«Ich kann zuhören, Abläufe analysieren und Ziele umsetzen»

Mit 65 Prozent und 1‘950 Stimmen hat Ruedi Mazenauer (FDP) das absolute Mehr erreicht und ist damit in den Gemeinderat gewählt.
Mit 65 Prozent und 1‘950 Stimmen hat Ruedi Mazenauer (FDP) das absolute Mehr erreicht und ist damit in den Gemeinderat gewählt.

EBIKON – Am 4. März finden in Ebikon die Ersatzwahlen für den Gemeinderat statt. Für die FDP.Die Liberalen geht Ruedi Mazenauer ins Rennen. Der selbständige Unternehmer und Vater zweier Söhne kandidiert für den frei gewordenen Sitz. Im Interview mit Sonja Hablützel, Parteikollegin und FDP-Vizepräsidentin, erklärt er, wo er in seiner Wohngemeinde Handlungsbedarf und Herausforderungen sieht.

Ruedi Mazenauer, was magst du an Ebikon?

Ebikon bietet sehr viel: Zentral gelegen, man ist schnell in der Natur, hat aber eine breite Palette an Einkaufs- und Kulturangeboten. Trotz der Grösse kennt sich der Kern der Bevölkerung, und wenn man im Dorf unterwegs ist, trifft man da und dort Bekannte. Obwohl Ebikon bereits als Stadt zählt, bestehen im gemeinsamen Zusammenleben die Vorteile einer Gemeinde.

Gibt es punkto Lebensqualität Aspekte, die du gerne verbessern möchtest?

Ja, sicher gibt es immer Luft nach oben, in verschiedenen Bereichen. Welche finanziell tragbar sind und einen passenden Kosten-Nutzen-Effekt ergeben, ist zu prüfen. Nebst den in Ebikon bekannten Themen wie der Verkehr wäre da als Idee die Einrichtung eines Bauspielplatzes. Durch die verdichtete Bauweise und die Sterilität der Neubauten fehlt den Jungen heute ein Bezug zum Handwerklichen. Dies könnte eine sinnvolle Ergänzung sein, bei welcher der Nachwuchs den Umgang mit Werkzeug lernt, aber auch etwas gestaltet – zum Beispiel eine kleine Holzbrücke – und damit wertvolle Erfahrungen sammelt. Dies könnte sich auch positiv auf die spätere Wahl für einen handwerklichen Beruf sein. Ein anderes Thema wäre der Ortsbus: Dort, wo eine solche Verbindung besteht, wird sie sehr geschätzt. Wir müssen sporadisch überprüfen, wo eine neue Anbindung oder eine Frequenzanpassung Sinn macht.

Was läuft von dir aus gesehen nicht so gut in der Gemeinde?

Obwohl die Gemeindeverwaltung so viel wie noch nie informiert, wird dies von der breiten Bevölkerung nicht so wahrgenommen. Hier muss überprüft werden, wie und mit welchen Mitteln diese besser angesprochen werden könnte. Dies schafft Vertrauen und einen Bezug. Politisch wäre wahrscheinlich ein Gemeindeparlament besser. Das wurde jedoch in der letzten Abstimmung abgelehnt und steht nicht zur Diskussion.

Wo siehst du die vordringlichsten Herausforderungen in der nahen Zukunft?

Finanzen und Verkehr. Bei den Finanzen schreiten wir gemäss dem Finanzplan auf eine sehr schwierige Zeit zu. Wir müssen die Situation so gut wie möglich entschärfen und auf die richtige Spur bringen. Wichtig ist dabei, dies nicht einfach mit Sparmassnahmen zu erreichen (was bei 70 bis 80% gebundenen Ausgaben kaum möglich ist). Wir benötigen hier ein breit abgestuftes Vorgehen, das verschiedene Massnahmen enthält wie die proaktive Akquisition von Gewerbebetreibenden und Steuerzahlern, die Überprüfung der gemeindeeigenen Immobilien, eine klare Übersicht der Kosten, die mit Verbindlichkeiten auf uns zukommen – Beispiel Gesamtverkehrskonzept Luzern Ost – und noch vieles mehr.

Der Verkehr wird uns noch eine Zeitlang intensiv beschäftigen. Sei es das Projekt Huwyler, Gesamtverkehrskonzept Luzern Ost, sichere Schulwege aber auch die Knotenpunkte ausserhalb des Gemeindegebiets. Es wird an Lösungen gearbeitet. Diese zu finden und umzusetzen wird unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessen und angesichts der angespannten Finanzlage eine Herausforderung sein.

Welche deiner Charaktereigenschaften und Erfahrungen kommen dir für ein solches Amt zugute?

Ich bin in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen und kann Abläufe analysieren und Ziele umsetzen. In meiner beruflichen Erfahrung habe ich Unternehmen geführt, saniert oder vielfach als Troubleshooter Probleme gelöst. Dies bringt mir einen breiten Erfahrungsschatz. Zusätzlich habe ich durch die langjährige Tätigkeit als Bestatter den Eindruck bekommen, dass jede Person Wertschätzung, Respekt und Würde verdient. Mit dieser Einstellung kann ich allen begegnen, bei Problemen zuhören und gemeinsam nach konstruktiven Lösungen suchen. Ich denke, dass dies in diesem Amt wichtig ist, denn Entscheidungen und deren Umsetzung haben Einfluss auf das Leben der Einwohner. Sei es in der Lebensqualität, im Finanziellen, in der Ausbildung, bei der persönlichen Sicherheit oder in der Freizeitgestaltung.