«Werden wir im Verkehr versinken?»

ROOT – Info-Veranstaltung von «Schwerpunkt Root»

Mehr als hundert Interessierte versammelten sich am 3. April im D4 Business Village Root zu einer erneuten Info-Veranstaltung von «Schwerpunkt Root». Thematisiert wurden verkehrspezifische Aspekte von Root und Rontal.

Unter dem Titel «In einer Stunde informiert» orientierten drei Referenten die Besucher über die Verkehrsituation im Rontal – in Root im Speziellen. Begrüsst wurden die Gäste durch den OK-Präsidenten von Schwerpunkt Root, Jérôme Rüfenacht. «Es stockt in und um Root – Root und das Rontal sind eine Wachstumsregion, sowohl was die Ansiedlung von Unternehmen, als auch den Wohnungsbau betrifft. Neben der schönen Wohnlage wird jeweils die optimale Lage auf der Wirtschaftsachse Luzern-Zug-Zürich angepriesen», so der OK-Präsident. Die Region sei von Stau, Hektik und Unplanbarkeit geprägt. Am Schwerpunkt Root blicke man  in die Zukunft. «Werden wir im Verkehr versinken oder schaffen wir es, mittels intelligenten Lösungen und durchdachter Infrastruktur den Verkehr in den Griff zubekommen?» Auf der Tagesordnung standen dann auch die Punkte «Verkehrsüberlastung und Unfälle an der Tagesordnung: A2/A14 Gesamtsystem Bypass Luzer», «Verpassen wir im Rontal den Anschluss?» und «Verkehrslogistik im neuen Verteilcenter (ALDI)».

Jérôme Rüfenacht

Thomas Kloth, Bereichsleiter Projektmanagement ASTRA, ergriff als erster das Wort und präsentierte einiges an Zahlen und Fakten. Das Schweizer Strassennetz umfasse 72’000 Kilometer, 1800 davon seien Nationalstrassen, für welche die ASTRA zuständig sei. «Auf diesen Kilometern bewegt sich 43 Prozent des Verkehrsaufkommens im Personenverkehr und 67 Prozent des Strassengüterverkehrs». Die Auslastung nehme stetig zu, Staus werden immer länger und auch Auffahrunfälle häufen sich vermehrt, der Druck auf die Autobahnanschlüsse steigt. Als Lösungen für diese Probleme sind strategisch geplant: Kurzfristig ein Verkehrsleitsystem (variable Geschwindigkeiten, homogener Verkehrsfluss, Gefahrenwarnungen). Zwischen 2018 und 2020 soll der Zubringer Gisikon-Root umgestaltet, die Ausfahrspur verlängert und die Fahrstreifen anders aufgeteilt werden. Auch in Sachen Unterhalt und Bestand (z.B. neuer Belag) wird einiges getan. Langfristig werden der Ausbau der A14 auf sechs Fahrstreifen, der Bypass Luzern und die dritte Röhre Rathausen die Situation verbessern.

Thomas Kloth

Daniel Heer, Projektleiter Angebot Verkehrsverbund Luzern, sprach als zweiter Referent und erläuterte das Thema Bahn- und Busverbindungen. Mit der Eröffnung der «Mall of Switzerland» und dem Bushub in Ebikon kann und muss das Rontal gemäss Heer mit einigen Änderungen rechnen. Wie auch den Reaktionen und Fragen des Publikums zu entnehmen war, bewegt die Rooterinnen und Rooter dieses Thema besonders. Sind genügend Verbindungen von Bahn und Bus vorhanden? Wie steht es mit den Anschlüssen? Gäbe es nicht noch sinnvollere Linien/Verbindungen? Heer bestätigte, dass das System Rbus vorangetrieben werde und die Linie 1 bis nach Ebikon führen wird. Die «Mall of Switzerland» wird mit einem 7-Minuten-Takt erschlossen (inwiefern potentielle Käufer sich dann wirklich via Bus und Zug zum Einkaufen nach Ebikon begeben und nicht das Auto nehmen, darüber wird noch immer trefflich gestritten). Die Verbindung von Perlen nach Root soll optimiert werden und der 23er Bus wird wahrscheinlich bis nach Gisikon-Weitblick geführt werden. Auch das D4 wird zusätzlich erschlossen, die Zone 28 wird angepasst und führt künftig bis zur «Mall of Switzerland».

Daniel Heer

Abschliessend gewährte Robert Pontius, Managing Director ALDI Suisse AG, Perlen einen Einblick in die Verkehrslogistik im neuen Verteilcenter. Dabei betonte er die Bemühungen des Unternehmens, die Effizienz des anfallenden Verkehrsaufkommens – sprich die Auslastung der benötigten Warentransporte – zu optimieren und den LKW-Verkehr auf das Notwendigste zu minimieren (bis zu 100 LKW pro Tag). Wer sich ein genaueres Bild des Unternehmens vor Ort machen möchte, der kann die Gelegenheit beim Schopf packen, denn am 14. Mai öffnet das Verteilzentrum seine Tore für interessierte Besucher.

Robert Pontius
Bilder Stefan Jaeggi

In gewohnter Form wurde der informative Abend dann mit einem Apéro beendet, bei dem sich die Gäste, Veranstalter und Referenten angeregt und unkompliziert austauschen  konnten.