Fusswege verbinden – auch im Ebikoner Höfli-Quartier

Die Diskussion erfolgte anhand eines «virtuellen Rundgangs».

EBIKON – Info-Veranstaltungen der Gemeinde zur geplanten Revision des Fusswegrichtplans

Im Rahmen der Bereinigung des Fusswegrichtplanes luden die Gemeinde Ebikon und die Quartiervereine Schachen, Sonnhalde-Halten und Höfli zu Informationsveranstaltungen ein, an welchen die EinwohnerInnen direkt ihre Fragen und Vorschläge einbringen konnten.

Die abschliessende Veranstaltung fand am 14. September im Zentrum Höchweid statt. Beinahe 50 Interessierte, vorwiegend aus dem Höfli-Quartier, liessen sich von Vertretern der Gemeinde, des Quartiervereins Höfli und der Planar AG, welche mit der Ausarbeitung und der Projektleitung des Richtplanes betraut wurde, über Aufgabe und Möglichkeiten orientieren.

Fusswegrichtplan aktualisieren

Die Gemeinde Ebikon lud zur Diskussion über den neuen Fusswegrichtplan ein, primär um Inputs von Direktbetroffenen zu sammeln. Fusswege führen ins Zentrum, zu Schulen, zu Einkaufsmöglichkeiten, zu Anschlusspunkten des öffentlichen Verkehrs oder zu Naherholungs- und Sportorten. Sie verbinden die Quartiere und vernetzen diese untereinander. «Für die Planung des öffentlichen Fusswegnetzes ist die Gemeinde zuständig. Mit einem Fusswegrichtplan legen wir fest, welche Fusswege der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen sollen», sagt Gemeinderat Hans Peter Bienz. Der Fusswegrichtplan dient als Führungsinstrument für die Umsetzung eines attraktiven öffentlichen Fusswegnetzes. Der aktuelle Fusswegrichtplan stammt von 1985 und wurde 
gestützt auf den Masterplan überarbeitet. Mit der Anpassung des entsprechenden Reglements sollen auch die Unterhaltspflichten und die Kostenteilung für die Fusswege geregelt werden. Auch die Dienstbarkeiten im Grundbuch sind mit dem Richtplan zu bereinigen.

Unterschiedliche Prioritäten

Nach kurzen Ansprachen und Präsentationen der Veranstalter, namentlich Markus Aregger (Präsident Quartierverein Höfli), Marcel Blättler (Projektleiter Raum und Verkehr des Bauamtes der Gemeinde Ebikon) und Manuel Peer (Planar AG), in welchen Sinn und Zweck sowie Geschichte, Möglichkeiten und Grenzen des Fusswegrichtplanes geschildert wurden, schritt man zum eigentlichen Beweggrund für diese Informationsanlässe: der Austausch mit der Bevölkerung. Anhand eines «virtuellen Rundgangs» vor der Gemeindekarte konnten die Besucher ihre Fragen stellen, Vorschläge machen und auf Probleme hinweisen, welche die Profis vielleicht bislang übersehen hatten. Netzlücken und Schwachstellen wie Belagsmängel, fehlende Gehwege, oder unzureichende Querungen und Signalisationen waren da Thema. Ob man nun Auto- oder Velofahrer ist, Fussgänger und/oder Eltern von Kleinkindern oder Halter von Hunden, das Zusammenleben in einer Gemeinde – auch wenn es «nur» die Verkehrswege betrifft – ist ein weitläufiges Feld und ein jeder hat seine diesbezüglichen Prioritäten.

Die Diskussion erfolgte anhand eines «virtuellen Rundgangs».

Offenes Ohr

Demzufolge konnten die Veranstalter auch nicht für sämtliche Anliegen der Interessierten Lösungen offerieren, weil viele der angesprochenen Probleme nicht direkt mit dem Fusswegrichtplan zu tun haben und diese anderen Ortes angegangen werden müssten. Doch im grossen Ganzen gelang es den Vertretern von Gemeinde und Planar AG, die angebrachten und nachvollziehbaren Fragen zu beantworten und die Hinweise und «Beschwerden» der Anwohner des Höfli-Quartiers aufzunehmen, sodass sie bei der Erstellung des Planes berücksichtigt werden können. Der Zeithorizont für einen solchen Richtplan liegt bei 10 bis 15 Jahren (man erinnere sich: der letzte stammt aus dem Jahre 1985), und dass nicht sämtliche Mängel von heute auf morgen behoben werden können wird niemanden überraschen. Doch die Art und Weise, wie der Input der Bevölkerung von den Veranstaltern aufgenommen wurde, lässt darauf hoffen, dass die Anliegen der Anwohner ernst genommen werden und dass zumindest die wichtigsten Ziele (Sicherheit) in absehbarer Zeit umgesetzt werden.

Ein Privileg

Nachdem sich die angeregte Diskussion langsam aber stetig Richtung abschliessendem Apéro entwickelt hatte, wo dann weiterhin angeregt diskutiert wurde, lässt sich sagen, dass auch dieser kleine Anlass wieder einmal demonstriert hat, warum unsere Demokratie – selbst und insbesondere auf Gemeinde-, ja auf Quartierebene – so ein Glücksfall ist. Bei aller durchaus angebrachten Kritik an unserem System ist es doch ein Privileg, dass wir uns neben den weltbewegenden Dingen auch über Fahrradwege, Kinderspielplätze und Hundekot streiten dürfen und unsere Meinung dazu einbringen können.

Stefan Jäggi

Etwa 50 Interessierte, vorwiegend aus dem Höfli-Quartier, besuchten den Infoabend im Zentrum Höchweid. Bilder sj.