Rontal, wir schaffen das!

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Grosse Solidarität im ganzen Rontal

In Corona-Zeiten steht das Rontal zusammen! Sowohl die einzelnen Gemeinden als auch die Rontalerinnen und Rontaler helfen untereinander, wo sie nur können.

„Bleib zuhause“ ist der Aufruf der Stunde. So schützt man die älteren Menschen und Risikogruppen vor dem Corona-Virus. Keine einfache Zeit für das Rontal, die Gemeinden, das Gewerbe und die Schulen. Doch die Solidarität ist unglaublich gross! Jeder versucht seinen Teil dazu beizutragen, diese Situation zu meistern. Die Gemeinden haben innert kürzester Zeit Plattformen für gegenseitige Hilfe aus dem Boden gestampft, die Schulen haben innert weniger Tage auf Home Schooling umgestellt – und für das Gewerbe wurden unterstützende Massnahmen getroffen. Wir lassen das Rontal zu Wort.

Enea Stöckli

Enea Stöckli (12), Kantischüler aus Adligenswil

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

Ich habe es genossen länger zu schlafen, ausser zwei Mal, da hatten wir um 8.00 Uhr über Microsoft Teams Meeting mit dem Geschichtslehrer. Hausaufgaben habe ich gemacht und viel gegamed. Draussen war ich selten. Drei Mal mit einem Kollegen (immer derselbe) auf dem Basketballplatz.

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

Es ist alles viel ruhiger, entspannter und die Natur kann sich regenerieren. Positiv finde ich auch, dass viel weniger konsumiert wird und auch dass nicht mehr alle wegfliegen.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

Auf das Treffen draussen mit Kollegen zusammen. Dass meine Da-Fussball-Meisterschaft los gehen kann und der Fussball der Champeons-League und La liga wieder weiter geht. Ausserdem habe ich gemerkt, dass mein Stuhl am Pult sehr unbequem ist und dann können wir in die IKEA gehen, einen richtigen Bürostuhl kaufen gehen.

 

Esther Lampart

Esther Lampart, Medizinische Praxis-Assistentin aus Adligenswil

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

In den letzten Tagen habe ich gearbeitet. Es ist eine strenge und herausfordernde Zeit. Nebst den normalen Arbeiten habe ich sehr viele Telefonate von besorgten Menschen entgegengenommen. Ich habe Ihnen zugehört, beraten und  probiert zu beruhigt. Die Herausforderung ist , dass wir als Team gut zusammenarbeiten, eine positive Grundeinstellung behalten, trotz täglicher Gefahr angesteckt zu werden und die Krankheit dann heim in unsere Familien zu bringen.

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

Durch die Dankbarkeit der Patienten, sehe ich, dass meine Arbeit als MPA geschätzt wird, das gibt zusätzliche Motivation. Die Hilfsbereitschaft und das Verständnis der Menschen. Unser Team weiß jetzt, dass es auch außergewöhnliche Situationen meistern kann und wir uns aufeinander voll und ganz verlassen können.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

Am  meisten freue ich mich, wieder unbeschwert nach draußen gehen zu können und meine Freunde und Familie wieder treffen und umarmen zu können. Ohne Schutzmasken arbeiten zu können und ,falls es gewünschte wird, den Patienten zur Begrüßung wieder die Hand geben zu dürfen.

 

Tanja Steinmeier

Tanja Steinmeier, Kindergärtnerin aus Ebikon

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

Die letzte Woche werde ich wohl in meinem ganzen Leben nie vergessen. Am Freitag, 13. März 2020 entschied der Bundesrat alle Schulen landesweit zu schliessen. Am Wochenende wurden wir laufend von der Schulleitung informiert. Am Montag war es dann besonders komisch, als wirklich kein einziges Kinder vor der Kindergartentüre stand. Die erste Woche verbrachte ich mit Sitzungen und Vorbereiten des Homeschooling (Ja, auch auf der Kindergartenstufe werden die Kinder täglich eine kleine Aufgabe zugestellt bekommen. Ausserdem war ich an den regulären Unterrichtszeiten im meinem Kindergarten, einfach ohne Kinder.

