Ökkologisch wertvoller Solarstrom

Fabian Peter, Gemeindeammann von Inwil (links), und Marius Fischer, BE Netz AG, besprechen die letzten Details für den Bau der Solaranlage auf dem Dach der neuen Schulanlage. Bild zVg.

INWIL – Die Gemeinde Inwil erhält auf dem Dach des neuen Schulhauses eine Solaranlage, die sie nichts kostet. Möglich macht dies die Firma BE Netz AG mit Sitz in Ebikon. Letztere finanziert, baut und betreibt die Anlage. Inwil kauft dem Unternehmen im Gegenzug den ökologisch wertvollen Solarstrom ab.

pd. Im Herbst 2014 fällte der Gemeinderat Inwil den Grundsatzentscheid, auf dem Schulhaus-Neubau eine Solaranlage zu installieren. Ende März dieses Jahres geht sie bereits in Betrieb. Mit ein Grund für die schnelle Umsetzung: «Die Anlage belastet das Gemeindebudget nicht», sagt Gemeindeammann Fabian Peter. «Wir mussten dafür keinen Kredit sprechen.» Die Gemeinde habe verschiedene Investitionsmodelle geprüft, erklärt Fabian Peter. Bei der Evaluation sei man auf die Firma BE Netz aufmerksam geworden. «Das Unternehmen bietet genau das an, was wir uns wünschten. Wir wollen nämlich keine eigene Anlage betreiben und unterhalten. Das gehört nicht zu unseren Kernkompetenzen.» Im Januar 2015 hat die Gemeinde mit der Firma BE Netz aus Ebikon einen Vertrag über 20 Jahre abgeschlossen. BE Netz baut die Anlage und betreibt sie. Sie ist zudem für die Wartung zuständig. Im Gegenzug bezieht die Gemeinde den produzierten Solarstrom zu derzeit 21 Rappen pro Kilowattstunde. Der Preis wird der Teuerung angepasst. «Das war ein weiterer Grund, weshalb wir uns für das Modell der BE Netz AG entschieden haben», erklärt Gemeindeammann Fabian Peter. «Wir wissen so genau, welche Kosten anfallen. Wir sind nicht von den Launen des Strommarktes abhängig.» Der Solarstrom ist zwei bis drei Rappen teurer als Normalstrom. Im Falle von Inwil werden die leicht höheren Solarstromkosten sogar wieder kompensiert, weil die Gemeinde den restlichen Strom seit Anfang Jahr auf dem freien Markt günstiger bezieht.

Direkter Stromverbrauch

Die Solarstromanlage, die derzeit in Betrieb geht, ist 500 Quadratmeter gross und liefert jährlich rund 63 000 Kilowattstunden Energie. Das entspricht dem Verbrauch von ungefähr 20 Haushalten. Die Firma BE Netz investiert rund 175 000 Franken in den Bau. Marius Fischer, Geschäftsleiter der BE Netz AG, freut sich über die Realisierung des Projektes zusammen mit der Gemeinde Inwil. «Wir besitzen das notwendige Know-how und können die Dachfläche nutzen. Die Gemeinde ihrerseits erhält ökologisch wertvollen Strom. Dieser wird zudem direkt vor Ort verbraucht. Das ist energetisch äusserst effizient. Auch ein Netzausbau entfällt.» Die Anlage vermag rund einen Drittel des Strombedarfs des Schulhauses zu decken – über den ganzen Tag verteilt. «Ausrichtung und Form des Daches sind ideal», so Marius Fischer.

Pädagogischer Zusatznutzen

Eine Anzeigetafel beim Schulhaus soll jeweils den aktuellen Stand der Stromproduktion anzeigen. «Der Gemeinderat möchte, dass die Solaranlage auf dem Schulhausdach die Schülerinnen und Schüler ermuntert, sich mit der Thematik der erneuerbaren Energien auseinanderzusetzen», sagt Gemeindeammann Fabian Peter, «die Anlage bietet dafür besten Anschauungsunterricht.»

Fabian Peter, Gemeindeammann von Inwil (links), und Marius Fischer, BE Netz AG, besprechen die letzten Details für den Bau der Solaranlage auf dem Dach der neuen Schulanlage. Bild zVg.
Fabian Peter, Gemeindeammann von Inwil (links), und Marius Fischer, BE Netz AG, besprechen die letzten Details für den Bau der Solaranlage auf dem Dach der neuen Schulanlage. Bild zVg.