Leserbriefe KW36/37

Finanzstratergie Ebikon im letzten Rontaler

Als ich letzten Samstag mit dem 1er Bus ungefähr um 9:00 Uhr von Mall of Switzerland
Richtung Stadt unterwegs war, begegnete ich bis Bahnhof Ebikon ungefähr 10 Bussen, die
unterwegs waren, wohlverstanden mit keiner oder allenfalls 2-3 Personen. Ich frage mich,
ob die Gemeinde Ebikon einfach an den öV wie gewünscht bezahlt (aus unsern Steuergelder) ober ob Sie wirklich die Bedürfnisse der öV Fahrer abgeklärt haben. Ich denke, da könnte man viele Leerfahrten (Leerläufe) vermeiden, wenn da nicht einfach
Geld an die VBL gesprochen wird und schlussendlich dem Steuerzahler eine Steuererhöhung untergeschoben wird. Als Busfahrer fände ich es verkraftbar, wenn das Angebot etwas runtergefahren würde. Es müssen ja nicht wie üblicherweise den ganzen Tag zwei Grossbusse an der Haltestelle Mall of Switzerland stehen. Die abfahrenden Busse sind praktisch immer unterbesetzt (wenn überhaupt besetzt) Ich bitte die Gemeinde dringend, bevor diese von Steuererhöhungen sprechen, mit unseren Steuergelder haushälterischer umzugehen.

Urs Ritter, Ebikon


Die Jungsozialisten blasen zum Steuer-Angriff

Als Präsident der Jungfreisinnigen Luzern setze ich mich aus Überzeugung für die Freiheit und Selbstbestimmung ein. Die Jungsozialisten tun das Gegenteil davon: Sie fordern nicht nur immer mehr Staat – sie wollen auch die Bevölkerung mit zusätzlichen Abgaben schröpfen. Jüngstes Beispiel hierfür ist die sogenannte «99 Prozent»-Initiative. Mit ihrer Initiative fordern die Jungsozialisten neue Steuern auf Erträgen und Wertsteigerungen von Vermögen. Konkret sollen Kapitaleinkommen in Zukunft 1,5 Mal so stark besteuern wie Lohneinkommen. Das Motto der Juso: Reiche sollen zahlen, alle anderen profitieren. Wenn es doch nur so einfach wäre! In Tat und Wahrheit betrifft die Initiative nicht nur ein paar «Superreiche», sondern weite Teile der Bevölkerung: Wer etwas Geld angelegt hat, eine Wohnung oder ein Haus sein Eigen nennt, einen Landwirtschaftsbetrieb besitzt oder ein Unternehmen führt, ist mitten im Steuer-Sog der trügerischen Initiative. Genau deshalb sage ich am 26. September klar NEIN zum Steuer-Angriff der JUSO.

Thomas von Allmen, Gisikon, Präsident Jungfreisinnige Kanton Luzern


Nein zum Reichen-Bashing

Die Jungsozialist*innen beklagen sich über die wachsende Schere zwischen Arm und Reich
und fordern eine neue «Steuergerechtigkeit». Die da lautet: Die «Reichen» sollen noch mehr zur Kasse gebeten werden. Als ob es den Armen besser ginge, wenn die Reichen weniger reich wären! Dieses unsägliche Reichen-Bashing ist heute gross in Mode, und dies leider bis ins bürgerliche Lager hinein. Dabei genügt ein Blick in die Steuerstatistik, um zu merken, dass die starken Schultern bei der Steuerlast heute schon wesentlich mehr zu tragen haben als die schwächeren (Progression bei der Einkommenssteuer, Solidaritätsprozent bei der ALV usw.). Kommt hinzu: Kapitalkräftige Personen gehen persönliche Risiken ein, indem sie in Unternehmen, Arbeitsplätze und Innovationen investieren. Und sie finanzieren auch zu grossen Teilen unseren gut ausgestatteten Sozialstaat. Die Erfahrung lehrt: Wo es viele Reiche gibt, geht es auch den Armen besser. So viel zum Thema Steuergerechtigkeit.

