Eigenverantwortung

Editorial

Veranstaltungsverbot, geschlossene Schulen, Restaurants und Läden, Social Distancing und immer mehr abgeriegelte öffentliche Plätze. Die Coronapandemie hat unseren Alltag seit Wochen im Griff. 

Das waren und sind harte Massnahmen für eine Gesellschaft, die es sich bis anhin gewohnt war, frei und selbstbestimmt ihr Leben zu gestalten. 

Wir sind angehalten, unser Zuhause möglichst nicht mehr zu verlassen; wir arbeiten wenn immer möglich im Homeoffice; wir verzichten auf Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln; wir stehen vor dem Einkaufen Schlange, um unsere Hände desinfizieren und dann tröpfchenweise den Laden betreten zu können; wir verzichten darauf, unsere Freunde zu sehen und beschränken unsere sozialen Kontakte auf ein absolutes Minimum. 

Rasch haben wir gelernt, diese einschneidenden Massnahmen zu akzeptieren. Wir haben erkannt, dass es nicht darum geht, das Recht auf Freiheit eines Einzelnen aufzugeben, sondern gemeinsam dafür einzustehen, dass sich das Virus nicht zu schnell ausbreitet. Es geht darum, das Gesundheitspersonal zu unterstützen und den Kollaps des Gesundheitssystems zu verhindern. 

Bisher ist uns das dank Solidarität und Eigenverantwortung ganz gut gelungen. So gut, dass der Bundesrat letzte Woche erste Lockerungen ankündigte. Wir alle können es kaum erwarten, uns wieder vollkommen frei bewegen zu dürfen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Nachdem wir gelernt haben, mit dem Lockdown zu leben, müssen wir nun lernen, genauso eigenverantwortlich mit der schrittweisen Lockerung umzugehen. 

Irgendwann werden wir wieder frei sein, so wie damals, vor der Pandemie. Bis dahin wünsche ich Ihnen ganz viel Zuversicht und Geduld. Bleiben Sie gesund, damit es Ihre Liebsten auch bleiben. 

Roland Beyeler
Kommunikationsbeauftragter