Aus der Dörfli-Kapelle wird ein Gastrobetrieb

DIERIKON – Dank einer Ebikonerin wird die Kapelle im Dörfli zum Gastrobetrieb umsaniert

Nach intensiven Jahren der Suche hat die Gemeinde Dierikon nun in der Ebikonerin Ursula Trucco eine Käuferin für ihre verlotterte Dorfkapelle gefunden. Die Gymnasiallehrerin für Sport und Psychologie plant, aus dem ehemaligen Gotteshaus einen Gastrobetrieb zu machen.

Dutzende interessierte Käufer, zahlreiche Gespräche und intensive Verhandlungen: mehr als vier Jahre lang hat der Dierikoner Gemeinderat gemeinsam mit der Denkmalpflege nach Möglichkeiten gesucht, der maroden Kapelle im Dörfli neues Leben einzuhauchen.

Jetzt, zu Beginn des noch jungen Jahres, kann der Gemeinderat die neue Käuferin bekanntgegeben: Ursula Trucco aus Ebikon hat einen symbolischen Preis von 10 000 Franken für die Kapelle gezahlt und sei laut Medienmitteilung des Gemeinderates auch dazu bereit, den enormen finanziellen und zeitlichen Aufwand in eine umfassende Totalsanierung einzubringen.

Die Gymnasiallehrerin für Sport und Psychologie plant ein gastronomienahes Angebot. Jedoch behalte sich die Gemeinde ein Rückkaufsrecht vor. «Es ist uns ein Anliegen, dass die künftige Nutzung der Kapelle dem Dorf einen Mehrwert bringt», so der Gemeinderat. «Dabei werden weder dauernder Lärm, noch religiöse oder sittenwidrige Anlässe toleriert. Damit wird verhindert, dass zum Beispiel Sekten die Kapelle kaufen oder erotische Angebote umgesetzt werden», sagt Gemeindepräsident Max Hess (CVP) auf Anfrage.

«Es ist viel Kreativität gefordert»

Bereits jetzt hat die Gemeinde zusammen mit Ursula Trucco und den Architekten Karin und Martin Simmen aus Luzern sowie der Denkmalpflege erste Abklärungen getroffen. Daraus entwickelten sie entsprechende Realisierungspläne. «Nun wird momentan ein Baugesuch vorbereitet», schreibt der Gemeinderat weiter. Ihm sei wichtig, dass das Projekt zügig umgesetzt werde und bald ein weiteres, besonderes Schmuckstück das Dörfli präge.

Käuferin Ursula Trucco freut sich auf die Herausforderung: «Die Räumlichkeiten der Kapelle sollen zukünftig vielseitig für verschiedene Anlässe genutzt und auch gemietet werden können», sagt die Ebikonerin. «Jedoch bietet die Kapelle im Innern allerdings nicht allzu viel Platz, auch wenn sie von aussen relativ geräumig erscheint. Da zudem die Auflagen einiger Ämter erfüllt werden müssen, liegt es auf der Hand, dass das Projekt entsprechend zeit- und kostenaufwändig wird.» Die Lehrerin bleibt aber optimistisch: «Es ist viel Kreativität gefordert, das macht das Vorhaben spannend und herausfordernd. Es ist für mich ein Liebhaberprojekt, und für die Bevölkerung hoffentlich bald eine tolle Bereicherung.»

Sandro Bucher