Leserbriefe KW07/08

Ebikon braucht dringend ein Budget für 2021!

Ende November 2020 hat das Stimmvolk von Ebikon das Budget für dieses Jahr abgelehnt. Hauptgrund war eine Steuererhöhung von 1/20 und Ausgaben, die zu Diskussionen Anlass gaben. Am 7. März müssen wir über ein neues Budget für 2021 abstimmen, denn Ebikon braucht dringen dieses Budget. Warum? Wenn das neu überarbeitete Budget 2021 mit einer Steuerhöhung auf 0,1 Einheiten ( er halbiert damit die die beantragte Steuerhöhung von November 2020) wieder abgelehnt würde, hätte Ebikon einen doppelten Schaden: Dann würde der Regierungsrat das Budget für Ebikon festlegen und die Gemeinde würde die „Oberhoheit“ über Ausgaben verlieren. Das bedeutete, dem Gemeinderat wären die Hände gebunden, nur das Notwendigste könnte weiter laufen. Die Defizite (Schulden) in Millionenhöhe könnten damit aber nicht reduziert werden. Der grösste Teil der Ausgaben werden jetzt schon für die Finanzierung der vom Kanton übertragenen Aufgaben verwendet, so genannte Zentrumslasten, insbesondere für die Sozialhilfe. Die Steuerkraft von Ebikon ist im Kantonsvergleich stetig gesunken. Mit ein Grund ist das starke Wachstum der Gemeinde; vermehrt Familien mit Kindern, notwendiger Schulraum und weitere Infrastrukturen. Ein bekanntes Problem, dass auch andere Agglogemeinden kennen, z.B. Emmen. Wir alle wünschen uns weiterhin eine attraktive, lebendige Gemeinde mit einem guten Schulangebot, einer guten Betreuung der älteren Bewohner, ein weitläufiges Naherholungsgebiet mit Möglichkeiten für Sport, Platz für Gewerbe, usw. All dies soll uns auch in Zukunft etwas wert sein! Stimmen Sie dem neuen Budget 2021 mit einem JA zu!

Elisabeth Schubiger, Ebikon


Grün statt Grau: Darum ist auch Ihr Garten wichtig!

Humusschicht im Garten abtragen, Vlies/ Folie ausbreiten, eine dicke Schicht Steine darauf verteilen. Allenfalls einige wenige stylische Pflanzen und/ oder Dekorationselemente (Metallkugeln, Lampen, Findlinge etc.). Fertig ist der moderne Schottergarten! In vielen Baumärkten wird ein Schottergarten sehr empfohlen, u.a. weil er schnell angelegt ist. Viele „Steingärtner“ bevorzugen die schlichte Aesthetik des grauen Steins, andere wollen sich im Garten einfach Arbeit ersparen. Ob sich das wohl lohnt? Ein Schottergarten befreit seinen Besitzer nicht ein für alle Mal von der Gartenarbeit. Schneller als erwartet bilden sich aus Laub, Staub und anderem organischen Material keimtaugliche Untergründe. Pflanzensamen werden eingeweht. Die Bekämpfung der daraus spriessenden Wildpflanzen wird aufwendig. Das Verwenden von Herbiziden ist verboten! Zudem geraten Schottergärten aufgrund Ihrer problematischen Konsequenzen zunehmend in die Kritik von Gemeinden und Naturschutzverbänden: Die Böden werden teilweise versiegelt, das Regenwasser kann nur bedingt ablaufen. Weiter sind Schottergärten mehrheitlich ökologisch wertlos, sei es für Pflanzen, Vögel und Insekten. Gerade in Wohngebieten sind bepflanzte Gärten für viele
Tiere als sichere Lebensräume unverzichtbar. Schottergärten verschlimmern die klimatischen Bedingungen im städtischen Bereich enorm. Die Steinflächen heizen sich unter Sonneneinstrahlung stark auf und speichern diese Hitze bis in die Abendstunden. Die kühlende Wirkung infolge Verdunstung durch Pflanzen fällt weitgehend weg. Aufgrund dieser Folgen empfehlen einzelne Gemeinden bereits, keine Schottergärten anzulegen. Darum: Weg von den Schotter- hin zu den Blühgärten! Als mögliche „Alternative“ zu Schottergärten bieten sich Kiesgärten mit einem mageren Substrat an. Das bietet für viele spezielle Arten, die heute eher selten geworden sind, einen nützlichen Lebensraum- seien es nun Pflanzen, Insekten oder Vögel. Die Entwicklung eines Kiesgartens braucht jeweils etwas Geduld, da die Pflanzen aufgrund des mageren Bodens eher langsam wachsen. Ebikon freut sich auf möglichst viele blühende Gärten!

