«Dank der Deponie Stuben wird die Bodenqualität besser»

Gemeindepräsident Daniel Gasser (l.) und Gemeinderat Hans Peter Bienz begutachten das Gebiet Stuben, auf dem die Aushubdeponie Typ A betrieben werden soll. Bild: Anian Heierli

Planung & Bau

Nun wird in Ebikon über eine Teiländerung des Zonenplans abgestimmt. Bei einem Ja entsteht im Gebiet Stuben eine befristete Deponie für unverschmutztes Aushubmaterial. Langfristig wird so der Boden im teilweise belasteten Gebiet verbessert. 

Am 15. Mai 2022 stimmen die Äbikerinnen und Äbiker über die Ausscheidung einer Deponiezone im Gebiet Stuben ab. Dafür müssen die Stimmberechtigten eine Teiländerung des Zonenplans und des Bau- und Zonenreglements gutheissen. Diese Änderung wäre nur vorübergehend, denn der Betrieb der Deponie würde auf sechs bis acht Jahre befristet.

Erde, Lockergestein und Fels

Vorgesehen ist eine sogenannte Aushubdeponie des Typs A. Hier darf nur unverschmutztes Aushub- und Ausbruchmaterial gelagert werden. Mit anderen Worten: Natürliches Erdmaterial, Lockergestein und gebrochener Fels. Das geplante Volumen beträgt total rund 380’000 Kubikmeter, was einer jährlichen Menge von 60’000 Kubikmetern entspricht. Das Positive daran: Langfristig würde mit dem Deponieprojekt die Bodenqualität im Gebiet Stuben deutlich optimiert. Der Grund für die Verbesserung: Im Gebiet Stuben wurde bis 1996 eine Bauschuttdeponie betrieben. Wegen dieser Nutzung ist noch heute ein Teil des Gebiets im Kataster der belasteten Standorte des Kantons eingetragen. Wenn nun neues, sauberes Material an der belasteten Stelle gelagert wird, resultiert daraus eine Bodenverbesserung und es können sogar zusätzliche Fruchtfolgeflächen geschaffen werden.

«Diese Bodenverbesserung ist einer der Hauptgründe, weshalb der Gemeinderat geschlossen hinter der Teiländerung des Zonenplans steht», erklärt Gemeindepräsident Daniel Gasser. «Hinzu kommt, dass in Zusammenhang mit dem Projekt der Mühlebach renaturiert wird.» Doch dem Gemeinderat geht es auch ums Verursacher-Prinzip. Im Kanton Luzern fällt mehr unverschmutztes Material an, als Abfüllvolumen vorhanden ist. Und gerade im Rontal gibt es einen Mangel an entsprechenden Deponien. «Heute legen Lastwagen mit Material aus dem Rontal weite Strecken zurück», so Gasser. «Diese Situation ist nicht nachhaltig. Hier haben wir als Gemeinde eine ökologische Verpflichtung.»

Gemeinde profitiert finanziell

Ein Deponieprojekt würde sich auch finanziell lohnen. Hans Peter Bienz, Gemeinderat Planung & Bau, sagt dazu: «Die Gemeinde konnte mit der Deponiebetreiberin, der Gloggner Familien AG aus Buchrain, einen Ertrag von 3,5 Franken pro Kubikmeter vereinbaren. Daraus resultiert ein jährlicher Gewinn von rund 200’000 Franken.» Bienz freut sich über die vielen Vorteile des Projekts, gleichzeitig ist ihm als zuständiger Gemeinderat aber bewusst, dass der geplante Deponiebetrieb eine gewisse Besorgnis auslösen kann – namentlich in Bezug auf Verkehrsaufkommen und Lärm. 

«Bezüglich Lärmimmissionen müssen die geltenden Vorschriften eingehalten werden», so Bienz. «Zudem ist die Bautätigkeit in der Region gross und es verkehren auch ohne Deponie Stuben auf der Schlössli- und der Adligenswilerstrasse Lastwagen, die unverschmutztes Aushub- und Ausbruchmaterial aus den Gemeinden Adligenswil, Udligenswil, Meggen, Meierskapel und Teilen Ebikons transportieren.» Er rechnet deshalb nicht mit einer Zuspitzung der momentanen Situation. Für den Gemeinderat steht die Verkehrssicherheit an oberster Stelle, das gilt gerade für den Schulweg. «Für Stosszeiten vor und nach Schulbeginn sicherte uns die Deponiebetreiberin eine Fahrzeitbeschränkung zu», sagt Bienz. Das sei ein weiterer Grund, weshalb er sich überzeugt für ein Ja zur Vorlage ausspreche.

Auch die Controlling-Kommission steht hinter der Teiländerung des Zonenplans und des- Bau und Zonenreglements für die Ausscheidung einer Deponiezone. Selbes gilt für die bürgerlichen Ortsparteien.