RestEssBar rettet im Löwen Lebensmittel – und entlastet kleine Haushaltsbudgets

Gesellschaft & Soziales

Der Verein RestEssBar Ebikon setzt sich seit 2017 dafür ein, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Angefangen hat die Bewegung damals an der Riedmattstrasse im Privatgarten. Seit dem die Gemeinde Ebikon den Löwen erworben hat, fand auch die RestEssBar im ehemaligen Gasthof Unterschlupf. Jeden Mittwoch und Samstag werden Lebensmittel an Menschen verteilt, die etwas gegen die Lebensmittelverschwendung unternehmen wollen – aber auch an solche, die aus wirtschaftlichen Gründen dankbar über dieses Angebot sind. 

Ein Drittel aller Lebensmittel werden in der Schweiz weggeworfen. Das entspricht rund zwei Millionen Tonnen Nahrungsmitteln, die aufwendig produziert, aber nie gegessen werden. Der Verein RestEssBar Ebikon hat es sich zum Ziel gemacht, diesen Food Waste (Verschwendung von Lebensmitteln) in Ebikon zu verringern.
Matthijs Bood, Gründungsmitglied und Vorstand des Vereins RestEssBar Ebikon erklärt: «Wir sammeln einwandfreie Lebensmittel von Lebensmittelläden aus der Region ein, welche aus verschiedenen Gründen nicht mehr verkauft werden können und deshalb im Abfall landen würden. Die RestEssBar gibt diesen Lebensmitteln eine zweite Chance und stellt sie kostenlos für alle zur Verfügung.»

Dreizehn Vereinsmitglieder zweimal pro Woche im Einsatz

Jeden Mittwoch- und jeden Samstagabend verteilt die RestEssBar im Kampf gegen Food Waste das, was sonst in der Mülltonne landen würde. Die Menge an Lebensmittel, die jede Woche verteilt werden kann, ist bemerkenswert: «Wir arbeiten derzeit mit einem Grossverteiler aus der Region zusammen und dürfen Lebensmittel von vier Standorten einsammeln. So kommen Woche für Woche mehrere hundert Kilogramm Lebensmittel zusammen», erklärt Bood. Was und wie viel der Grossverteiler für die  RestEssBar jeweils im Angebot hat, kann nicht vorausgesagt werden und ist abhängig vom Einkaufsverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten. Besonders häufig verteilt die RestEssBar jedoch rasch verderbliche Lebensmittel wie Brot, saisonales Gemüse, Früchte und Salate. Aber auch haltbare Lebensmittel wie Schokolade, Teigwaren oder Konserven kommen immer mal wieder zusammen. 

Food Waste verhindern 

Die RestEssBar-Bewegung ist schweizweit aktiv. Einige der Initiativen treten unter einem anderen Namen auf. Was in Ebikon die RestEssBar ist, heisst in Luzern «Food Save» oder «ChoschtBar» in Zofingen. Das primäre Ziel all dieser Initiativen ist es, die Lebensmittelverschwendung zu verhindern oder zumindest regional zu reduzieren. 

Doch es gibt auch Menschen, die vielmehr aus wirtschaftlichen Gründen gerne vom Angebot der RestEssBar Gebrauch machen. Wie Bood weiss, sind das Menschen, die mit einem sehr kleinen Haushaltsbudget auskommen müssen: «Wenn wir Familien oder alleinstehende ältere Menschen mit unserem Angebot unterstützen können und gleichzeitig zu einer gesunden, saisonalen und abwechslungsreichen Ernährung beitragen, während dem wir gemeinsam Food Waste verhindern, ist das für uns und unsere Gesellschaft eine Win-Win-Win Situation, die uns freut und motiviert, weiter zu machen.»

Besuch vom Lebensmittelinspektorat

Das geltende Lebensmittelgesetz muss auch von der RestEssBar eingehalten werden. Neben der Qualität der Esswaren ist auch der hygienische Umgang mit Lebensmitteln strikte geregelt. Einmal sei das Lebensmittelinspektorat auch schon vorbeigekommen und habe alles geprüft, so Bood – zu bemängeln gab es seitens der Lebensmittelkontrolleure nichts. 

Damit das auch so bleibt – und damit die Menschen, die jede Woche immer wieder vorbeikommen, stets mit einem guten Gefühl und einer Tasche voller guter Lebensmittel nach Hause gehen können, zeigen sich die freiwilligen Helfer selbstkritisch und lernbereit. Nach jedem Einsatz, wenn alle Lebensmittel verteilt sind, schaut das Team zurück auf die geleistete Arbeit und diskutiert,was beim nächsten Einsatz noch besser gemacht werden könnte – und worauf man als Team aufbauen kann. 

Weitere Informationen zur RestEssBar Ebikon: restessbar.ch