Stellungnahmen Tunnelprojekt Ebikon

glp: «Ja zu einem attraktiven Zentrum, Nein zum Tunnel»

Die Grünliberalen sagen «Ja» zur Aufwertung des Dorfzentrums aber «Nein» zur Überdachung der K17. Der Gemeinderat wird aufgefordert das mangelhafte und überteuerte Projekt zu begraben, um nachhaltige und innovative Strategien für die Aufwertung des Dorfzentrums entwickeln zu können und den blockierten Prozess fortzuführen.

Zahlreiche Fachbehörden und Verbände der Raumplanung kritisieren das Projekt und empfehlen, dieses nicht weiter zu verfolgen; unter anderem die Dienstelle Raum und Wirtschaft, Denkmalpflege, LuzernPlus, die Ebikoner Planungs-, Umwelt- und Energiekommission PUEK, die Fachkommission Ortsentwicklung und die Controllingkommission. Auch die Grünliberalen fordern vom Gemeinderat einen sofortigen Planungsstopp.

Die Ebikoner Tunnelidee basiert auf der fragwürdigen Annahme, dass die Antwort auf aktuelle Mobilitätsbedürfnisse motorisierter Individualverkehr MIV heisst. Sie setzt eine punktuelle, millionenteure Massnahme in den Vordergrund, um der Ebikoner Verkehrsproblematik auf einem kleinen Teilstück der Hauptstrasse zu begegnen. Dabei geht der Blick auf eine strategisch entwickelte und nachhaltige Gesamtlösung, welche das ganze Dorf aufwerten und die Bevölkerung miteinbeziehen würde, völlig unter.

Die mehrspurige Überdachung der K17 widerspricht der Umlagerungspolitik und hat keine Antwort auf den zunehmenden Langsamverkehr, der nicht durch einen Tunnel geführt werden will. Es berücksichtigt aktuelle Entwicklungen wie zunehmende Digitalisierung, Elektrifizierung von Fahrzeugen, moderne Verkehrsleitsysteme und Entwicklung von autonomen Fortbewegungsmitteln mit leisen Reifen auf Flüsterbelägen nicht. Statt das Zentrum aufzuwerten würde Ebikon vom «Amplikon» zum «Tunnelikon» mutieren und weiter an Attraktivität für Investoren verlieren. Gefragt sind jetzt innovative, flexible und zukunftsverträgliche Lösungen. Die Idee eines Tunnels verkennt, dass man Probleme von morgen, nicht mit Ideen des letzten Jahrhunderts lösen kann. Wir sagen Stopp!

glp Ebikon

SP Ebikon sagt Nein zum Tunnel und Ja zu einer sorgfältigen Zentrumsplanung

Die SP Ebikon fordert den Gemeinderat auf, das Projekt Überdachung K17 zu begraben. Das Projekt ist mangelhaft und weist zahlreiche Risiken auf. Ausserdem raten zahlreiche Fachstellen und Kommissionen das Vorhaben nicht weiterzuverfolgen. Die SP Ebikon begrüsst hingegen innovative Strategien und den Einbezug der Bevölkerung, um Ideen für die Aufwertung des Dorfzentrums entwickeln zu können. 

Die SP Ebikon ist der Auffassung, dass eine Überdachung oder Teilüberdachung der K17 der falsche Ansatz für ein attraktives Zentrum darstellt. Damit teilt die Partei die Haltung zahlreicher Fachstellen und der Ortskommissionen, der Planungs-, Umwelt- und Energiekommission (PUEK), der Controllingkommission sowie der Fachkommission Ortsentwicklung, die alle zu einem Projektabbruch raten. Das Tunnelprojekt müsste vollumfänglich durch die Gemeinde Ebikon finanziert und ist daher mit Blick auf prioritäre Infrastrukturaufgaben nicht tragbar. Des Weitern schafft das Vorhaben nur zusätzliche Probleme; wie die PUEK stellt auch die SP Ebikon fest, dass ein Tunnel das Ortsbild negativ beeinflusst und man sich ohne Not die planerische Flexibilität für die Zukunft verbaut. Und weil das Projekt auf den verkehrsplanerischen Ideen des letzten Jahrtausends basiert, wurde schlicht die Verkehrsführung für den Langsamverkehr ausser Acht gelassen. Die SP Ebikon zieht daraus den Schluss, die Überdachung der K17 sofort zu stoppen – das Vorhaben ist mangelhaft, zu teuer und erinnert an den unrühmlichen «Ballastbau».  

Positiv stellt sich die SP Ebikon hingegen zur Absicht des Gemeinderats Ebikon, endlich die Zentrumsplanung weiterzuführen, nachdem wertvolle Zeit und Ressourcen mit der Tunnelidee vergeudet wurden. Die Bevölkerung und insbesondere die Parteien, die Quartiervereine sowie das Gewerbe müssen in die Zentrumsplanung einbezogen werden. Dabei ist weiter auch wichtig, dass der ganze Bereich des Zentrums vom Knoten Schlösslistrasse bis Knoten Weichlen in die planerischen Überlegungen einbezogen wird. 

