Editorial
Neulich am Familientisch: Zwei Kinder essen mit Appetit und unterhalten sich munter, während das dritte auffallend ruhig bleibt und langsam Gabel um Gabel isst. Plötzlich hält es inne und sagt: «Danke für das Essen. Aber ehrlich gesagt, mag ich es überhaupt nicht. Kannst du nicht wieder einmal etwas ganz Normales kochen?»
Das war ja nun nicht gerade das, was ich gerne hören wollte. Aber diese Episode hat einmal mehr gezeigt, dass im kleinen Familienkosmos das gleiche gilt wie im grösseren Umfeld der Politik: Es allen recht zu machen, ist oftmals schwierig. Und wenn man nicht einfach den Weg des geringsten Widerstands gehen will, auch nicht das Ziel. Verschiedene Standpunkte und Bedürfnisse können nicht immer auf einen Nenner gebracht werden. Solange Kritik anständig geäussert und Diskussionen offen und fair geführt werden, kann sich jeder weiterentwickeln, können Potentiale geortet und Vorhaben optimiert werden – schlussendlich zum Wohl des Ganzen.
Entscheidend ist nicht, dass alles perfekt ist, sondern der Wille, den Weg gemeinsam zu gehen und gemeinsam weiterzukommen.
Ich danke allen, die in diesem Jahr dazu beigetragen haben, unsere Gemeinde in diesem Sinn ein wenig besser zu machen. Und auch nächstes Jahr gilt: Wir bleiben dran, im Kleinen wie im Grossen.
Ich wünsche Ihnen von Herzen lichterfüllte Festtage, viele kleine Weihnachtsmomente und alles Gute im neuen Jahr.
Susanne Troesch-Portmann, Gemeinderätin Finanzen