Waldreservat zunehmend unter Druck

Das Reservat im Riedholzwald wird immer wieder betreten, trotz Verbot. Es sind sogar illegale Feuerstellen entstanden. Bilder: Anian Heierli

Freizeitaktivitäten im Waldreservat im Riedholz setzen den Tieren und Pflanzen zu. Im Schutzgebiet sind illegale Trampelpfade, Hütten und sogar Feuerstellen entstanden.

Nachdem der Orkan Lothar im Dezember 1999 über Mitteleuropa fegte, wurde das Waldreservat im Riedholz auf dem Hundsrüggen ausgearbeitet (siehe Karte). Es handelt sich um 10,8 Hektaren Fläche, die der Natur als Rückzugsort dienen. Doch in jüngster Zeit wird das Reservat zunehmend durch eine intensive Freizeitnutzung gestört. «Regelmässig verlassen Personen die offiziellen Wege», sagt Martin Buchs, Naturschutzbeauftragter der Gemeinde Ebikon. «Es sind sogar illegale Feuerstellen und illegale Waldhütten im Schutzgebiet entstanden». Die Probleme würden vor allem seit der Corona-Pandemie auftreten.

  • Im Reservat gelten klare Regeln
  • Dabei sind die Regeln, die im Waldreservat gelten, klar am Wegrand ausgeschildert:
  • Die offiziellen Wege dürfen nicht verlassen werden.
  • Feuerstellen sind verboten.
  • Pflanzen dürfen nicht gepflückt werden.
  • Hunde sind an der Leine zu führen.
  • Buchs erklärt: «Im Waldreservat wird abgestorbenes Holz bewusst liegen gelassen. Die toten Bäume werden von einer Vielzahl von Insekten, Milben, Pilzen, Flechten und Moosen besiedelt. So kann sich ohne menschliches Zutun ein struktur- und artenreicher Mischwald entwickeln.» Er warnt: «Der Aufenthalt in einem Waldreservat birgt auch gewisse Risiken.

Da  keine Forstwirtschaft betrieben wird, besteht die Gefahr von umstürzenden Bäumen und herabfallenden Ästen.»

Tatsächlich zeigt der Augenschein vor Ort, dass an diversen Stellen junge Bäume, Kräuter und Sträucher zwischen dem morschen Holz wachsen und ums vorhandene Licht konkurrenzieren. Doch es gibt auch kahle Stellen, an denen nur Laub liegt. «Das ist kein natürliches Bild», erklärt Buchs. «Hier halten sich immer wieder Menschen auf, weshalb die Vegetation am Boden zertrampelt ist.» 

Rückzugsort für Rehe

Die Freizeitnutzung im Waldreservat ist aber nicht nur für Pflanzen ein Problem, sondern insbesondere auch für Tiere. Die im Gebiet lebenden Säugetiere wie Rehe, Dachse oder Füchse sind auf Rückzugsorte angewiesen, in denen sie nicht vom Menschen gestört werden. Stress ist für Wildtiere sehr schädlich. Rehe können insbesondere im Winter daran verenden.

Aufgrund der genannten Gründe haben der zuständige Förster und die Gemeinde Ebikon beschlossen, verstärkt darauf zu achten, dass unbefugtes Betreten unterbunden wird.

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