SP Ebikon

Grüne ist gegen Überdachung

Grüne Ebikon ist gegen die Überdachung der K17 im Zentrum von Ebikon, aber unterstützt das Anliegen, die Identität zu stärken und die trennende Wirkung des Strassenverkehrs zu
reduzieren. Die künftigen Massnahmen sollen sich aber nicht nur auf das Zentrum beschränken, sondern das gesamte Siedlungsgebiet im Fokus haben. Von den
Aufwertungsmassnahmen sollen alle provitieren.

Die Parteien wurden von der Gemeinde Ebikon eingeladen Stellung zur Überdachung im Zentrum von Ebikon nehmen. Die Frage einer Überdachung der K17 im Zentrum von Ebikon ist für die Grünen Ebikon von grosser Bedeutung. Die Grünen Ebikon unterstützen das Anliegen, die Identität zu stärken und die trennende Wirkung des Strassenverkehrs zu reduzieren. Die künftigen Massnahmen sollen sich aber nicht nur auf das Zentrum beschränken, sondern das gesamte Siedlungsgebiet im Fokus haben.

Wir erachten es als grossen Fehler, mit einem technischen Bauwerk die Probleme im Zentrum von Ebikon lösen zu wollen. Auch erkennen wir im unausgereiften Projektvorschlag bereits neue Probleme, die die heutigen Nachteile noch verschärfen werden, weshalb für die Grünen Ebikon eine Überdachung der K17 im Zentrum von Ebikon nicht in Frage kommt.

Hier beantworten wir schwerpunktmässig die im Vernehmlassungsbericht aufgeführten Fragen:
1. Welche Chancen und Risiken sind aus Ihrer Sicht, gemäss vorliegender
Machbarkeitsstudie, mit der Überdachung der K17 im Zentrum von Ebikon verbunden?
Eine Überdachung der K17 im Zentrum von Ebikon bindet finanzielle Mittel, die somit an anderen Orten, die auch eine Aufwertung erfahren sollen, fehlen. Die Konzentration der Massnahmen an einer Stelle ist nicht gerechtfertigt, da diese keinen erkennbaren Mehrwert für den Grossteil der Ebikoner Bevölkerung, die ebenfalls unter den negativen Immissionen der Kantonsstrasse leidet, bringt. Zudem liesse sich mit entsprechendem politischen Willen mit einer Temporeduktion das Ziel der Überdachung, namentlich die trennende Wirkung des Strassenverkehrs, erreichen, was somit weniger eine Frage der Finanzen ist.
2. Soll die Überdachung der K17 im Zentrum von Ebikon, gemäss vorliegender Machbarkeitsstudie der Firma ewp, weiterverfolgt werden?
Nein, denn mit dieser technischen Lösung wird das Zentrum nicht auf- sondern abgewertet. Es entsteht mitten im Zentrum ein mächtiges Bauwerk, das das Ortsbild negativ prägt und die Qualitäten von Ebikon versteckt. Besser ist, mit einer Temporeduktion das gesamte
Gemeindegebiet von den negativen Aspekten des Durchgangsverkehrs zu entlasten und
anzuerkennen, dass sich Ebikon nicht auf ein Zentrum reduzieren lässt, sondern dass die Aufwertungsmassnahmen das gesamte Gemeindegebiet umfassen müssen. Das Rontal ist eine Bandstadt und ist als diese entsprechend zu behandeln. Eine Bandstadt zeichnet sich durch eine Serie von Zentren aus, die den Strassenraum akzentuieren und gliedern, so dass Mikrozentren entstehen, die den Strassenraum beleben.
3. Die Gemeinde möchte eine Zentrumsplanung realisieren. Welche Aspekte sollen aus Ihrer Sicht unbedingt beachtet werden (z.B. Aufwertung des Ortsbildes, Förderung des Langsamverkehrs, Schaffen eines Treffpunkts, usw.)?
Die Verbindung zwischen den beiden Strassenseiten ist in Ebikon ein berechtigtes Anliegen. Jedoch ist nicht nur das Zentrum davon betroffen, sondern das gesamte Gemeindegebiet. Die Hauptstrasse trennt das Siedlungsgebiet im gesamten Rontal in zwei Teile und beeinträchtigt an zahlreichen Stellen die Siedlungsqualität. Entlang der ganzen Strassenlänge wird gewohnt, gearbeitet und Freizeit verbracht, weshalb Massnahmen für das gesamte Siedlungsgebiet, und nicht nur im „Zentrum“ zu treffen sind. Die Fokussierung auf das Zentrum wird dem Siedlungstypus von Ebikon resp. dem gesamten Rontal nicht gerecht. Das historische Zentrum ist ein Aspekt, der in der Planung berücksichtigt werden kann. Die lineare Ausrichtung des gesamten Gemeindegebiets verlangt an zahlreichen anderen Stellen ebenfalls eine Aufwertung. Von Seiten der Politik ist eine Anerkennung der Tatsache, dass in Ebikon entlang der gesamten Hauptstrasse gewohnt wird und von der K17 zahlreiche Personen negativ betroffen sind, notwendig. Die Grünen Ebikon erwarten ein Konzept, das diesem Umstand Rechnung trägt und dem linearen Siedlungstyp Ebikons gerecht wird.

Grüne Ebikon