Durchgangsbahnhof: Befreiungsschlag für die Mobilität im Rontal

Heute sind durchschnittlich jeden Tag weit über 100 000 Menschen im Kanton Luzern mit dem Zug unterwegs. Auf der Bahnstrecke im Rontal wurden 2018 täglich über 34 000 Fahrgäste gezählt, was eine Zunahme von 60 Prozent gegenüber 2004 bedeutet.

Somit ist etwa jeder dritte Zugreisende im Rontal unterwegs. Die Prognosen des Bundes zeigen, dass der öffentliche Verkehr schweizweit mittelfristig mit einer durchschnittlichen Zunahme der Nachfrage um 40 bis 50 Prozent zu rechnen hat.

Mehr Zugangebot braucht grosse Bahninfrastrukturausbauten

Mit den bisher durch den Bund beschlossenen Massnahmen ist die Einführung eines
¼-Stundentaktes in der Luzerner Agglomeration noch nicht möglich und die Kapazitäten sind nicht ausreichend, so dass zukünftig in den Zügen in den Hauptverkehrszeiten mit mehr Stehplätzen zu rechnen ist. Nur mit einem Bahninfrastruktur-Grossprojekt in Luzern kann der notwendige Befreiungsschlag erreicht werden, um die Kapazitäten im regionalen Bahnnetz markant zu steigern. Aus diesem Grund fordert die Zentralschweiz seit längerer Zeit die Finanzierung des Durchgangsbahnhofs Luzern in den zukünftigen Ausbauschritten des Bundes. Mit diesem notwendigen Ausbau können die Engpässe im Bahnhof Luzern und der Agglomeration beseitigt werden.

Planung schliesst Agglomeration Luzern mit ein

Der Durchgangsbahnhof Luzern besteht aus einem unterirdischen viergleisigen Bahnhof und zwei Tunnels für den Anschluss an das bestehende Bahnnetz. Die entsprechende Planung hat die SBB im Auftrag des Bundesamts für Verkehr in Angriff genommen, das Parlament entscheidet voraussichtlich 2026 über die Finanzierung des Projektes und damit die Realisierung des Durchgangsbahnhofes Luzern. Der Baubeginn ist ca. 2030 und die
Inbetriebnahme ca. 2040 vorgesehen. Damit die ganze Agglomeration mit einem stark
verbesserten Angebot rechnen darf, soll im Rontal auch der Bahnhof Ebikon modernisiert
und ausgebaut werden.

Zusätzliche Abstellanlage für Personenzüge in Dierikon erforderlich

Mit dem Durchgangsbahnhof werden mehr Züge unterwegs sein und diese müssen über
Nacht und in den Nebenverkehrszeiten abgestellt werden. Nach Inbetriebnahme des
Durchgangsbahnhofs wird der Betrieb mehrheitlich unterirdisch erfolgen. Die bestehenden
oberirdischen Abstellanlagen beim Bahnhof Luzern sind dann nicht mehr direkt mit dem
unterirdischen Durchgangsbahnhof verbunden und müssen darum teilweise verschoben
werden. Zentrale Kriterien für den Standort einer neuen Abstellanlage sind die Nähe zum
Bahnhof Luzern und die Erreichbarkeit aus der Richtung Ebikon, ausreichende Fläche sowie
Umweltaspekte. Unter Berücksichtigung dieser Kriterien eignet sich ein Standort in der
Gemeinde Dierikon am besten. In der Projektierung wird die SBB insbesondere auf den
Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner vor den Emissionen der Anlage achten. Die SBB
bezieht die Gemeinde in die Planung ein und wird die Bevölkerung über das Vorhaben
informieren.

Ein nachhaltiges Generationenprojekt

Der Durchgangsbahnhof Luzern ermöglicht häufigere, direktere und schnellere Verbindungen. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag für eine klimafreundliche
Zentralschweiz und zur Entlastung der chronisch überlasteten Strassen in Luzern.

pd