Leserbriefe Ausgabe 13/14

Mall of Switzerland – Zentrum Ebikon stärken?

Am Dienstagabend, 1. März, zeigte Dr. Hans Naef die möglichen Auswirkungen der Mall of Switzerland anhand einer Studie auf. Inwiefern dies eintrifft bleibt unbeantwortet, da ein Blick in die Kristallkugel nur mögliche Szenarien aufzeigen kann. Anhand der Diskussionen und Bekenntnisse der Teilnehmer an dieser Präsentation war ersichtlich, dass eine grosse Mehrheit der Ebikoner (Rontaler) das Zentrum von Ebikon aktiv gestalten und stärken möchte. Es lohnt sich, bereits heute Eigeninitiative zu zeigen und nicht bloss die Massnahmen der Gemeinde, in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein Ebikon/Rontal, abzuwarten. Beat Knapp, Präsident des Gewerbevereins Ebikon/Rontal, hat dazu aufgerufen, dass jeder Einzelne sein Umfeld wachrütteln könne, um auch künftig die Kaufkraft im Rontal zu bündeln und das lokale Gewerbe zu berücksichtigen. Neben Produkten des täglichen Bedarfs können auch Investitionsgüter im Rontal gekauft werden. Die individuelle Beratung, der persönliche Kontakt und eine auf Vertrauen basierende Gesprächsbasis sollten genügend Argumente für Kaufentscheide bieten. Als Beispiel füge ich an, dass Liegenschaftsbesitzer für ihre Aufträge an Handwerker nicht 4 bis 5 Offerten verlangen und wenn möglich beim Günstigsten noch 10% Rabatt aushandeln sollen. Solche Gepflogenheiten sind überhaupt nicht fördernd für das Gewerbe im Rontal. Die «Geiz ist Geil»-Mentalität muss vermieden werden. Liebe Bewohner von Ebikon (Rontaler), es liegt in erster Linie an uns selber, ob das Zentrum von Ebikon gestärkt wird oder nicht. Jeder Einzelne von uns kann bereits heute mit Eigeninitiative beginnen und seine Kaufentscheide hinterfragen. Packen wir es an – und warten nicht bis die Gemeinde mit dem Gewerbe Massnahmen trifft – es ist fünf vor zwölf! Die Mall of Switzerland bietet die Chance, zusammenzustehen und sich der Stärken (persönliche Beratung, Qualität und Termintreue) des Rontaler Gewerbes, Dienstleister, Produzenten und Detaillisten wieder bewusst zu werden und die Vorteile zu erkennen.

Pius Renggli, Aeschenmatte 20, 6030 Ebikon

 

Moderne, alternative Buslinienverlängerung: Chance wohl verpasst!

Mit detaillierten Erläuterungen, Bildern und beweglichen Animationen im Internet ist die Verkehrsoptimierung Ost – u.a. mit der Verlängerung der Linie 1 und dem Ausbau zur Mall of Switzerland – der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Dass dem ÖV die entsprechende Bedeutung zugeordnet wird, ist unbestritten. Leider wurde bei der Vorstellung kaum  darüber gesprochen, dass die Verlängerung der Linie 1 mit der (alten) Technik der Elektrifizierung mit Oberleitungen realisiert werden soll. Nun soll also die Hauptstrasse durch Ebikon mit elektrischen Leitungen, Querseilen und den entsprechenden Masten links und rechts «vernetzt» werden. Mit grossem Interesse haben sich vor wenigen Wochen sehr viele Ebikonnerinnen und Ebikoner an einer Veranstaltung getroffen um zu diskutieren, wie der Dorfkern durch den «Konkurrenten» Mall of Switzerland attraktiv gemacht werden könnte. Sollte der Bus-Ausbau wirklich in dieser Form realisiert werden, ist das mit Sicherheit ein Schritt in die falsche Richtung. Das Zentrum und Ebikon als Ort werden dadurch nicht aufgewertet. Wir werden dann eher als wenig attraktives Aussenquartier zur Stadt Luzern wahrgenommen. Ich hoffe sehr, dass  das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und dass die zuständigen Stellen alles daran setzen werden, die nachhaltigen, langfristen Interessen unserer Gemeinde wahrzunehmen. Alternative, moderne Bussysteme ohne störende Oberleitungs-Infrastruktur sind in Orten der Schweiz und im Ausland mit Erfolg im Einsatz.

Joachim Walker, Ebikon

 

Sandra Gerber, ein Glücksfall für Buchrain

Gemeinderäte tragen viel Verantwortung. Sie wachen über einen Umsatz von vielen Millionen Franken. Sie führen das Personal in der Verwaltung. Sie brauchen viel Fachwissen. Und sie denken strategisch in die Zukunft, wie sich eine Gemeinde entwickeln soll. Gleichzeitig brauchen Gemeinderäte ein politisches und ein menschliches Gespür. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich für diese anspruchsvolle und wichtige Aufgabe kompetente Personen zur Wahl stellen. Bei der Neuwahl der Sozialvorsteherin in Buchrain haben wir mit Dr. Sandra Gerber diesen Glücksfall. Sandra Gerber hat viele Jahre im Gesundheitsbereich und als Führungskraft Erfahrung gesammelt. Sie kennt das Gesundheitswesen von innen. Sie hat auch international bewiesen, dass sie komplexe Projekte stemmen kann. Wichtig aber auch: sie ist eine tatkräftige, ideenreiche und offene Person. Sandra Gerber überzeugt mich auch mit ihrem Verständnis von Führung und strategischem Denken. Ein zusätzlicher Glücksfall ist schliesslich, dass Sandra Gerber als Frau auch alle Perlerinnen und Buchrainerinnen vertreten kann. So sind mit ihr nicht nur die Parteien, sondern auch die Frauen im Gemeinderat angemessen vertreten. Ich wähle daher Sandra Gerber mit Überzeugung als Sozialvorsteherin von Buchrain.

