«Rotsee-Gfrörni» war für einmal gefährlich

Im Winter 1987 – vor 25 Jahren – präsentierte sich der Rotsee in einem herrlichen weissen Kleid. Die enorme Kältewelle nach Neujahr hatte das ruhige Gewässer auf der ganzen Fläche einfrieren lassen, aber mit einer Eisdicke von 6 bis 10 cm reichte es nicht für eine Fasnacht «on ice». | Bild Ruedi Schumacher

er. Just zur Fasnacht 1987 war der Rotsee wieder einmal zugefroren. Für eine Fasnacht auf dem Eis – wie im Vorjahr 1986 – reichte diese «Rotseegfrörni» aber nicht. Für die Begehbarkeit muss die Eisdicke 12 – 15 cm betragen. damit der See ohne Probleme betreten werden kann. An sechs Orten warnten daher Tafeln vor den Gefahren, was einige Unentwegte nicht daran hinderte, den See als Langlaufgebiet zu nutzen. Zudem meldeten die Verantwortichen, dass die Schneedecke eine eher wärmende Wirkung habe und mit einer Begehbarkeit in diesem Jahr kaum zu rechnen sei. Das war umso bedauerlicher, weil einige «Eislustige» bereits Veranstaltungen geplant hatten. Im Vorjahr war der See ab dem 12. Januar so zugefroren, dass rund 2000 Personen an einem Rotsee-Eisschnellauf teilnahmen. Diesmal wäre das Risiko zu gross gewesen, was dadurch bewiesen war, dass der Fotograf des nebenstehenden Fotos bereits im Moos eingesunken war.

Tempi passati
Historisch erwiesen ist, dass es für die Rotseegfrörni keine registrierte Statistik gibt – leider. Hier zwei Beispiele: Vom 12. – 15. Januar 1867 betrug die Schneehöhe bei Rathausen 71 cm und der Rotsee war am 17. Januar 1867 ganz zugefroren, am 25. Januar aber schon wieder «schiffbar». Und ein aktueller Rekord: Am 20. und 21. Dezember 2009 gab es bei uns mit minus 16,1 Grad einen Kälterekord seit Beginn der Kältemessungen im Jahr 1931. Aber eben: kurze eisige Kälte macht noch keine «Rotsee-Gfrörni». Und die Fasnacht zelebrieren wir lieber mit Wagen als mit Schlitten.