Thomas Meier, Unternehmer und Kantonsrat FDP, Schenkon


Absurde Forderung der JUSO – Nein zu 99%

Schweizer Unternehmerinnen und Unternehmer waren in den vergangenen eineinhalb Jahren mit grossen Herausforderungen, vor allem finanzieller Art, konfrontiert. Von der Coronakrise betroffen waren nicht nur Grossbetriebe, sondern insbesondere auch KMU und Familienunternehmen. Sie alle sind aktuell ganz besonders auf stabile Rahmenbedingungen und eine Erholung angewiesen. Und genau deshalb ist mir die Steuer-Initiative der Juso ein Dorn im Auge. Wenn es nach den Jungsozialisten geht, sollen Familienbetriebe in Zukunft mit einer zusätzlichen Kapitalgewinnsteuer belastet werden. Wollen wir wirklich, dass der Staat unzähligen Unternehmen mit Milliarden durch die Krise hilft, nur um diese dann gleich wieder mit einer neuen Steuer zur Kasse zu bitten? Sollte es am 26. September zu einer Annahme der 99-Prozent-Initiative kommen, würde sich die Steuerlast für viele Unternehmer massiv erhöhen. Das erschwert nicht nur aktuelle Investitionen, sondern besonders auch die Übergabe von Familienbetrieben an die nächste Generation und dies ausgerechnet in einer Zeit, in welcher die Unternehmen auf eine dringend notwendige Erholung angewiesen sind. Darum sage ich am 26. September ganz klar nein zur 99-Prozent-Initiative!

Robin Stalder, Mitglied Jungfreisinnige Luzern


Keine planlose Schwächung des Denk- und Werkplatzes Schweiz

Die 99%-Initiative zeigt exemplarisch, dass die Jungsozialisten (Juso) die Schweizer Steuerpolitik nicht nicht verstehen will. Die Initianten ignorieren den Fakt, dass wir bereits heute ein progressives Steuersystem haben, in dem hohe Einkommen massiv stärker belastet werden als tiefe Einkommen. Zudem kennt die Schweiz als eines der wenigen Industrieländer eine Vermögenssteuer. Umverteilung findet also schon heute im grossen Stil statt. Die Juso setzt mit der Initiative nun zur masslosen Umverteilung an. Es scheint der Juso egal zu sein, dass die Initiative auch mittelständische Unternehmen trifft, weil sie diese dringend nötige Mittel für Investitionen in Mitarbeitende oder die Weiterentwicklung der Firma entzieht. Die Initiative verschlechtert zudem die Rahmenbedingungen für die aufstrebende Startup- und Innovations-Szene: Der Anreiz, in solche Unternehmen zu investieren, wird mit der Initiative deutlich kleiner. Indem wir den Denk- und Werkplatz Schweiz planlos schwächen, erzielen wir keinesfalls mehr soziale Gerechtigkeit, sondern senken lediglich den Wohlstand von uns allen. Deshalb sage ich Nein am 26. September.

Damian Müller, Ständerat des Kantons Luzern, Hitzkirch


Warum die Initiative vor allem den Mittelstand trifft

Die Initiative hinterlässt ein ungutes Gefühl. Als klassische Umverteilungsinitiative spricht sie einen latenten Neid gegenüber «Reichen» an. Und doch ist sie so schwammig formuliert, dass nicht ersichtlich ist, wer genau davon betroffen sein wird. Die Initianten wollen Kapitalgewinne ab 100‘000 Franken zu 50 Prozent höher besteuern. Davon wären auch Arbeitnehmende betroffen, die sich bei Erreichung des Pensionierungsalters das angesparte BVG-Geld und die Säule 3a als Kapital auszahlen lassen. Genauso wie
Hauseigentümerinnen und -eigentümer, die ihre Immobilie verkaufen. Sie können den Folgen der Initiative nicht einfach ausweichen. Das Grosskapital hingegen, das die Initianten im Blickfeld haben, ist mobil. Dieses kann über Nacht verlegt werden und am Schluss geht die Schweiz ganz leer aus. Ich bin überzeugt, dass die 99%-Initiative vor allem den Mittelstand trifft, und stimme am 26. September deshalb Nein.

