Neuer Zielturm am Rotsee – Die 1a hunkeler AG hatte einige Herausforderungen zu meistern

Seit Ende Mai steht der neue Zielturm am Rotsee ohne Gerüst da. Für den Holzbau und die sichtbare Aussenhülle aus Holz war das Ebikoner Spezial-Unternehmen 1a hunkeler AG zuständig.

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Bilder: Büsy Lingg

Im vergangenen Dezember setzte die Naturarena mit dem Spatenstich für den neuen Zielturm einen Meilenstein. Der Luzerner Weltklasseruderer Mario Gyr startete an diesem Tag die Maschine, welche die Stahlpfähle als Tragstruktur in den Boden rammte. Parallel dazu lief die Detailplanung für den Holzbau auf der Betonplattform. Nach Ostern starteten die  Aufrichtearbeiten vor Ort – bei miesesten Wetterbedingungen, wie sich Walter Stalder erinnert. Der gelernte Zimmermann und Hochbauzeichner mit Abschluss an der Technikerschule Biel ist Projektleiter Holzbau beim 156-jährigen Traditionsunternehmen 1a hunkeler mit Sitz in Ebikon, das den Zuschlag für die Holzbauarbeiten erhalten hatte.

Der dreistöckige Zielturm wurde im Elementbau errichtet. Seine schlichte, ästhetische Form stellte alle am Bau Beteiligten, aber auch die Fachleute der 1a hunkeler AG vor grosse Herausforderungen. «Der Turm sieht einfach aus, gerade dadurch hatten wir einige sehr anspruchsvolle Details zu lösen», erklärt der Projektleiter. Damit die Statik stimmt und das Gebäude die Lasten tragen kann, mussten grosse Eisenträger eingebaut werden. Darüber hinaus kam auch das schlechte Wetter in diesem Frühjahr den Bauarbeiten nicht gerade entgegen. Aussergewöhnlich war zudem die Bausituation auf dem Wasser. «Wir hatten keinen normalen Bauplatz, der Kran stand auf einem Floss im See», hält Walter Stalder fest, der seit 10 Jahren bei der 1a hunkeler AG arbeitet und schmunzelnd eingesteht, dass ihn dieser Auftrag schon etwas gefordert habe.

Entscheidender Acetylierprozess

Für die Konstruktion wurde normales Fichten Holz verwendet, für die Fassadenschalung kam Accoya-Holz zum Einsatz. Dies war eine Vorgabe der Züricher Architekten Fuhrimann/Hächler, die mit ihrem Projekt den Wettbewerb gewonnen hatten. Bei Accoya handelt es sich um eine neuseeländische Kiefer, die sehr schnell wächst. Das Naturprodukt aus nachhaltiger Produktion wird als Hochleistungsholz bezeichnet. Seine Dauerhaftigkeit verdankt es dem Acetylierprozess, einer in Holland durchgeführten, langjährig erprobten Behandlung mit Essigsäure. Dadurch soll es weder faulen, schwinden noch quellen – Eigenschaften also, die für den Standort am Wasser entscheidend sind.

Nebst den Holzbauarbeiten kam mit den Fenstern für den Zielturm am Rotsee ein weiteres Spezialgebiet des Ebikoner Unternehmens zum Tragen. Für die Fenster wünschten die Architekten ein modernes, scharfkantiges Produkt mit grossem Glasanteil. Diesen Ansprüchen trägt das von 1a hunkeler entwickelte TOP-WIN Holz/Metallfenster, das es innert kürzester Zeit auf die Top-Ten-Liste der besten Produkte schaffte, optimal Rechnung. Hinter TOP-WIN steht eine Technologie, die den Fensterbau revolutionierte und völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Damit es mit der Fassade harmoniert, wurde bei den sichtbaren Aussenseiten ebenfalls Accoya-Holz eingesetzt. Die 20 Fenster bieten Zielrichtern, Zeitnahme, Zielkamera, Speaker, Eventregie und dem OK ungehinderte Sicht auf die Rennstrecke. Offen sind sie allerdings nur während rund drei Wochen im Jahr, wenn die Schweizer Meisterschaften sowie der Final des Weltcups stattfinden. Dieses Jahr sind dies der 6.-7. Juli beziehungsweise das Wochenende vom 12. bis 14. Juli. In der übrigen Zeit sind die Schiebeläden geschlossen.

Die 1a hunkeler AG wird in der fünften Inhabergeneration geführt. Die Weichen für die sechste Generation sind bereits gestellt. Das Unternehmen bietet seinen Kunden ein breites Spektrum im Bereich Fenster und Holzbau an. Dazu gehören An- und Aufbauten, Elementbauten, Dachfenster und Sanierungen. «Sehr gefragt sind zurzeit die hochaktuellen Terrassenroste», sagt Irene Hunkeler, Leiterin Verkauf/Marketing. Alles wird von A bis Z im eigenen Produktionsbetrieb in Ebikon gefertigt. Auf Topqualität wird dabei ebenso viel Wert gelegt wie auf ökologische Aspekte.

Zum 65-köpfigen Team gehören auch 5 Lehrlinge, die von Walter Stalder betreut werden. Wie auf allen Baustellen waren sie auch beim Zielturm des Ruderzentrums am Rotsee in jeder Projektphase involviert.

Sonja Hablützel