Wie weiter mit dem Strassenlärm?

Die Autos vom Autobahn-Zubringer belasten die Dierikoner Anwohnerschaft. | Bild Lars de Groot

Dierikon profitiert nicht nur vom Rontaler Autobahn-Zubringer. Die Verkehrsbelastung im Dorf scheint sich erhöht zu haben. Nun will der Gemeinderat Massnahmen ergreifen.

esa. Vor einigen Wochen erschienen die ersten Statistiken über die Verkehrsbelastung im Rontal durch den neuen Autobahn-Zubringer. Die Ergebnisse zeigten, dass jede betroffene Gemeinde einen Rückgang der Verkehrsbelastung zu verzeichnen hatte. Dies trifft laut Aussagen des Gemeinderats und der Bevölkerung jedoch nicht auf Dierikon zu. Die Gemeinde Dierikon, welche laut Statistik angeblich 11 Prozent weniger Durchgangsverkehr durch den Zubringer erlebt, kennt immer noch einen enormen Lärmpegel dank der rege genutzten Strasse. So äusserte sich beispielsweise die Zunftmeisterin der Dierikoner Dörflizunft Silvia Rocktäschel: «Der Verkehr durch den Ort Dierikon hat massiv zugenommen. Das Stück Zentralstrasse bis zur Biegung Dörfli-Kaffee wird oft zur Rennstrecke.»

Wie wird gemessen?
Der Kontrollpunkt zur Statistikerhebung wurde in Dierikon beim Burenhof gesetzt. So kann jedoch nur bedingt die Anzahl derer ermittelt werden, welche den Rontalerzubringer nutzen und danach durch Dierikon fahren. Entsprechend ärgert sich auch der Dierikoner Franz Brun über die Schönfärberei: «Hätte man die Kontrollpunkte Dierikon Burenhof und derjenige von Ebikon auf der Kantonsstrasse unmittelbar neben die beiden Ein-, resp. Ausfahrten vom Tunnel her gesetzt, wären hier massive Zusatzbelastungen zu ersehen. Den Lärm der Fahrzeuge auf der Rampe zu und vom Tunnel belasten zum grössten Teil die Überbauungen im Gebiet Chli Hirsele und Spechten, teils auch die Pilatusstrasse. Wenn schon auf der Perlenstrasse ein Kontrollpunkt gesetzt wurde, hätte es logischerweise auch eine Kontrollstelle im Dorf Dierikon (Zentral- oder Rigistrasse) und auf der Götzentalstrasse gebraucht, aber hier hätte man eben nicht die gewünschten grünen Zahlen erhalten.» Diese Beschwerden sind jedoch kein Einzelfall. In letzter Zeit sind wiederholt Klagen wegen des zunehmenden Lärms von der Zufahrtsrampe zum Autobahnanschluss Buchrain eingegangen. Der Gemeinderat Dierikon will nun Massnahmen ergreifen, um den Lärmpegel zu senken. Der Rontaler hat bei Gemeindepräsident Hans Burri nachgefragt, wie es um das Befinden bezüglich Lärmimmission in Dierikon steht.

Wie hat sich die verkehrstechnische Situation in Dierikon nach dem Bau des Rontalerzubringers verändert?
Seit der Eröffnung des Rontalzubringers hat der Individualverkehr in Dierikon merklich zugenommen. Dies vor allem im Bereiche der Schönenbodenkreuzung und auf der Rigistrasse. Wir erhoffen uns, dass nach der Umgestaltung der Rigistrasse eine Verkehrsberuhigung stattfinden wird. Die Umgestaltung der Rigistrasse wird im Sommer 2012 abgeschlossen sein.

An welchen Standorten sind die Lärmimmission in Dierikon am gravierendsten?
Der Lärmpegel hat in den Wohngebieten, die sich auf der Gegenseite des Autobahnzubringers befinden, stark zugenommen. Dies betrifft vor allem die Spechtenstrasse in Dierikon. Es sind aber auch Gebiete von Ebikon betroffen. So sind unter anderem Klagen von Stockwerkeigentümern an der Fildernstrasse in Ebikon beim Gemeinderat Dierikon eingegangen. Die Stockwerkeigentümer schlagen gleich auch konkrete Massnahmen vor, wie die Lärmimmission reduziert werden könnten.

Was sind die nächsten Schritte, welche die Gemeinde Dierikon gegen die Lärmimmission unternehmen will?
Der Gemeinderat unterstützt die Begehren der Bevölkerung, die Geschwindigkeit bei der Einfahrt in die Tunnelbrücke auf 60 km/h zu beschränken und erst ab der Einfahrt in den eigentlichen Tunnel die Geschwindigkeit auf 80 km/h zu erhöhen. Zudem verlangt der Gemeinderat vom Kanton, dass der Belag im Abschnitt der Tunnelbrücke lärmoptimiert wird, wie dies bei der seinerzeit eingereichten Beschwerde des Gemeinderates durch den Kanton versprochen wurde.