Haustier ist kein Spielzeug und aus diesem Grund gehört es auch nicht unter den Weihnachtsbaum. Jährlich werden Kinderwünsche nach einem lebenden Haustier unüberlegt zu Weihnachten erfüllt und in vielen Fällen ist für solche Tiere der Weg ins Tierheim vorprogrammiert und das hat kein Hund, keine Katze und auch kein Meerschweinchen verdient.

So sehr sich ein Kind ein Meerschweinchen, einen Hamster oder einen jungen Hund wünscht, Weihnachten ist nicht der richtige Zeitpunkt, sich für ein Tier zu entscheiden. Auch unter Erwachsenen sind lebende Tiere unüberlegte Geschenke. Vielfach werden die Lebenserwartung eines Tieres, der Pflegeaufwand sowie die Kosten der Tierhaltung unterschätzt und keine Informationen zur Tierhaltung des entsprechenden Tieres eingeholt. Gerade bei Kleintieren sind die wenigsten für Kinder geeignet. Viele Nager, welche der Wunscherfüllung eines Kindes dienten, sei dies zum Geburtstag oder zu Weihnachten, werden oft mangels Interesse des Kindes am Tier ein Jahr nach Einzug in den Tierheimen abgegeben.
Das Tierheim an der Ron des Tieschutzvereins des Kantons Luzern vermittelt in der Weihnachtszeit mit Vorsicht und nur begrenzt Tiere. «Grundsätzlich vermitteln wir keine Tierheimtiere als Geschenke», sagt Cornelia Trinkl, Chef-Tierpflegerin im Tierheim an der Ron, «ansonsten muss die beschenkte Person zum Aussuchen mitkommen.»

Wer seinem Kind dennoch den Wunsch eines lebenden Tieres erfüllen möchte, sollte sich nicht nur über die Tierhaltung und den Zeitaufwand Gedanken machen, sondern auch darüber, welchen Lerneffekt ein Kind daraus ziehen kann, sich um ein Tier zu kümmern oder wenn das Interesse am Tier verloren geht und eine Umplatzierung beziehungsweise Abgabe im Tierheim ansteht. An Stelle eines lebenden Tieres kann zum Beispiel das Tierzubehör als Geschenk überreicht werden, und die beschenkte Person ist beim gemeinsamen Aussuchen mit dabei, bei Kindern immer in Absprache mit den Eltern. Alternativ kann auch ein Plüschtier Freude bringen, das sich viel lieber knuddeln lässt als die meisten lebendigen Tiere. Einem tierischen Begleiter ein Zuhause zu bieten, ist eine längerfristige und verantwortungsvolle Aufgabe, welcher eine intensive Auseinandersetzung und Planung vorausgeht.

Bericht:
Alexandra Achermann

Die Anschaffung eines Tieres will sorgfältig überlegt sein. Symbolbild