Bei der Kreuzung St. Klemens soll die Schulwegsicherheit verbessert werden. Nach nun bald fünf Jahren scheinen die betroffenen Anwohner ihrem geplanten Ziel immer näherzukommen.
esa. In den vergangenen Wochen behandelten verschiedene Medien das Thema Schulwegsicherheit in Ebikon. Die Anwohner der Quartiere Obfalken und Oberschachen bemängeln die fehlende Sicherheit bei der Luzernerstrasse, welche die Schulkinder auf ihrem Weg überqueren müssen. Seit schon bald fünf Jahren versuchen die Anwohner, vertreten durch den ansässigen Juristen Sandor Horvath, den Ebikoner Gemeinderat zur Umsetzung einer Passerelle zu bewegen. Bisher sind die Versuche im Sande verlaufen und die beiden Parteien versuchen nun einen erneuten Anlauf, die unbefriedigende Situation zu klären.
Sicherheitsmängel erkannt
In einem Communiqué von letzter Woche gesteht der Gemeinderat von Ebikon: «Der Gemeinderat ist sich der vorhandenen Gefahrensituation bewusst. Er hat deshalb konkrete Vorschläge erarbeitet und diese dem Kanton Luzern, Verkehr und Infrastruktur vif, unterbreitet. Der Kanton ist für die Ausgestaltung der Kantonsstrasse zuständig. Der Gemeinderat hat jedoch von dieser Seite bisher nicht die erwartete Unterstützung erhalten. Um das Schulhaus Innerschachen möglichst sicher zu erreichen, hat der Gemeinderat entschieden, dass der offizielle Schulweg für die Kinder aus dem Gebiet Oberschachen–Obfalken über die Kantonsstrasse im Gebiet St. Klemens führen soll. Der Gemeinderat hatte Alternativen geprüft und aus Sichergründen verworfen.» Ferner sollen die Kinder lernen, selbstständig die Kreuzung zu überqueren. «Dem Gemeinderat geht es darum, die Kinder beim Überqueren der Kantonsstrasse zu unterstützen und sie zu befähigen, die Strasse eigenständig zu queren. Die Umsetzung dieser Massnahme wurde mit der Polizei abgesprochen und umgesetzt.»
Grenzen eines Kleinkinds
Bei den Anwohnern treffen die geplanten Massnahmen nicht wirklich auf Wohlwollen. Schon zu lange seien sie vom Gemeinderat hingehalten worden. Sandor Horvath spricht sogar schon immensem Vertrauensverlust. Nicht zuletzt deswegen, weil die Aussagen des Gemeinderates häufig im Widerspruch zu den Aussagen der zuständigen Behörden standen. So beispielsweise der Entscheid des Bildungs- und Kulturdepartements vom 15. Februar 2012, wo geschrieben steht «Nicht stichhaltig erscheint ebenfalls die Argumentation der Vorinstanz (Gemeinderat), wonach die Überquerung mit den Kindern geübt werden könne. Denn ist davon auszugehen, dass in diesem Alter die notwendigen kognitiven Fähigkeiten schlicht noch nicht vorhanden sind, so können sie auch nicht geschult werden.»
Passerelle geplant
Auch der Einsatz eines Lotsendienstes führte nicht zur Beruhigung der Lage. Daher entschloss sich der Gemeinderat nun doch, dem Begehren der Anwohner nachzukommen. «Der Gemeinderat hat im Gebiet St. Klemens ein Projekt für die Erstellung einer Passerelle in Auftrag gegeben, welches Ende März den direkt betroffenen Anwohnern und der Bevölkerung vorgestellt wird. Die geplante Passerelle ist optimal auf den offiziell festgelegten Schulweg mit der Querung St. Klemens abgestimmt.» Dieses Vorhaben trägt massgeblich zur Entschärfung der Situation bei. So wird die gewünschte Passerelle für die Anwohner der Quartiere Obfalken und Oberschachen nun doch konkret. Auch Sandor Horvath begrüsst das Einlenken des Gemeinderates «Das freut uns sehr. Langfristig betrachtet ist dies nicht nur viel günstiger, sondern auch nachhaltiger und raumplanerisch sinnvoller. Ausserdem hatte der Gutachter der Beratungsstelle für Unfallverhütung unmissverständlich und mehrfach schriftlich festgehalten, dass weder eine Lichtsignalanlage noch eine Mittelinsel die Zumutbarkeit des Schulweges garantieren könnten. Deswegen sind wir dankbar für eine Passerelle.»
Am 20. März haben die Beteiligten nun einen Termin für eine Begehung der umstrittenen Kreuzung ausgehandelt. Dann wird sich zeigen, ob die zerbrochenen Scherben wieder zu einer Vase des Vertrauens geflickt werden können.