JUDAS PRIEST – Die Heavy-Metal-Pioniere

Die britische Truppe JUDAS PRIEST gehört zu den einflussreichsten und grössten Heavy-Metal-Bands der Welt und wurde bereits vor 45 Jahren, 1969, in Wednesbury in der Nähe von Birmingham gegründet. Den ausgefallenen Bandnamen entlehnten sie dem Bob Dylan-Song «The Ballad Of Frankie Lee And Judas Priest». 1974 erschien das erste Studio-Album «Rocka Rolla». Dieser Longplayer war eher ein Flop und lag wie Blei in den LP-Verkaufsregalen – praktisch niemand interessierte sich für das Erstlingswerk der englischen Formation. Die nächsten Alben «Sad Wings Of Destiny» (1976) oder das vierte Opus «Stained Glass» (1978) bis hin zu «Killing Machine» (1979) stiessen bei der Metal-Fangemeinde bereits auf grösseres Interesse. Der endgültige Durchbruch verzeichneten Judas Priest jedoch mit der sechsten Studio-Langrille «British Steel» (Rasierklingen-Cover), welche vor 34 Jahren, 1980, das Licht der Welt erblickte. Auch die folgenden Alben «Turbo» (1986) oder «Painkiller» (1990) gehen zweifellos in die Heavy-Metal-Geschichte ein! 2011 hatten Judas Priest einen herben Verlust zu verzeichnen: Der Original-Gitarrist K. K. Downing warf das Handtuch nach über vierzig Jahren und wurde vom 1980 geborenen Jungspund Richie Faulkner ersetzt. Mit halsbrecherischem Tempo, jaulendem Doppelspiel der Gitarren und im derb hochreizenden Lead-Gesang Rob Halfords (geb. 25.8.1951) machten Judas Priest ungebremst weiter. Auf dem brandneuen Studio-Werk «Redeemer Of Souls» (13 Songs/SonyMusic) haben sie aber einen Gang zurückgeschaltet, obwohl nach dem lahmen und müden Konzept-Album «Nostradamus» (2008) die Songs von Judas Priest wieder griffiger, kompakter und powervoller daherkommen. Anspieltipps sind «Metalizer», «Hell & Back» sowie «March Of The Damned». Übrigens: Die Special-Edition weist fünf mittelmässige Bonus-Tracks auf. Dennoch sollte das neue CD-Opus bei jedem Priest-Fan im Plattenregal stehen!

Mario P. Hermann

MusicCorner