Die Schulraumplanung Ebikon nimmt Gestalt an

Zwischen dem Schulhaus Zentral (Bild) und dem Schulhaus Wydenhof soll der Campus Zentrum entstehen.

Bildung / Planung & Bau

Der Campus Zentrum, das Schulzentrum Ost und die Schuleinheit Innerschachen bilden die drei zukünftigen Schuleinheiten der Schule Ebikon. Dieses Zukunftsszenario hat sich in der strategischen Schulraumplanung gegen mehrere Alternativen durchgesetzt. Bis Anfang Jahr soll feststehen, ob das Höfli-Schulhaus saniert oder durch einen Neubau ersetzt wird. Während die Schulraumplanung immer konkretere Gestalt annimmt, steigen die Schülerzahlen in Ebikon kontinuierlich an. Das stellt die Schule vor zusätzliche Herausforderungen.

Die Volumenstudie für den Campus Zentrum bestätigt, dass ein Campus Zentrum mit den vorgesehenen Nutzungen realisierbar ist. Die Verhandlungen für einen Landabtausch mit den betroffenen Grundstückbesitzern der Parzelle zwischen den bestehenden Schulbauten Wydenhof und Zentral sind auf gutem Weg. Eine mündliche Zusage liegt vor. „Der Campus Zentrum soll zu einem grossen Schulzentrum werden, wo Kinder und Jugendliche vom Zyklus 1 (Kindergarten und 1./2. Klasse), über den Zyklus 2 (3. – 6. Primar) bis zur Sekundarschule (Zyklus 3) nach neuesten Schulkonzepten unterrichtet werden“, freut sich Andreas Michel, Gemeinderat Bildung. 

Grundlage für den Campus Zentrum – und generell für die Schulraumplanung – ist die Annahme der Revision der Ortsplanung Ebikon. Deren öffentliche Auflage startete am 15. November 2021. Das Ebikoner Stimmvolk wird voraussichtlich im Jahr 2022 / 2023 über die Ortsplanungsrevision und zu einem späteren Zeitpunkt über den Landtausch abstimmen können.

Fokus Schulzentrum Ost

Neben dem Campus Zentrum stellt das Schulzentrum Ost mit den Schulhäusern Höfli und Feldmatt das zweite wichtige Element der Schulraumstrategie dar. Im Schulzentrum Ost besteht ein besonders grosser Handlungsbedarf, nachdem das Schulhausprovisorium bereits mit weiteren Schulzimmern ergänzt werden musste, um die vielen Kinder neu zugezogener Familien aufnehmen zu können. „Die Prognosen der kommenden Jahre zeigen, dass auch in Zukunft mit immer mehr Schülerinnen und Schülern im Quartier zu rechnen ist“, weiss Michel – und leitet daraus ab, dass eine schnellstmögliche Eröffnung des Schulzentrums Ost auf das Schuljahr 2026/27 anzustreben ist, um eine weitere Aufstockung des Provisoriums verhindern zu können. 

Damit das Schulzentrum Ost bedarfsgerecht entwickelt werden kann, wurde in einer Machbarkeitsstudie das Sollprogramm des Schulzentrums ausgearbeitet. Die Entwicklung der Schülerzahlen zeigt, dass der Schulraumbedarf das bestehende Angebot übersteigt. Es sind zusätzliche Schulräume zu realisieren, um den Klassen auch in Zukunft ausreichend Schulraum bieten zu können.

Wie die Machbarkeitsstudie zeigt, kann der zukünftige Schulraumbedarf im Schulzentrum Ost entweder mit einer Totalsanierung des bestehenden Höfli-Schulhauses und mit zwei Zusatzbauten gedeckt werden oder aber mit einem Abbruch vom Höfli und einem Neubau.

