Im Dienst als «Allrounder» Gottes

Die Luzerner Sakristane tagen am nächsten Dienstag, 28. Februar, in Ebikon. Gastgeber sind die beiden Berufskollegen Ruedi Brun aus Ebikon und Thomas Scheidegger aus Buchrain.

he. Vor 83 Jahren wurde die Luzerner Kantonale Sakristanen-Vereinigung gegründet – und dies mit gutem Grund: «Die Unterlagen aus den Anfangsjahren zeigen, dass Sakristane alles andere als auf Rosen gebettet waren», sagt die heutige Präsidentin Heidi Gilli aus Dierikon. Viele Sakristane verrichteten ihre Aufgaben im Nebenamt. Frauen meist für Gottes- und Männer in der Regel für einen Hungerlohn. Und dies bei einem beträchtlichen Arbeitspensum, wie eine Umfrage aus dem Jahr 1947 zeigt. So fanden in einigen Gemeinden des Rontals mehrere Messen am Sonntag und zwei an Werktagen statt – eine davon in der Früh. Der Sigrist war meist zugegen und verdiente inklusive seiner Hauswartsarbeit 2000 Franken im Jahr. Ferien gab es keine, Kinderzulagen waren ein Fremdwort.
Seit dieser Zeit hat sich vieles zum Guten gewendet. Das Amt erfährt heute auch bezüglich Arbeitsbedingungen jene Wertschätzung die es verdient. Die Luzerner Kantonale Sakristanen-Vereinigung mit über 260 Mitgliedern ist geblieben und mit ihr eine Organisation, die sich für die Anliegen ihres Berufsstandes einsetzt. So bietet sie Kurse an, ermöglicht den Erfahrungsaustausch unter seinen Mitgliedern. «Sakristaninnen und Sakristane sind in ihren Pfarreien oft auf sich alleine gestellt. Die jährlich stattfindenden Treffen und Ausflüge bieten Gelegenheit, über die eigenen Kirchenmauern zu blicken», erzählt Heidi Gilli. Sie wird am nächsten Dienstag, 28. Februar 2012 an der 83. Generalversammlung rund 170 Personen in Ebikon begrüssen können.