«Finding History» versus «Into the Wild»

Die sechs anwesenden Modellbauerinnen der Hochschule für Design und Kunst, BA Kunst und Vermittlung.

EBIKON – Die Gelegenheit zur Mitgestaltung des Schmiedhofparks wurde rege genutzt

Am Samstag, 25. März, war der sonst oft verwaiste Schmiedhofpark für einmal sehr gut besucht. Während acht Stunden konnten die Besucher nochmals eigene Ideen und Vorstellungen bezüglich der zukünftigen Parknutzung anbringen. Zudem wurden Modelle und Visualisierungen präsentiert, welche Studierende der Kunsthochschule Luzern bereits im Vorfeld erarbeitet hatten.

ste. In einem Zelt konnte man sich anhand der Modelle eine eigene Vorstellung davon machen, wie die öffentliche Fläche zukünftig genutzt werden könnte. Hatte man seinen Favoriten erkoren, konnte man diesen mit einem Aufkleber markieren und so seine Chancen auf Umsetzung erhöhen. Die Ideen reichten dabei von Kletterwänden und Trampolins über schön gestaltete Sitzplätze bis hin zu archäologischen Fundgruben. Um noch mehr Leute zum Vorbeischauen zu animieren, wurde gleichentags im Schmiedhofpark der Schnuppertag der Pfadi Abteilung Pulverturm Ebikon und Buchrain durchgeführt. Gegen Abend kamen die Besucher und Besucherinnen in den Genuss eines, von der Jugendanimation Ebikon organisierten, Openair-Kinos. Auf Wunsch der Jugendlichen wurde der Mistery Thriller «Nerve» gezeigt. Die Filmvorführung unter freiem Himmel fand beim Publikum grossen Anklang. Für das leibliche Wohl sorgten während des gesamten Events die Jungwacht und der Blauring Ebikon.

Zufriedene Veranstalter

Thierry Bieri, Stellenleiter der jufa, zieht nach dem Anlass ein positives Fazit: «Das Ganze war eine tolle Geschichte. Unser Ziel bestand darin, Ideen für die zukünftige Nutzung des Parks zu sammeln und die Menschen zu animieren. Wir haben auf jeden Fall erreicht was wir wollten, denn eine Erstbelebung des Parks ist uns bereits gelungen.» Auch die zukünftige Gestaltung der öffentlichen Fläche zeichne sich nun aufgrund der Besucherbewertungen schon deutlicher ab. «Vor allem die Idee, den Park mit einem Pump-Track (Anm. der Redaktion: eine speziell geschaffene Mountainbike-Strecke) zu versehen, kam gut an. Doch auch Schattenspender und Grillstellen stiessen bei den Abstimmenden auf viel Gegenliebe», ergänzt Raphael Adam, Teamleiter Jugendanimation der jufa. Die jufa und die Verantwortlichen der Hochschule für Design und Kunst werden in den kommenden Wochen anhand der Bewertungen und zusätzlichen Inputs vom Samstag einen Gewinner bestimmen und ihren Vorschlag noch im April dem Gemeinderat vorlegen. Im besten Fall können so bis zu den Sommerferien bereits ein paar kleinere Massnahmen umgesetzt werden.

Hintergrund

Obwohl der Schmiedhofpark vor einiger Zeit neu gestaltet und der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, war er bisher nur schwach frequentiert. Aus diesem Grund hat die Gemeinde Ebikon die Fachstelle für Jugend und Familie und die Hochschule für Design und Kunst Luzern mit der Erhebung der Bevölkerungsbedürfnisse und der Erstellung eines Konzepts zur Parknutzung beauftragt. Schon im Oktober hatten Absolvierende des Bachelorstudiengangs «Kunst und Vermittlung» mit der Erforschung des Parks begonnen. In den darauffolgenden Monaten wurden in Workshops die Ideen, Bedürfnisse und Wünsche der verschiedenen Zielgruppen evaluiert, so beispielsweise von KiTa- und Kindergartenkindern, von den Quartiervereinen oder auch von älteren Leuten. Die Studierenden der Hochschule erstellten daraufhin Modelle zur plastischen Darstellung der verschiedenen Nutzungsszenarien. Finanzielle Unterstützung für die Ausarbeitung und Umsetzung des Projekts «Aufwertung Schmiedhofpark» erhalten die Verantwortlichen zum einen von der Gemeinde Ebikon, zum anderen von der Luzerner Dienststelle für Soziales und Gesellschaft. Die Gemeinde hat für die Gestaltung des Schmiedhofparks ein Budget von 55’000 Franken gesprochen. Die DISG steuert zusätzlich 11’600 Franken an Bundes- und Lotterigeldern bei. Die Begründung für den finanziellen Zuschuss der DISG liegt im Kinder- und Jugendleitbild des Kantons Luzern, welches unter anderem die Handlungsfelder «Lebensraum» und «Partizipation» umfasst.