Variante Totalsanierung und Zusatzbauten

Um das Schulhaus Höfli von den Naphthalin-Schadstoffen zu befreien, muss dieses bis auf die Grundmauern totalsaniert werden. Trotz der aufwendigen Sanierungsarbeiten kann nicht gewährleistet werden, dass die Schadstoffwerte durch diese Arbeiten ausreichend gesenkt werden.

Während das Höfli-Schulhaus saniert würde, muss der bestehende Turnhallentrakt abgebrochen werden. Die bestehende Turnhalle wird den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht.

Damit der prognostizierte Schulraumbedarf gedeckt werden kann, sind bei der Variante „Sanierung“ neben dem totalsanierten Höfli-Schulhaus zwei Zusatzbauten nötig. Die beiden Provisorien müssen während der Bauzeit zeitweise verschoben werden. Generell würde der Schulbetrieb während der Bauarbeiten eingeschränkt.

Die Umsetzung dieser Variante kostet nach ersten Grobkostenschätzungen mehr als die Variante Neubau.

Variante Abbruch und Neubau

Neben der Variante „Sanierung und Zusatzbauten“ wurde auch die Option „Neubau“ im Rahmen einer Machbarkeitsstudie vertieft analysiert. Die Analyse zeigt: Während den Bauarbeiten kann das Provisorium stehen bleiben und weiter betrieben werden. Der Neubau wird den Anforderungen aus dem Lehrplan 21 und den betrieblichen Abläufen optimal gerecht. Allfällige spätere Erweiterungen sind möglich. Die Variante „Neubau“ kostet nach ersten Grobkostenschätzungen weniger als die Variante „Totalsanierung und Zusatzbauten“.

Variantenentscheid und Start des Wettbewerbsverfahrens

Noch vor Jahresfrist will die Gemeinde die beiden Varianten zum Schulzentrum Ost mit den Kommissionen und politischen Parteien von Ebikon diskutieren. Ein Variantenentscheid soll zeitnah folgen. Danach werden in einem Wettbewerbsverfahren weitere Detailfragen geklärt und bauliche Umsetzungsszenarien entwickelt. Nach Abschluss des Wettbewerbsverfahrens soll im Jahr 2023 der Planungskredit genehmigt und das Vorprojekt gestartet werden. Je nach Höhe des Planungskredits wird die Ebikoner Stimmbevölkerung über diesen abstimmen können. Die Abstimmung zum Baukredit folgt nach heutigem Planungsstand im Jahr 2024. Sofern die Baubewilligung erteilt wird, könnte das Schulzentrum Ost im Herbst 2026 für die Schülerinnen und Schüler öffnen. Bis dahin werden die Klassen in den Provisoriumsbauten unterrichtet.

Kurzfristige Massnahmen im Schulzentrum West

Durch das starke Wachstum aufgrund reger Bautätigkeit im Westen der Gemeinde wird auf das Schuljahr 2022/23 ein zusätzlicher Kindergarten im Gebiet Inner-/Ausserschachen eröffnet. Die Fachabteilungen Planung & Bau und Bildung sind mit Hochdruck daran, in diesem Gebiet einen geeigneten Standort zu evaluieren. 

Zusätzlich wird das bestehende Schulhaus Innerschachen zum Zyklus-1-Schulhaus umgewandelt, in welchem ab kommendem Schuljahr zwei gemischte 1./2. Klassen unterrichtet werden. Die 3./4. Klasse aus dem Schulhaus Innerschachen wird im Schulhaus Sagen/Zenti geführt. Der Kindergarten Sagen, welcher stark sanierungsbedürftig ist und vom Heizungsnetz genommen werden muss, wird aufgehoben. Dieser Standort erfüllt die räumlichen Empfehlungen an aktuelle Bildungsbauten der Dienststelle Volksschulbildung nicht mehr und kann auch bei einer Sanierung nicht vergrössert werden. Gemäss der Strategie Schulraumplanung Ebikon wird dieser Standort ab nächstem Schuljahr auf dem Areal des zukünftigen Campus Zentrum geführt.