Ebikoner Zentrum mit JA zum Bebauungsplan Weichle aufwerten

Am 10. Februar 2019 findet in Ebikon die Abstimmung zum Bebauungsplan Weichle und zur Teilzonenplanänderung statt. Das überparteiliche JA-Komitee will keine leerstehenden Gebäude wie den ehemaligen MParc im Zentrum, sondern ein neues Quartier am Bahnhof und entlang der Kantonsstrasse. Auch finanziell braucht die Gemeinde neue Impulse.

Auf dem Areal Weichle mit dem heute leerstehenden MParc, der alten Landi, der Rank-Garage Niederberger und der Weinhandlung Vino Vintana AG soll ein neues Quartier entstehen. Die Genossenschaft Migros Luzern entwickelt das Richtprojekt mit rund 280 geplanten Wohnungen sowie Büro-, Dienstleistungs- und Gewerbenutzungen. Ebenfalls Teil des Bebauungsplans Weichle ist das Gelände der Vino Vintana AG, wo weitere 60 Wohnungen geplant sind. Der Bebauungsplan gibt klare Vorgaben für die Realisierung des Projekts. Zusätzlich ist eine Teilzonenplanänderung notwendig. Das überparteiliche JA-Komitee „Ebikon vorwärts bringen“ mit Vertretungen der CVP, FDP.die Liberalen und Grünliberalen im Co-Präsidium wurde im Dezember 2018 gegründet. „Seitens des Komitees wollen wir Ebikon vorwärts bringen. Einerseits brauchen wir eine Aufwertung des Zentrums entlang der Kantonsstrasse sowie am Bahnhof und andererseits stehen wir als Gemeinde finanziell nicht gut da. Mit dem JA kann am richtigen Ort mit der Genossenschaft Migros Luzern als richtige Partnerin etwas Neues für die Zukunft entstehen“, sagt Co-Präsident Kurt Steiner, Mitglied CVP Ebikon sowie der Planungs-, Umwelt- und Energiekommission (PUEK). „Jetzt haben wir leere Gebäude auf dem MParc Areal. Bei einer Vermietung würde vermutlich ein Logistikunternehmen mit vielen Fahrten auf der Kantonsstrasse einziehen“, erläutert Steiner die Alternative.

Qualitativ am richtigen Ort wachsen

Die Bevölkerung in der Schweiz, im Kanton Luzern und in der Gemeinde Ebikon wächst. Eine Gemeinde kann dieses Wachstum nicht verhindern. „Wenn in Ebikon nicht an diesem zentral gelegenen und bereits bebauten Standort gebaut wird, dann auf einer dezentral gelegeneren bereits eingezonten Fläche“, sagt Co-Präsident und Architekt Stefan Gassmann, Mitglied Grünliberale Ebikon und PUEK. „Wenn gebaut wird, dann sollte es am richtigen Ort mit der entsprechenden Mobilitätsanbindung sein“, so Gassmann. Langfristig braucht Ebikon ein nachhaltiges Projekt im Zentrum. Ansonsten wird sich das MParc Areal zu den bereits bestehenden zentralen „Bauruinen“ des Balastbaus und des Risch einfügen. Mit einem JA zum Bebauungsplan Weichle und zur Teilzonenplanänderung werden die Gebäude, die Wegverbindungen und die Freiräume aufgewertet. Zudem ist das Areal sehr gut mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. Es sind rund 300 Parkplätze in der bereits bestehenden Tiefgarage geplant. Früher waren es 500 Parkplätze beim Betrieb des MParc. Im Vergleich zu früher entsteht dadurch weniger motorisierter Verkehr auf der Kantonsstrasse.

Sich entwickeln mit dem JA

Im 2019 budgetiert der Gemeinderat ein Defizit von knapp 2,5 Millionen Franken. In den Erläuterungen ist zu lesen, dass die Steuererträge stagnieren und zwei Millionen Franken Ertrag fehlen. Zudem wird ab 2021 eine Steuererhöhung angekündigt. An der Medienkonferenz stellte Co-Präsident René Friedrich, Präsident FDP, die Frage: „Wollen wir weiter zuwarten, Defizite budgetieren und die Steuern ohne mehr Leistungen erhöhen oder wollen wir uns weiterentwickeln?“ Zusätzlich zu neuen Einwohnenden kann die Gemeinde Ebikon auch die Mehrwertabgabe in der Höhe von 3,5 Millionen Franken einkalkulieren. So könnte beispielsweise die Planung von notwendigen Infrastrukturprojekten ausgelöst werden, welche gemäss dem Budget 2019 aufgrund der Finanzen nicht in Auftrag gegeben werden konnten. „Ebikon sollte im Gemeindevergleich attraktiv bleiben bei den Leistungen
und den Finanzen. Die umliegenden Gemeinden wie Dierikon oder Root warten nicht und können die Steuern senken, während Ebikon diese erhöhen muss“, schliesst Friedrich ab.