Armin Hartmann, Präsident HEV Kanton Luzern


Familienunternehmen leiden besonders unter der Juso-Initiative

Die Schweiz ist ein Land der KMU. Über 99 % aller Betriebe in unserem Land sind kleine und mittelgrosse Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten. Bei der grossen Mehrheit dieser Firmen handelt es sich um Familienunternehmen. Ausgerechnet sie wären von der aktuellen Steuer-Initiative der Juso besonders stark betroffen. Durch die neu geforderte Kapitalgewinnsteuer würde der Nachfolgeprozess bei Familienunternehmen künftig massiv erschwert. Dies, weil der von den Initianten vorgeschlagene Schwellenwert von 100’000 Franken selbst bei Nachfolgelösungen in kleineren Firmen deutlich überschritten wird. Dadurch führt die Initiative in vielen Betrieben zu einem Mittelabfluss und/oder einer höheren Verschuldungen. Darüber hinaus bedeutet die Juso-Initiative eine Zusatzbelastung für jene Familienbetriebe, die bereits durch Corona arg gebeutelt wurden. Mit Annahme der Initiative würden die bereits durch die Covid-19-Pandemie leidenden Familienbetriebe und deren Kapitalbasis einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Die
Initiative der Juso ist damit nicht nur wirtschaftsfeindlich, sondern geradezu verantwortungslos. Schützen wir unsere KMU und den Wirtschaftsstandort Schweiz und sagen am 26. September gemeinsam Nein zur JUSO-Steuerinitiative.

Luca Boog, Gunzwil, Präsident Junge Mitte Kanton Luzern


Homeoffice ist gut für das lokale Gewerbe und die Randregionen

Nicht erst seit der Pandemie ist das Bedürfnis nach vermehrter Teilzeitarbeit und der Möglichkeit von Homeoffice gestiegen. Die zunehmende Digitalisierung hat bei vielen
Unternehmen zu einem Umdenken geführt. Wo vor kurzem noch unvorstellbar, arbeiten viele einzelne Wochentage oder sogar vollständig Zuhause oder in Co-Working-Spaces anstatt im Büro. Begeisterte Homeoffice-Arbeitende schätzen die Vorteile schon lange und gewichten mögliche Nachteile tiefer. Der Wegfall des Arbeitsweges, oft im Pendlerstau, führt zu mehr Freizeit und Lebensqualität und entlastet die Strassen. Homeoffice bietet eine grössere Flexibilität und kann damit die Arbeitsmotivation erhöhen. Homeoffice bietet auch den Randregionen im Kanton Luzern wohl noch nicht erkannte Vorteile: Ein Erstarken des lokalen Gewerbes, des Detailhandels und der Gastronomie, da man vor Ort einkaufen und nicht noch schnell nach Feierabend auf dem Heimweg in Bahnhof- oder Tankstellenshops hasten muss. Der Run auf die Hofläden mit ihren saisonalen Produkten war 2020 bemerkenswert. Es wird wieder mehr repariert anstatt ersetzt, da Handwerkereinsätze flexibler geplant werden können. Zudem bietet das Homeoffice die grosse Chance, gerade auch für Frauen, Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bringen. Die früher in den Randregionen verbreitete „Heimarbeit“ ist mit der Digitalisierung wieder möglich und bietet auch hochqualifizierten Arbeitskräften gute Chancen, ihre berufliche Karriere zu verfolgen. Viele Männer schätzen zudem den stärkeren Bezug zum Alltag zu Hause und die grössere Flexibilität. Wie die Erfahrung zeigt, funktionieren die verschiedensten Bereiche, auch wenn vollständig oder teilweise im Homeoffice gearbeitet wird (Finanz-, Versicherungswesen oder andere Dienstleistungsbereiche etc.). Fazit: Homeoffice ist gut für das lokale Gewerbe, gut gegen Fachkräftemangel und kann dem Abwanderungstrend aus den Randregionen entgegenwirken.

Heidi Scherer, Meggen