Nicht alle Gerüche kommen von der Biogasanlage Inwil

Biogasanlage in Inwil. Bild Lars de Groot
Biogasanlage in Inwil. Bild Lars de Groot

In der aktuellen «Ratsstube», dem offiziellen Informationsorgan der Gemeinde Inwil, wendet sich Philip Gassner, Geschäftsführer der SwissFarmerPower Inwil AG, mit einem Schreiben an die Bevölkerung. Darin geht er auf Meldungen ein, welche sich über die Geruchsbelastungen der Biogasanlage beschweren.

ro. Die SwissFarmerPower Inwil AG gewinnt aus Biomasse erneuerbare Energie. Mit der Anlage am Standort Inwil wird CO2-neutrales Biogas produziert. Damit substituiert sie rund 20 Millionen Kilowattstunden Erdgas pro Jahr. 2400 Fahrzeuge können mit Inwiler Biogas jedes Jahr je ca. 12’000 Kilometer zurücklegen. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur überregionalen Biogasversorgung. Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass die Anlage in der laufenden Diskussion über die Nutzung erneuerbarer Energie noch weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Anlage wird stetig optimiert
Das Unternehmen in Inwil ist eine absolute Pionieranlage. Im Laufe der letzten drei Betriebsjahre wurden Erfahrungen gesammelt und das initiative Unternehmen ist kontinuierlich daran, die Anlage zu optimieren. Der Fokus wurde dabei auf die Wirtschaftlichkeit und auf die Minderung von Geruchsemissionen gelegt. In den letzten Jahren ist es dank diversen zusätzlichen Investitionen gelungen, die wahrnehmbaren Auswirkungen für die Bevölkerung stetig zu mindern. Bei unvorhergesehenen Ereignissen oder Defekten an der Anlage ist es aber nicht auszuschliessen, dass temporär wahrnehmbare Emissionen auftreten können.

Auch andere Gerüche möglich
Bei der Gemeindeverwaltung treffen immer wieder Meldungen ein, dass die Biogasanlage Geruchsbelastungen verursacht. Dazu Gassner: «Zweifellos sind wir teilweise die Verursacherin der Gerüche. Wir bitten Sie jedoch zu berücksichtigen, dass der Geruch auch von anderen Quellen wie z.B. der ARA Oberseetal, dem Ausbringen von Gülle, vom Gemüseanbau (Kohlgemüse verursacht starke Gerüche) oder von privaten Komposthaufen stammen kann. Bei Wetterlagen mit Nordwest-, Nord- oder Nordost-Wind ist es unwahrscheinlich, dass die Biogasanlage Verursacherin der Gerüche ist.»

Neue Grüngut-Umschlagshalle
Um den betrieblichen Ablauf weiter zu optimieren, wird in der Zeit vom September 2012 bis Januar 2013 eine neue Grüngut-Umschlaghalle erstellt sowie die Abluftbehandlungsanlage ausgebaut. Die Baubewilligungen für diese Projekte wurden von der Gemeinde Inwil bereits erteilt. Im Zusammenhang mit diesen baulichen Massnahmen kommt es zu Unterbrüchen in der Abluftbehandlung und es kann zu Emissionen kommen. In diesem Zusammenhang appelliert Philip Gassner an die Bevölkerung: «Wir setzen alles daran, diese für Sie so gering wie möglich zu halten. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Bereitschaft für die Förderung erneuerbarer Energie.»