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

Die Solidarität an allen Orten. Die Eltern meiner Kindergartenkinder haben die erste Woche der speziellen Situation so souverän gemeistert und sprangen als gegenseitige Kinderbetreuung ein. So viele tolle Gesten der Kinder via Whattsapp haben wir Lehrpersonen erhalten. Kreativität kam ganz gross hervor. In einer solchen Situation wird einem sehr schnell klar, dass es wenig braucht, um an unseren Gewohnheiten zu rütteln.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

Allen meinen Freunden wieder die Hand zu geben, sich zu umarmen. Meine Kindergartenkinder wieder an ihrem gewohnten Platz begrüssen zu dürfen. Mit meinen eigenen Söhnen das Wetter draussen uneingeschränkt geniessen.

 

Alice Greter

Alice Greter (95), Zentrum Höchweid Ebikon

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

Beten, stricken und Kunststricken, Zeitung lesen, Gedichte schreiben, Fernseher schauen.

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

Dass die Menschen zufriedener werden, positiver Denken und das Beste aus der Situation machen.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

Kinder und Angehörige wieder zu sehen, alles Positive entgegennehmen und Gott dankbar zu sein.

 

Esther Rast

Esther Rast (91), Zentrum Höchweid Ebikon

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

Kreuzworträtsel, Kurzgeschichten lesen – so vergeht die Zeit schneller.

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

Dass die Menschheit wieder hilfsbereiter wird.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

Auf meine Kinder, welche mich dann wieder besuchen können und auf die Spaziergänge draussen.

 

Simon Soland

Simon Soland, Oberleutnant der Schweizer Armee

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

Ich befinde mich gerade in meinem praktischen Dienst zur Ausbildung zum Kompaniekommandant an der Infanterierekrutenschule 11. Als Kompaniekommandant beschäftigt mich die aktuelle Lage natürlich. Ich habe in den letzten Tagen viel Zeit investiert, eine zielgerichtete und anspruchsvolle Ausbildung zu gestalten. Bei uns ist der Stand so, dass wir über die Wochenenden im Einsatz / Ausbildung bleiben und daher über die „lange“ Zeit auch ein wenig Ablenkung brauchen. Mit kleinen, individuellen Programmen schaffen wir auch eine gewisse Abwechslung, die die Zeit angenehmer gestaltet.

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

Für mich persönlich ist es eine sehr lehrreiche Zeit! Ich muss flexibel und kreativ sein. Die Zeit heisst auch, dass man seine persönlichen Bedürfnisse in den Hintergrund stellen muss, zum Wohl aller. So eine Situation ist für meine Generation etwas komplett Neues. Gerade in der Armee, wo wir einen klaren Auftrag verfolgen, sind wir durch diese Situation in einer Realität angekommen, die sich niemanden ausmalen konnte. Nichts desto trotz kann ich an meine Truppe ein riesen Lob aussprechen, dass sie die Situation so angenommen hat wie sie schlussendlich ist und dass sie mit einem grossen soldatischen Gleichmut an der Sache bleiben.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

Auf das erste was ich mich freue ist, dass ich wieder ein Stück mehr Freiheit haben werde. Es sind kleine Dinge, die es ausmachen. Sei es ein Besuch in einem Restaurant, Kino oder dass ich mich einfach mit Freunden wieder ohne grosse Umstände treffen kann. 

 

 

Silvan Setz

Silvan Setz, Geschäftsführer Interstellar Agency

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

Ich habe mich in den letzten Tagen viel mit den Konsequenzen der aktuellen Corona Krise für den Kulturbereich und damit auch für mich persönlich befasst. Zusätzlich neben der
alltäglichen Arbeit sind einige Stunden vergangen, um Events und Konzerte unserer Künstler abzusagen oder zu verschieben. So wie auch das Festival UNTER DEM DACH in der
Zwischenbühne Horw, das wir im Mandat betreuen und in kürzester Zeit erfolgreich
gemeinsam mit allen Act’s auf den 6./7. November verlegt werden konnte. Daneben habe
ich mir die Zeit genommen, den strategischen Gedankenprozess um das Kammerorchester
Sinfonietta Lucerne, bei welchem ich als Geschäftsleiter agiere, weiterzudenken und in
Absprache auszuformulieren. Weiter konnten wir in der Interstellar Agency bereits einige
Schritte in Richtung Realisierung des Glücklich Festivals machen, das wiederum am 5. September 2020 auf dem EWL-Gelände in Luzern über die Bühne gehen wird. Wir lassen uns also nicht von der Krise aufhalten und arbeiten weiter an unseren wunderbaren
Kulturevents und Institutionen.