Christoph Hauser, Professor für Standortpolitik IBR/HSLU, Buchrain

Wählen in Buchrain für Ausgewogenheit und Kompetenz

In Buchrain will die FDP mit drei Sitzen in den fünfköpfigen Gemeinderat. Sie will also die absolute Mehrheit bei 22 Prozent Wähleranteil. Die Begründung der Liberalen: Eine Wahl ermöglichen. Das kann so gesehen werden, aber in diesem Fall ist Wählen in Buchrain sehr einfach. Die Zusammensetzung der letzten vier Jahre mit zwei CVP-, zwei FDP- und einem SP-Sitz hat sich bewährt. Es ist wichtig, dass der Gemeinderat von Buchrain-Perlen ausgewogen bleibt, um eine breite Vertretung der Bevölkerung zu gewähren. Neben der Parteizugehörigkeit soll auch die kompetentere Person gewählt werden. Dies ist besonders einfach. Für das Amt als Sozialvorsteherin kandidiert für die CVP mit Sandra Gerber eine Frau mit Führungserfahrung, mit profunden Kenntnissen des Gesundheitswesens und mit internationaler Erfahrung. Wählerinnen und Wähler in Buchrain haben damit eine einfache Wahl: Sandra Gerber und Käthy Ruckli von der CVP, zwei engagierte Frauen, für einen kompetenten und ausgewogenen Gemeinderat.

Daniel Hauser, Buchrain

 

Gemeinderatswahlen auf dem Dorfe

Demokratie, so wie sie in der Schweiz gelebt wird, finde ich eigentlich gut. Nur stört mich, dass gewisse Leute immer wieder gegen Phantome kämpfen und dazu Initiativen quasi am Laufmeter zur Abstimmung bringen. Und dass die gleichen Leute uns Phantome zur Wahl vorsetzen.
Selbst in unserer kleinen Gemeinde, wo man die Leute noch kennen kann, wenn man will, bringt diese Partei es fertig, ein Phantom als Gemeinderat zur Wahl vorzuschlagen. Jemanden, der Gisikon wahrscheinlich bis jetzt als reines Schlafdomizil wahrgenommen hat, jemanden, den man nicht einmal dem Namen nach kennt, jemanden, den man nie an einem Gemeindeanlass sah oder sieht. Ob dieser Jemand weiss, wie gross die Gemeinde ist, wie viele Einwohner sie hat, was die Probleme sind, die anstehen? Dass er erst noch der Schule vorstehen soll, ist das Tüpfelchen auf dem i. Die Partei ist übrigens sehr schulfreundlich, siehe Sparmassnahmen des Kantons. Das alles gilt übrigens für den ganzen, erst letzthin vorgestellten Parteivorstand. Also, nebst Phantominiativen auch noch Phantomwahlen. Das ist eine Anmassung, wie sie nur die gemeinte Partei vertreten kann. Wohl bekomm’s! Und zum Glück gibt’s Alternativen.

Kurt Zingg, Gisiker seit 46 Jahren und seither immer irgendwo dabei

 

Ein Hoch auf die Jagd

Nicolas Vanier ist ein bekannter französischer Abenteurer, Schriftsteller und Filmemacher. Er hat insbesondere den hohen Norden bereist (so die kurze Zusammenfassung aus Wikipedia). In seinem Abenteuerbericht «Das Schneekind», beschreibt er, wie er mit seiner Ehefrau die Schneewüsten Kanadas durchquerte. Ein bis zur letzten Seite spannendes Buch, das nicht nur Abenteuer vermittelt, sondern auch Lebensweisheiten von sich gibt, wie der folgende Buchauszug wiedergibt. «… Da ist mir ein gutes Bärensteak, eine Wildschweinkeule oder eine Wildente lieber. Und ich ziehe es vor, ein Tier, das in Würde gelebt und mit Respekt getötet wurde, eigenhändig zu rupfen, aufzubrechen und zu zerlegen. Gewiss, in der Welt, in der wir leben, ist das kaum noch möglich. Doch ich finde die Haltung jener Leute unverantwortlich und unerträglich, die die Jagd, die bis heute selbst in Frankreich auf ganz natürliche Weise betrieben wird, als unzeitgemässen, barbarischen Akt verurteilen. Der Anblick von Blut stört sie. Hätte der moderne Mensch lieber eine keimfreie Version der Natur? Und das Bild jenes Kindes, das, als es aufgefordert wurde einen Fisch zu malen, eine Tiefkühlpackung zeichnete? Da ist mir ein Kind wie Montaine lieber, die ihrer Mutter hilft, das Fleisch eines wilden Tieres zu zerlegen. Montaine wird keine Tiefkühlpackungen in ihre Hefte malen. Sie wird Vögel malen, deren Namen sie kennt: Seetaucher, Gänse, Kragenhühner. Sie wird Respekt vor dem Leben haben, denn sie wird sich bewusst sein, was Leben bedeutet.»

Walter Müller, Ebikon