Mein Schnuppertag

Im Frühjahr hatte ich das Vergnügen eines Schnuppertags im Pflegeheim Höchweid. Freitagmorgens um 6.45 Uhr erhielt ich mein Pflege-Tenue. Dann ging es ab zum Morgenrapport auf die zweite Etage unter der Führung von Tageskoordinatorin Nevenka Gajic.

Das siebenköpfige Team, bestehend aus Fachpersonal und Lernenden, übernahm die Tagesschicht und teilte die Bewohnenden den Mitarbeitenden zu. 27 Personen auf der zweiten Etage brauchten Unterstützung bei der Morgentoilette, Verbänden und der Medikamentenabgabe – das alles vor dem Frühstück.

Das heisst, innerhalb von zwei Stunden fallen viele Aufgaben an, die sauber und strukturiert durchgeführt werden müssen. Ich unterstützte Pflegemitarbeiterin Erika Djordjevic mit Hilfsarbeiten meinerseits. Dabei verschaffte ich mir einen guten Überblick über die Aufgaben, Abläufe und die Zufriedenheit der Bewohnenden und Mitarbeitenden. Mir fiel auf, dass die Arbeit des Pflegepersonals extrem geschätzt und mit Dankbarkeit belohnt wird. Auf der anderen Seite erlebte ich ein topmotiviertes, professionelles Pflegeteam, das mit viel Freude und Geduld die nicht immer einfachen Aufgaben ausführte. Etwas ruhiger wurde es gegen Mittag und einige Mitarbeitende gingen in ihre wohlverdiente Schichtpause.

So positiv mein Eindruck ist, so gibt es dennoch Schwierigkeiten. Der Schnuppertag führte mir die Infrastrukturmängel im doch schon fast dreissigjährigen Gebäude vor Augen. Die Doppelzimmer haben fast alle nur ein WC, für 27 Personen sind zwei Etagenduschen vorhanden und weite Wege fürs Personal behindern den optimalen Betriebsablauf. Daneben haben wir eine veraltete Küche und eine nicht gerade energetische Glasfassade. Künftig muss also Einiges ins Höchweid investiert werden, um die Altersversorgung nachhaltig sicherzustellen. 

Die neuen Erfahrungen helfen meinem Team und mir gute Entscheide zu treffen.

Mark Pfyffer, Gemeinderat
Gesellschaft & Soziales