Aebike grüent, Monika Schybli


Eine bedeutende Investition in die Zukunft

Die Schweiz geniesst als Exportland weltweit einen hervorragenden Ruf. Wir sind als Volkswirtschaft international wettbewerbsfähig und Schweizer Unternehmen tragen unsere Werte in die Welt hinaus. Dies ist der Verdienst unserer vorangehenden Generationen. Damit unser Wohlstand, ein ausgebauter Sozialstaat und technologischer Fortschritt auch in Zukunft Realität bleiben, müssen wir frühzeitig die richtigen Schritte einleiten. Mit der Abstimmung über das Freihandelsabkommen mit Indonesien haben wir am 7. März eine ideale Gelegenheit dazu, einen weiteren Schritt in eine erfolgreiche und lebenswerte Zukunft zu machen. Indonesien mag im Vergleich zu unseren wichtigsten Handelspartnern aktuell noch eine sekundäre Rolle spielen. In Zukunft kann sich das ändern: Das südostasiatische Land gehört zu den wichtigsten Wachstumsmärkten der Welt. Das Abkommen öffnet unseren Exportunternehmen neue Möglichkeiten; sie können Schweizer Qualität viel einfacher auch in Indonesien anbieten. Zudem verschafft es uns einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz, die noch keine spezifischen Verträge mit dem Land abgeschlossen hat. Mit dem Abkommen mit Indonesien investieren wir aber nicht nur in die Wirtschaft. Wie kein anderes Freihandelsabkommen zuvor beinhaltet der vorliegende Vertrag weitgehende Umweltstandards. Es geht nicht nur um freien, sondern um fairen Handel! Nur wenn diese Umweltstandards eingehalten werden, profitieren die indonesischen Handelspartner von Zollerleichterungen und anderen Vorteilen. Ich sage ja zu diesem Start auf einem fortschrittlichen Weg – und damit JA zu einer wichtigen Investition in die Zukunft beider Länder.

Adrian Derungs, Direktor der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ


Schweizer Fleisch ist kein Etikettenschwindel

Schweizer Fleisch, und somit die Tierproduktion, ist unter Druck. Mit tendenziösen Studien und aus dem Zusammenhang gerissenen Fakten wird versucht, eine grundsätzlich nachhaltige Branche in den Dreck zu ziehen. Der Konsum von Fleisch ist Teil einer vielfältigen Esskultur, die parallel zur Entwicklung der Landwirtschaft entstanden ist. Über Jahrhunderte sind Fleisch und Milch zu ihren Hauptprodukten geworden. Und was die Menschen nicht gegessen haben, wurde als Tierfutter den Schweinen verfüttert. Heute werden rund 430000 Tonnen tierische Proteine veredelt und bleiben so dem Nahrungsmittelkreislauf erhalten. Unsere Nutztiere fressen, umgerechnet auf die Trockensubstanz, zu 85% Rohstoffe, die in der Schweiz wachsen. Bei den Menschen stammen nicht einmal die Hälfte aller Lebensmittel aus einheimischer Produktion. Die Schweizer Tierproduktion verzichtet vollständig auf gentechnisch veränderte Pflanzen, setzt das strengste Tierschutzgesetz um, bilanziert die Nährstoffkreisläufe seriös und genau und
nimmt dabei erhebliche Mehrkosten in Kauf. Auch die Futterimporte stammen aus verantwortungsvollen Quellen, das Futtergetreide kommt zu über 90% aus den Grenzregionen. Selbst eiweissreiches Sojaschrot stammt zur Hälfte aus europäischem Anbau und hat die einst dominante brasilianische und dennoch nachhaltig zertifizierte Produktion in den Hintergrund gedrängt. Gemäss einer Studie unserer schweizerischen Forschungsstelle Agroscope würden sich die Umweltbelastungen bei einer Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland um ein Mehrfaches erhöhen. Gerade deshalb liegt es in unserer Verantwortung, weiterhin für gute Voraussetzung für eine nachhaltige einheimische Produktion zu sorgen. Ich will eine produzierende Landwirtschaft und eine Schweizer Futtermittelproduktion.

Damian Müller, Ständerat des Kantons Luzern, Hitzkirch


Digitalisierung vorantreiben, Standort Schweiz stärken

Immer mehr Menschen, Behörden und Unternehmen sind online tätig. Viele nützliche digitale Dienstleistungen sind jedoch noch verwehrt, da die derzeitigen Möglichkeiten zur Identifizierung von Personen im Internet unübersichtlich und schlecht geregelt sind. Am 7. März werden wir über das E-ID-Gesetz abstimmen, welches hier Abhilfe schafft. Beispielsweise können dann Bankzahlungen, Bücherbestellungen und Kaufverträge mit einer einzigen elektronischen Identität verbindlich abgeschlossen werden. Die E-ID ist aber kein elektronischer Pass, sondern ersetzt das heute herrschende Passwortwirrwarr. Das vorliegende Gesetz übernimmt ein bewährtes Schweizer Modell, in dem der Staat als Garant auftritt, aber innovative Anwendungen von Privaten zulässt, die näher an den Konsumentinnen und Konsumenten sind. Die Hoheit über die Identitätsdaten bleibt dabei ausschliesslich beim Bund. Mit einer rechtlichen Basis für die Einführung einer staatlich anerkannten E-ID wird somit die Digitalisierung vorangetrieben und gleichzeitig der Standort Schweiz gestärkt. Deshalb: Ja zur E-ID!

Damian Müller, Ständerat des Kantons Luzern, Hitzkirch