Kanton erarbeitet neues Velokonzept

Der Kanton Luzern erarbeitet ein neues Velokonzept, das die Weiterentwicklung der Veloinfrastruktur in den nächsten 10 bis 15 Jahre sicherstellt. Ziel ist ein attraktives, zusammenhängendes, durchgängiges und sicheres Velowegnetz im ganzen Kanton Luzern. Das Velokonzept schafft dafür die Grundlage, die bis Ende 2024 vorliegen soll.

Mit dem Velo lassen sich kurze – und dank E-Bikes zunehmend auch längere Strecken – zur Arbeit, zum Einkaufen oder in der Freizeit bequem und nachhaltig bewältigen. Im Gesamtverkehr kommt dem Velofahren eine zunehmend grössere Bedeutung zu. Attraktive, sichere, zusammenhängende und durchgängige Velowege schaffen Anreize und sind entscheidend, um den Anteil des Veloverkehrs zu erhöhen. Zufussgehen und Velofahren sind zentrale Bestandteile für eine nachhaltige Mobilität im Kanton Luzern.

Zur Stärkung des Velofahrens als klimaschonende und gesundheitsfördernde Mobilitätsform hat die Dienststelle Verkehr und Infrastruktur die Fachstelle für den Fuss- und Veloverkehr mit zwei Mitarbeitenden geschaffen. Erste Aufgabe der Fachstelle ist die umfassende Überarbeitung der strategischen Grundlagen der kantonalen Veloplanung.

Arbeiten am kantonalen Velokonzept starten

Die Veloplanung des Kantons Luzern basiert auf dem Radroutenkonzept von 1994, das 2009 letztmals aktualisiert wurde. «Seither haben sich die Anforderungen an die Veloinfrastruktur stark verändert und entwickelt», stellt Kantonsingenieur Gregor Schwegler fest. Neben politischen Vorstössen und neuen Planungsinstrumenten wie «Zukunft Mobilität Luzern (Zumolu)», das derzeit erarbeitet wird, oder dem Planungsbericht Klima und Energie auf kantonaler Ebene verlangt auch das auf Bundesebene neu geschaffene Veloweggesetz Anpassungen. Die Kantone haben künftig die Pflicht, Velowege verbindlich zu planen und für ein zusammenhängendes, durchgehendes, attraktives und sicheres Velowegnetz zu sorgen.

«Diese Ausgangslage wollen wir nutzen, um die kantonale Veloplanung umfassend neu zu erarbeiten», so Kantonsingenieur Gregor Schwegler. Mit Zielbild und Masterplan Velo 2035 soll eine strategische Grundlage für den Ausbau der Veloinfrastruktur der nächsten 10 bis 15 Jahre erarbeitet werden. Ein breit abgestützter Prozess stellt die notwendige Vernetzung innerhalb der Verwaltung und den Einbezug verschiedener Anspruchsgruppen sicher.

Meilensteine und Zeitplan

Aktuell befindet sich das Projekt in der Analysephase, in welcher der effektive Handlungsbedarf eruiert und priorisiert wird. Hierfür wird zunächst eine räumliche Analyse des bestehenden Velonetzes vorgenommen, das Aufkommen an Velofahrenden ermittelt und das Velopotenzial definiert. Der Handlungsbedarf wird auch in Echoräumen, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Regionen und Gemeinden, Fachstellen (z.B. Sport- und Gesundheitsförderung, Kinder und Jugendliche), Tourismusorganisationen sowie weiteren Anspruchsgruppen wie Verkehrs-, Wirtschafts- und Umweltorganisationen, diskutiert und eingeordnet.

Auf der Grundlage der Analyse-Ergebnisse wird in einem nächsten Schritt bis im Sommer 2023 das Zielbild Velo 2035 erarbeitet. Anschliessend folgen die Arbeiten am Kernstück: dem Masterplan Velo. Dieser beinhaltet den neuen kantonalen Velonetzplan, einen Massnahmenplan und eine Massnahmenliste sowie Standards für Fuss- und Veloverkehr. Abschliessend gilt es den Masterplan in das vorgesehene Programm Gesamtmobilität des Kantons Luzern zu integrieren, die notwendigen Gesetzesanpassungen zu formulieren und Hilfsmittel und Angebote für die kommunale Veloplanung zu entwickeln. Die Arbeiten zum kantonalen Velokonzept können voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen werden.