Leserbriefe KW07/08

Hiobsbotschaft für die Luzerner Landwirtschaft – Antwort auf den Leserbrief von Willi Knecht in der Ausgabe Rontaler vom 3. Februar 2022.

Zur Beratung des Planungsberichtes Klima und Energie im Luzerner Kantonsrat wurde aus den Reihen der SVP ein Antrag gestellt, der einen Verzicht auf die Massnahme „Reduktion der Tierbestände“ verlangte. Die Aussage, die SVP sei die einzige Fraktion gewesen, die den Antrag gegen die Reduktion des Tierbestandes im Kanton Luzern einstimmig unterstützt habe und somit die einzige Fraktion sei, die eine produzierende Landwirtschaft unterstütze, können wir so nicht stehen lassen und ist nur die halbe Wahrheit. Zwar stimmten die bäuerlichen Vertreter von Die Mitte – und der FDP – Fraktion diesem Antrag zu, die Fraktionen lehnten den Antrag aber aus folgenden Gründen ab. Im Klimabericht steht explizit, die Reduktion der Tierhaltung soll nicht zu einer Verlagerung der Emissionen in andere Regionen führen, sondern durch eine parallele Anpassung des Konsums mit der Erhaltung des Selbstversorgungsgrades mit lokal produzierten Lebensmitteln verbunden sein. Dieser Antrag wollte eben genau diese parallele Anpassung nicht, sondern den Erhalt der Produktion ohne Berücksichtigung des Konsums. Niemand will eine Produktion ohne Absatz. Die Landwirtschaft würde unter Umständen auf die Halde produzieren. Für den Entscheid des Kantonsrates war das der Hauptgrund für die Ablehnung. Wir sind der Meinung, dass eine reine Abwehrstrategie der Landwirtschaft nicht zielführend ist. Der
genannte Planungsbericht verlangt von der Landwirtschaft eine 50-%ige Reduktion der
Treibhausgasemissionen bis ins Jahr 2050, da in der Urproduktion von Nahrungsmitteln immer eine Restemission entsteht. Fachleute gehen davon aus, dass bei Erhalt der Produktion – Stand heute – eine Reduktion von nur etwa 10% bis 20% möglich ist. Wir müssen und wollen unseren Beitrag mit agieren statt reagieren dazu leisten. Zweifellos sind die Herausforderungen gross. Mit der Haltung, dass alle andern aus den fossilen Energieträgern aussteigen sollen und die Landwirtschaft könne sich herausnehmen, wird wohl von der Bevölkerung kaum akzeptiert. Wir haben noch 28 Jahre Zeit. Geben wir uns eine Chance, denn Innovationen und weiterer Fortschritt in Tierhaltung und Verarbeitung sind unsere Wegweiser.

Die Kantonsrätin und Kantonsräte: Ruedi Amrein FDP, Martin Birrer FDP, Marlis Krummenacher Die Mitte, Thomas Grüter Die Mitte, Hanspeter Bucheli Die Mitte


Lehre und Sport im Kombi

Am Samstag gehts endlich los! An den Olympischen Spielen in Peking werden über 300 Medaillen vergeben. Einige davon werden den Weg in die Schweiz finden, vielleicht sogar in den Kanton Luzern. Langläuferin Nadine Fähndrich und Eisschnellläufer Livio Wenger haben in dieser Saison mehrfach bewiesen, dass sie in der Weltelite mitlaufen können. Was mich besonders freut: Die beiden haben parallel zu ihrem Sport eine besondere kaufmännische Ausbildung – die Talent School bei Frei’s in Luzern – gemacht. Livio Wenger durfte ich sogar hautnah begleiten, absolvierte er doch im Rahmen seiner Lehre ein 2-jähriges Praktikum bei Lehner Versand in Schenkon. Obwohl die Schweiz ein sehr kleines Land ist, bringt es immer wieder Weltklasse-Sportler hervor. Dafür bewundert uns die halbe Welt. «Mitschuldig» ist nicht zuletzt unser duales Berufsbildungssystem, das Theorie und Praxis optimal verbindet. Es ermöglicht den jungen Menschen nicht nur eine berufliche Ausbildung auf hohem Niveau. Es lässt sich bei Bedarf auch flexibel gestalten, so dass ambitionierte Sporttalente neben Schule und Praktikum genügend Zeit haben, um ihre Leidenschaft bis auf Weltklasse-Niveau zu trimmen. Und wenn die Sportkarriere mal vorüber ist, haben sie einen Fähigkeitsausweis in der Hand, der ihnen den Einstieg ins Berufsleben erleichtert.

Thomas Meier, Unternehmer und FDP-Kantonsrat, Schenkon