Dierikon bleibt Dierikon

DIERIKON – Gemeindeversammlung stellt sich gegen Fusionsabklärungen

Der obligatorischen Rechnungsablage ging das viel gewichtigere Thema «Fusionsvorabklärungen» voran. Ausserdem war der Jahresbericht des Gemeinderats zur Kenntnis zu nehmen, und über drei Einbürgerungen war ebenfalls zu entscheiden. Bei allen Geschäften wurde dem Vorschlag des Gemeinderats Folge geleistet.

ko. Am bisher schönsten Vorsommertag dieses Jahres, am 17. Mai 2017, kamen 161 Dierikoner Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in die Turnhalle zur Gemeindeversammlung. Die Rechnungsablage, der grossmehrheitlich zugestimmt wurde, konnte es nicht sein. Selbst die Einbürgerungen waren nicht brisant und den Anträgen von Susanne Müller, Jan und Nadine Jambor um das Dierikoner Bürgerrecht wurde mit Akklamation zugestimmt. Und dieses Dierikoner Bürgerrecht wird den drei Personen noch eine Weile erhalten bleiben, denn dem Antrag um die Fusionsvorabklärungen wurde eine heftige Abfuhr erteilt.

Darum also war der Aufmarsch trotz des schönen Abends so immens. Ein Initiativkomitee hat den Gemeinderat mit 144 gültigen Unterschriften beauftragt, Vorabklärungen zu einer Gemeindefusion mit Ebikon oder Root in Angriff zu nehmen, falls der Antrag eine Zustimmung in der Gemeinde findet. Namens des Komitees hielt Lukas Waldispühl dafür, dass eine Zusammenlegung der Leistungsfähigkeit, der Wirtschaftlichkeit und eigentlich der Zukunftsfähigkeit des Ortes dienlich wäre. Zu zweit wäre man stärker als alleine, meinte das Komitee. Den Ideen blies ein starker Wind entgegen. Nicht nur handle es sich bei einer Fusion nachher nicht mehr um zwei gleichberechtigte Partner sondern Dierikon wäre nur noch ein Quartier einer grösseren Gemeinde, das kaum mehr gehört und meist überstimmt würde.

Zu der Kostenfrage betreffend der Vorabklärung war man unterschiedlicher Auffassung und die Befürworter und Gegner fanden kaum einen übereinstimmenden Punkt in der ganzen Auslegeordnung. Die Gegner der Idee traten recht zahlreich auf und argumentierten aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Gemeinde. Die Voten beider Seiten wurden mit Applaus bedacht, aber es liess sich erahnen, wie es kommen würde, und so stellte Lukas Waldispühl schliesslich den Antrag auf eine Urnenabstimmung.

Dem Antrag um eine Urnenabstimmung wurde (mit 20 Ja-Stimmen) genau so wenig stattgegeben wie schliesslich dem Antrag um die gewünschten Vorabklärungen, der mit 128 Stimmen abgelehnt wurde. Gemeindepräsident Max Hess versicherte der Versammlung, dass der Gemeinderat das Beste zum Wohle der Gemeinde tun werde.
Schliesslich erfuhren die Versammlungsbesucher noch, dass sowohl die Komax als auch die Migros-Verteilzentrale vorhaben, sich zu vergrössern, und dass die Bauvorhaben Chlihus an der Zentralstrasse sowie das Rontalzentrum auf dem ehemaligen Rockwell-Areal in Bearbeitung sind.