Leserbriefe KW38/39

Ausweitung der Zertifikatspflicht ist völlig inakzeptabel

Bereits letztes Jahr nach den Sommer- und Herbstferien stiegen die Coronafallzahlen in der
Schweiz sprunghaft an. Schon damals war bekannt, dass vor allem Reiserückkehrer aus den Balkan den Corona mit in die Schweiz brachten und die Intensivbetten in den Spitäler zu 70% belegten. Daraus haben der Bundesrat und die Virologen in Bern nichts gelernt. Es ist völlig inakzeptabel, dass der Bundesrat lieber die Menschen in der Schweiz drangsaliert, statt die Grenzen zu kontrollieren und endlich die Migrationsproblematik anzugehen. Es ist nicht hinnehmbar, dass erneut die Tieflohnbranchen in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie, Kultur und Freizeit zum Sündenbock gemacht werden. Derzeit wecken angeblich steigende Fallzahlen und die zunehmende Belastung von Intensivstationen in den Spitälern immer neue Einsperr- und Schikanegelüste in der Funktionärsbürokratie in Bern. Sie verursachen damit nicht nur eine Zweitklassengesellschaft, sondern auch einen nicht zu unterschätzenden politischen Zündstoff. Bei den von Corona neu betroffenen Spitalpatienten handelt es sich wieder größtenteils um Balkan-Rückkehrer, die ihre Sommerferien in ihrem Herkunftsland verbracht haben. Der Bundsrat und das BAG hat es verpasst, vor den Sommerferien griffige Maßnahmen zu ergreifen. So zum Beispiel Impfpflicht für Reisen ins Ausland, oder 10 Tage Quarantäne von Reiserückkehrer ohne Zertifikat und Fiebermessen am Zoll wie es andere Länder, auch in Südosteuropa, praktizieren. Stattdessen konnte man ohne jegliche Kontrolle die Schweizer Grenze überqueren. Die Ausweitung der Zertifikatpflicht geht Richtung Impfzwang. Dies ist völlig inakzeptabel.

Sepp Geisseler, Adligenswil


Nein zum Klassenkampf

Die Initiative der Juso ist purer Klassenkampf. Hierzu gibt es ein starkes Zitat von Abraham Lincoln, dass das Grundproblem erfolgreich umschreibt: «Ihr werdet die Schwachen nicht stärken, indem ihr die Starken schwächt. Ihr werdet denen, die ihren Lebensunterhalt verdienen, nicht helfen, indem ihr die ruiniert, die sie bezahlen. Ihr werdet den Armen nicht helfen, indem ihr die Reichen ausmerzt. Ihr könnt den Menschen nicht auf Dauer helfen, wenn ihr für sie tut, was sie selber für sich tun sollten und könnten!» Immer wieder meinen wir es gut und tun für andere etwas, was sie besser selber für sich täten. Damit entmündigen wir sie. Gut gemeint ist eben häufig das Gegenteil von gut. Genauso ist es mit der 99%-Initiative, deshalb sage ich klar NEIN am 26. September.

Lucas Zurkirchen, Kampagnenleiter


Ehe für alle = Kinder für alle

Gleichgeschlechtliche Paare sind eine Realität, in der heutigen Gesellschaft anerkannt und haben zivilrechtlich grundsätzlich die gleichen Rechte wie Ehepaare. Sie müssen nur ihre Partnerschaft beim Zivilstandsamt eintragen lassen. Das ist ich auch richtig so und befürworte ich. Mit der Salamitaktik, der vorliegenden Gesetzesänderung bin ich aber nicht einverstanden. Die «Ehe für alle» mit einer blossen Gesetzesänderung einzuführen, ist verfassungswidrig. Zudem erlaubt das vorliegende Gesetz – entgegen der ursprünglichen Absicht des Bundesrats – die Samenspende für lesbische Paare und verstösst damit gegen Art. 119 der Bundesverfassung. Dieser erlaubt die medizinisch unterstützte Fortpflanzung bei heterosexuellen Paaren nur bei Unfruchtbarkeit oder einer schweren Krankheit. Die Samenspende wird deshalb vom medizinischen Ausnahmefall zum gesetzlichen Regelfall. Kinder für alle – ohne Rücksicht auf das Kindeswohl. Die aktuelle Vorlage diskriminiert auch Schwulenpaare gegenüber Lesbenpaare. Lesbenpaare erhalten künftig Witwenrente – Schwulenpaare keine. Und da Schwulenpaaren bekanntlich die Gebärmutter fehlt, ist der nächste Schritt (Leihmutterschaft) deshalb bereits in Bern in den Startlöchern. Kinder sind aber keine Handelsware. Es gibt auch kein Recht auf Kinder. Kinder brauchen Vorbilder und haben das Recht sowohl auf Mutter und Vater. Ich werde deshalb ein überzeugtes Nein in die Urne legen.

Willi Knecht, Kantonsrat SVP, Menznau