Editorial
Zum letzten Mal, geschätzte Leser, darf ich als amtierender Gemeinderat zu Ihnen schreiben. Da wäre eigentlich ein Fazit aus der kurzen Amtszeit angebracht. Mir liegt aber etwas anderes am Herzen:
Als Sozialvorsteher hat man Einblick in die Lebenssituationen vieler Bürger. Ich beobachte die immer länger werdende Warteschlange bei der wöchentlichen Lebensmittelausgabe der Restessbar. Und ich stelle fest, dass ich die Zimmer im Löwen zwischenzeitlich ein zweites Mal mit Bürgern füllen könnte, die ihr Budget reduzieren müssen oder «Knatsch» zuhause haben.
Die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigen ihre ersten Auswirkungen. Wie es nun weitergeht, wie sich unsere Lebensqualität verändert, hängt aber nicht nur von der Wirtschaft ab, sondern auch von unserem Verhalten. Beim Lockdown war der Zusammenhalt beeindruckend, doch mittlerweile stellt sich eine gewisse Normalität ein. Dabei gibt es Menschen, bei denen die Probleme erst jetzt richtig beginnen.
Es ist Zeit, dass wir vernünftig Zusammenhalten!
Die Unternehmer und Gewerbebetreibenden rufe ich auf, Arbeitskräfte zuerst in der Region zu rekrutieren; die Konsumenten rufe ich auf, Produkte und Dienstleistungen regional zu beziehen und sämtliche Bürger rufe ich auf, die Schutzmassnahmen vernünftig einzuhalten. Und wenn es auch mal nervig ist, dass der Partner/Partnerin jetzt schon den 5. Monat zu Hause arbeitet – cool down – wie heisst es doch so schön «in guten wie in schlechten Zeiten»!
Lasst uns Zusammenhalten, lasst uns aus der jetzigen Situation zusammenwachsen.
Ich wünsche euch allen alles Liebe und Gute, Mut für die Zukunft und bliibet gsund!
Gemeinderat