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

Neben dem Fakt, dass in unserer WG alle anwesend sind und man zusammen einige tolle
Sachen wie Kochen, Brettspiele, die Terrasse für den Sommer einrichten etc. machen kann,
sehe ich in der «gezwungen Digitalisierung» schon längst fälliger Bereiche eine grosse
Chance für die Kulturarbeit. Der Umstieg auf Home-Office ermöglicht effizientes und
effektives Arbeiten, auch in Zusammenarbeit mit Partnern. Dabei kann man für sich gut
feststellen, ob nicht doch ein Sechs-Stunden Arbeitstag effizienter und zielführender ist, als
bisher normale «immer erreichbar und Mails abarbeitende Tage». Weiter sieht man, wie
schnell sich die Umwelt erholen kann und wie die Menschheit auch ohne ständiges Fliegen
und weiteren Aktivitäten mit negativer Auswirkung für das Klima auskommen kann. Diese
Entwicklung und der Fakt, dass die Gesellschaft in Zeiten wie diesen im Globo sehr offen,
verantwortungsbewusst, hilfsbereit, sozial unterstützend und kulturaffin agiert, gibt mir Mut in Zukunft noch stärker und bewusst das Kulturschaffen voranzutreiben.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

Ehrlich gesagt freue ich mich sehr wieder nach draussen zu gehen und die Natur zu
geniessen, aber auch in guter Gesellschaft Kulturangebote wahrzunehmen. Gemeinsame
Erlebnisse an Musik-/ Theater- und weiteren Events, bei einem Umtrunk in einer Bar oder
der Genuss der Zeit in Gesellschaft mit guten Freunden/der Familie sind momentan leider
nicht möglich. Darauf, aber auch auf viele neue Entwicklungen und Bewegungen, die die
aktuelle Lage in der Gesellschaft mit sich bringen wird, blicke ich mit Freude, Spannung und Respekt entgegen. Letztendlich wird sich zeigen, was wir daraus lernen. Für mich ist klar: Es zeigt sich momentan unmissverständlich, wie wichtig und unterstützenswert die
Kulturbranche für die Gesellschaft ist und welchen Rang sie deshalb auch wirtschaftlich und
monetär einnehmen müsste.

 

Thomas Abächerli

Thomas Abächerli, Präsident Gewerbe Rontal KMU Ebikon & Umgebung

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

  • Organisation von Massnahmen gemäss Vorgaben des Bundesrates im eigenen Betrieb und in der Familie für die Schulpflichtigen Kinder.
  • Absprachen mit dem Kantonalen Gewerbeverband KGL sowie Aufbereitung und Bündelung der aktuellsten Informationen für unsere Mitglieder.
  • Vorbereitung von optionaler Homeoffice Arbeit und Umstellung der aktuellen EDV Umgebung.
  • Organisation zusätzliche PC für Kinder von Mitarbeitern, bei privaten Engpässen
  • Absagen von gepanten Veranstaltungen

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

  • Motivierte Mitarbeiter, welche bereit sind, Ihre Arbeit trotz erschwerter Bedingungen weiterzuführen.
  • Mehrheitlich schnell und gut organisierte Lehrpersonen der eigenen drei Kindern an verschiedenen Schulen von Kanton und Gemeinde.
  • Extrem engagierter/ motivierter KGL Direktor und Vorstand, welcher sich für die Mitglieder und deren Sorgen und Nöte einsetzt.
  • Teilweise etwas ruhigere Abende im Kreise der Familie aufgrund der zahlreich abgesagten Veranstaltungen.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

  • Freies Bewegen mit Freunden.
  • Pflegen von gesellschaftlichen Kontakten und die wieder aktive Pflege meiner Hobbies.
  • Persönliche Kontakte von Risikopersonen aus dem persönlichen Umfeld.
  • Arbeiten ohne aufwändige Einschränkungen für das ganze Team.

