Dosierungsampel bewährt sich

Der Verkehr staut sich an der Dosierungsampel beim Schachenweid-Kreisel. Bild Daniel Scherz.
Der Verkehr staut sich an der Dosierungsampel beim Schachenweid-Kreisel. Bild Daniel Scherz.

EBIKON – Die Dosierungsampel beim Schachenweid-Kreisel verschafft dem ÖV kostbare Zeit

Gemäss dem Kanton Luzern hat die Dosierungsampel beim Kreisel Schachenweid die Situation für den Öffentlichen Verkehr stark verbessert. Die Busse erreichen den Bahnhof durchschnittlich eineinhalb Minuten früher. Für den Individualverkehr bedeutet die Massnahme erst einmal nur dass sich die Stau-Zonen verlagern.

ste. Seit Mitte September 2016 reguliert beim Kreisel Schachenweid eine Dosierungsampel den Verkehr während Stosszeiten. Das freut vor allem Fahrgäste der Buslinien 22 und 23 – denn die Ampel schaltet sich automatisch ein, wenn ein Bus den Kreisel passiert und gewährleistet ihm so freie Fahrt bis Maihof. «Sie fungiert damit quasi als elektronische Verlängerung der Busspur», so Andreas Heller, Abteilungsleiter Verkehrstechnik der Dienststelle Verkehr und Infrastruktur des Kantons Luzern. Geht das auf Kosten des Individualverkehrs? «Letztendlich gibt es deswegen nicht mehr Stau, er wird einfach verlagert – und zwar dorthin, wo es eine Busspur gibt», sagt Heller weiter. Die Busse sind dank Dosierungsmassnahme in den prekären Zeiten etwa 90 Sekunden schneller am Ziel. Die eingesparte Zeit kann im Hinblick auf Anschlussverbindungen entscheidend sein. Die Ampel kommt jedoch auch zum Einsatz wenn sich der Verkehr auf dem Schlossberg zu stauen beginnt. In diesem Fall verlängern sich die Rotphasen, was die Entlastung des Knotenpunktes zur Folge hat.

Der Verkehr staut sich an der Dosierungsampel beim Schachenweid-Kreisel. Bild Daniel Scherz.
Dosierungsampel: Der Individualverkehr staut sich – Busse können ungehindert passieren. Bild Daniel Scherz.

Schlussendlich profitiert auch der Individualverkehr

Auch der Ebikoner Gemeinderat Hans Peter Bienz äussert sich positiv: «Die Bevorzugung hat sich bewährt. Es werden jedoch laufend Überprüfungen des Verkehrsflusses vorgenommen und entsprechende Anpassungen getätigt». Die Bevölkerung akzeptiere die Anlage grundsätzlich sehr gut. Bienz weiss jedoch auch um die Sorge der Einwohner, die Ampel könnte dazu benutzt werden, den Verkehr in der Gemeinde Ebikon zurückzuhalten. «Dem ist aber nicht so» versichert er. Die Luzerner Verkehrsbetriebe erhoffen sich aufgrund der ÖV-Bevorzugung einen Anstieg der Fahrgäste. VBL-Mediensprecher Christian Bertschi: «Ist der Bus trotz Verkehr zuverlässig, ziehen ihn manche dem Auto vielleicht eher vor.» Und wenn weniger Fahrzeuge auf der Strasse unterwegs sind, profitieren schlussendlich auch diejenigen, die aufs Auto angewiesen sind.