Seit einigen Jahren verbringen meine Frau und ich die Sommerferien an der spanischen Costa Brava. Dabei werden wir von unseren Kindern mit deren Familien begleitet. Wir geniessen die warmen Temperaturen, das Meer, das feine Essen und die Gemeinsamkeit mit den Grosskindern.
In der letzten Ferienwoche, als unsere Kinder mit ihren Familien schon abgereist sind, badeten wir in einer nahen, kleinen Bucht und lasen vertieft in unseren Büchern. Plötzlich bemerkten wir, dass unter dem benachbarten Sonnenschirm Unruhe ausbrach. Zwei Frauen kümmerten sich um einen Mann, dem es sichtlich unwohl war. Innerhalb weniger Minuten verschlimmerte sich der Zustand des Mannes drastisch. Die Strandwache wurde alarmiert und rückte umgehend an.
Allem Anschein nach erlitt der Mann einen Herzinfarkt. Mehrere Strandwächter kümmerten sich um ihn. Sie waren anfangs aber sichtlich überfordert mit der Situation. Telefonisch erhielten sie Anweisungen vom Notfall-Center was zu tun ist – Reanimation, Herzmassage, Defibrillator-Einsatz.
Nach gut dreissig Minuten ertönten endlich die Sirenen. Leider war es nur die Polizei und nicht der sehnlichst erwartete Ambulanzwagen. Die Polizei räumte dann sofort den Strand und einige Minuten später landete ein Rettungshelikopter.
Auf dem Rückweg zum Haus waren meine Frau und ich sehr aufgewühlt. Einerseits waren wir frustriert darüber, dass es solange dauerte, bis ärztliche Hilfe vor Ort war. Andererseits beschlich uns die Erkenntnis, dass wir nicht konkret wussten, was in einer solchen Situation zu tun ist. Zurück im Haus googelten wir, was bei Anzeichen eines Herzinfarktes zu tun ist. Fazit: Es wurde uns wieder einmal mehr bewusst wie gut in der Schweiz das Notfall-System funktioniert und das man dankbar sein soll, wenn alle wieder gesund nach Hause kommen.