SP und Grüne Ebikon wollen faire Spitex-Tarife

Im Herbst 2017 hat der Gemeinderat Ebikon einen Systemwechsel bei den Spitex-Tarifen beschlossen. Die Folge: Viele Einwohnerinnen und Einwohner, die dringend auf Unterstützung angewiesen sind, können sich die massiv höheren Tarife nicht mehr leisten. Die SP Ebikon und die Grünen Ebikon fordern den Gemeinderat auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Aus diesem Grund lancieren sie eine Gemeindeinitiative.

pd. Viele Ebikonerinnen und Ebikoner sind auf die Dienstleistungen der Spitex angewiesen, um ein selbstbestimmtes Leben in ihren eigenen vier Wänden führen zu können. Seitdem der Gemeinrat Ebikon im Herbst 2017 entschieden hat, die Spitex-Tarife «Betreuung und Hauswirtschaft» und beim Mahlzeitendienst neu nach dem massgebenden Einkommen zu berechnen, muss eine grosse Mehrheit der Betreuungsbedürftigen auf die Leistungen verzichten oder hat die Unterstützung massiv eingeschränkt. Im Gegensatz zu Ebikon hat die Mehrzahl der Rontaler-Gemeinden das bisher gültige System beibehalten.

«Spitex ist kein Luxusgut»

Mit den abgestuften Spitex-Tarifen hat Ebikon ein Zweiklassen-System geschaffen: Die eine Gruppe kann sich Spitex-Betreuung weiterhin leisten, die andere Gruppe nicht. Die SP Ebikon und die Grünen Ebikon kritisieren diese Entwicklung. «Spitex ist kein Luxusgut, sondern muss auch für Bedürftige mit kleinem oder mittlerem Einkommen bezahlbar bleiben –  wir wollen faire Tarife wie bisher», sagt Melanie Landolt, Präsidentin der SP Ebikon. Der Entscheid des Gemeinderates stehe in krassem Widerspruch zur gesundheitspolitisch erwünschten Verlagerung hin zu ambulanten Pflege und Betreuung. Und Grüne-Kantonsrätin Christina Reusser betont: «Ebikon muss für alle Generationen und alle Einkommensschichten eine lebenswerte Gemeinde bleiben. Mit den abgestuften Spitex-Tarifen ist dies in Frage gestellt». Der Systemwechsel erschwere ein möglichst langes Wohnen zu Hause im vertrauten Umfeld. Christina Reusser sagt: «Gerade pflege- und betreuungsbedürfte Personen sollten in der vertrauten Umgebung ein selbstbestimmtes Leben in Menschenwürde führen können».

SP und Grüne lancieren eine Gemeindeinitiative

Damit die neuen Spitex-Tarife «Betreuung und Hauswirtschaft» und Mahlzeitendienst nicht zu Ungerechtigkeiten und zur Verschlechterung der Situation von Betroffenen führt, reichen die SP Ebikon und die Grünen Ebikon eine Gemeindeinitiative ein. Ziel ist es, den Tarifwechsel rückgängig zu machen und wieder jenem anzupassen, der nach wie vor in den Gemeinden Adligenswil, Buchrain, Gisikon, Meierskappel und Udligenswil gilt.
Die beiden Parteien werden an den Samstagen 8. und 15. September 2018, jeweils von 9 bis 12 Uhr, vor der Ladengasse in Ebikon die Initiative vorstellen und Unterschriften sammeln. Unterschriftenbögen stehen auch ab 1. September auf den Webseiten www.sp-ebikon.ch oder www.ebikon.gruene-luzern.ch als Download zur Verfügung.