 

Jan Bachmann

Jan Bachmann, Musiker

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

Die letzten Tage habe ich mich vor allem damit befasst zu üben. Ich stehe kurz vor meinem Masterabschluss an der Dandte Agostini Drumschool Olten & Paris zum professionellen Schlagzeuger und bereite aktuell meine Abschlussprüfungen vor.

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

Durch das, dass der ,,normale’’ Alltag eines Musikers ziemlich eingeschränkt ist, man keine Konzerte und kaum Proben hat, kann man die Zeit in sich und seine Fähigkeiten investieren. Normalerweise widmet man seinen musikalischen Projekten und Engagements viel Zeit in der Vorbereitung und vernachlässigt andere Sachen. Das hat sich nun ziemlich schlagartig geändert und man kann Sachen aufarbeiten, welche man sonst zu wenig trainiert.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

Ganz klar auf die Bühnen, auf die Konzerte und Festivals. Vor Leuten zu spielen, Emotionen zu wecken, zu spüren und zu empfinden. Das wohl schönste Gefühl eines Musikers, wenn man den Zuschauern eine Freude machen und gemeinsame musikalisch tolle Momente erleben kann.

 

Selina Knabl

Selina Knabl, Detailhandelsangestellte aus Adligenswil

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

Nicht allzu viel neben arbeiten und schlafen. Dazwischen probiere ich mich vom Stress etwas zu erholen und abzuschalten.

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

Sicher die positiven Auswirkungen auf das Klima – und die Menschen erhalten gerade eine grosse Lektion: Es geht im Leben nicht immer um grösser, besser und mehr. Wirklich wichtig sind nämlich Dankbarkeit, Rücksicht, Bescheidenheit und ein solidarisches Miteinander.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

Auf etwas Spezielles freue ich mich nicht, da sich für mich in den letzten Wochen nicht allzu viel verändert hat. Ich hoffe wirklich, dass unsere Gesellschaft etwas aus dieser Zeit lernt.

 

Simone Büchler mit Familie

Simone Büchler, 3-fache Mutter aus Adligenswil

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

Gebastelt – mit der ganzen Familie Bastelfilme für SchülerInnen aufgenommen. Täglich haben wir Velotouren oder Spaziergänge und Spiele im Wald unternommen. Im Garten gearbeitet und am Hochbeet gebaut haben wir auch.

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

Die gemeinsame, manchmal auch ruhige Zeit … in der manchmal neue, kreative Ideen entstehen. Für mich persönlich der Gedanke, dass die Natur sich ein bisschen erholen kann.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

Auf die sozialen Kontakte mit den Grosseltern und Freunde, deren physische Nähe
uns momentan sehr fehlt. Auf’s Schwimmen im Meggerbad!

 

Sandra Bachmann

Sandra Bachmann, Nagel-Designerin aus Ebikon

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

Ich habe meine Kundinnen instruiert, wie sie diese Zeit ohne meine Dienstleistungen überbrücken können. Ich konnte mich ausserdem mit Branchenkolleginnen austauschen und wir konnten so einander helfen und uns gegenseitig zu stärken.

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

Ich lerne meinen Beruf wieder richtig zu schätzen. Da es für mich nicht mehr selbstverständlich sein wird, jeden Tag meiner Passion nachzugehen zu können.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

Alle meine Kundinnen, Freunde und Familienmitglieder wieder zu treffen und in die Arme zu schliessen.

 

Tobias Roth

Tobias Roth (22), Ebikon, Lehrassistenz Sonnenberg

Was hast du während der letzten Tage gemacht?

Home Office und einige Tage bei der Arbeit. Ich habe mich zu Hause selber unterhalten und mache das Beste aus der Situation.

Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit?

Das wir Menschen wieder einen Blick auf das Wesentliche bekommen.

Auf was freust du dich am meisten, wenn dann alles vorüber ist?

Auf die Öffnung der Freizeiteinrichtungen und Bars.