Leserbriefe

Unseriöse Äusserungen bringen nichts

Franz Häfliger, Präsident des Luzerner Fischereiverbandes, lässt fast keine Möglichkeit aus, sich negativ und undifferenziert gegenüber der Landwirtschaft zu äussern. Höhepunkt dieser Kampagne war zweifelsohne das Zitat in der Neuen Luzerner Zeitung vom 10. Juni, in welcher er sich zitieren lässt mit der Aussage: «Die Bauern und andere Gewässerverschmutzer könnten denken, dass sie Gülle und ungereinigtes Wasser in den See abliessen lassen dürften …» Mit dieser Aussage unterstellt Häfliger einer ganzen Berufsgruppe, sie verschmutze die Gewässer und wisse nicht, dass das Einleiten von Jauche für die Gewässer schädlich sei. Häfliger verletzt mit solchen unseriösen Äusserungen viele umsichtige Landwirtinnen und Landwirte persönlich. Jede Gewässerverschmutzung ist eine zu viel. Ich kann Franz Häfliger versichern, dass unsere Bäuerinnen und Bauern grosse Anstrengungen unternehmen, um Gewässerverschmutzungen zu vermeiden, leider gibt es immer wieder Zwischenfälle. Wie es diese überall gibt, wo Menschen arbeiten. Ich würde hier vom Präsidenten der Luzerner Fischer etwas mehr Anstand und Weitsicht erwarten. Letztendlich haben wir dasselbe Ziel, vielleicht begreifen die Verantwortlichen des Fischereiverbandes dies irgendwann doch noch. Es wäre dem gemeinsamen Ziel auf jeden Fall zuträglicher als solche Hüftschüsse auf eine ganze Berufsgruppe.

Jakob Lütolf, Wauwil
Präsident Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband

 

Muss der «rontaler» tatsächlich leiden, bis jemand reagiert?

Liebe Redaktion, kann es sein, dass der «rontaler» nach der Rettung immer noch zu kämpfen hat? Als regelmässiger Leser fällt mir auf, dass sich nur wenige lokale Firmen am Erhalt der Zeitung beteiligen. Anscheinend ist das Gebiet für auswärtige Firmen interessanter als für die bestehenden vor Ort. Wissen die ortsansässigen Betriebe überhaupt, auf was sie sich da einlassen? Diese verlieren doch so Marktanteile im eigenen Gebiet. Leider sind wir heute in einer Welt, wo jeder nur noch profitieren will. Solange Sie gratis erscheinen, will jeder seinen Verein abgebildet haben. Aber wirtschaftliche Unterstützung mit einem meiner Meinung nach tollen Gegenwert ist wohl zu viel verlangt. Ich hoffe, Sie bekommen wenigstens von den Gemeinden Unterstützung, diese profitieren ja auch von Ihnen. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Erfolg. Bitte machen Sie weiter so, denn der «rontaler» ist eine tolle Ergänzung mit bekannten Gesichtern.

Theo A. Meuli

 

Demokratie und Mitbestimmung

Nachbetrachtung zur Gemeindeversammlung vom 27. Mai in Adligenswil:
Es war beschämend, wie eine aufgebotene Interessengruppe ein Ergebnis auf Biegen und Brechen herbeigeführt hat. Es handelt sich dabei – um das Kind beim Namen zu nennen – um den FC Adligenswil, der einen Kredit von fast 1,9 Mio. Franken für die Erstellung eines Fussballfeldes mit Kunstrasen für sich entschieden hat. Es geht im Prinzip nicht um den FC Adligenswil, sondern auf welche Art und Weise man heute zum Ziel kommen kann. Man organisiert eine grosse Zahl Mitglieder, gibt die Parole aus  «stimmt mit Ja», dann überstimmen wir den Rest der Anwesenden und bekommen das, was wir wollen. Ich war leider das erste Mal an der Gemeindeversammlung vom 28. Mai 2013 nicht dabei, als man den Gemeinderat beauftragte, einen Vorschlag für die Erstellung eines Fussballfeldes mit Kunstrasen vorzulegen. Da wurde auf die gleiche Art – wie bei der letzten Gemeindeversammlung am 27. Mai 2014 – mit überwältigender Mehrheit der aufgebotenen Mitglieder des FC Adligenswil der Antrag durchgepresst. Mit Demokratie hat das wenig zu tun, das ist – um im Klartext zu sprechen – blanker politischer Egoismus. Wir wissen alle, dass viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an den Gemeindeversammlungen nicht teilnehmen können. Für einen grossen Teil dieser Personen ist eine Stimmabgabe daher nicht möglich. Es wäre besser und vor allem demokratischer gewesen, wenn von Anfang an die gesamten Stimmbürger an der Urne ihre Stimme zu diesem Sonderkredit abgegeben hätten. Was mich noch in Erstaunen versetzt hat, ist der Kommentar von Gemeinderat Peter Kälin. In seiner Vorbemerkung sagte er: Wenn er in das Auditorium blicke, so werde die Abstimmung zugunsten des FC Adligenswil ausfallen. Ich frage mich, warum sind wir denn an die Gemeindeversammlung gekommen? Nach dieser Bemerkung hätte man ohne Weiteres die Abstimmung durchführen können und mit Akklamation und Applaus dem Antrag  des FC Adligenswil zustimmen können. Es waren ja genug aufgebotene Mitglieder und Freunde des FC Adligenswil anwesend! Was sind denn die Konsequenzen dieser Entscheidung? Ich bin überzeugt, dass bei der jetzigen Finanzlage der Gemeinderat bei einer der nächsten Gemeindeversammlungen eine Steuererhöhung vorschlagen wird. Das ist für die besser Verdienenden verkraftbar. Für viele Familien aber bedeutet eine neuerliche Steuererhöhung grosse finanzielle Belastungen. Auf jeden Fall wird die SP Adligenswil alles tun, um die Gemeindeordnung dahingehend zu ändern, dass in Zukunft solche Geschäfte an der Urne entschieden werden.

Peter Schoahs,  Mitglied SP Adligenswil