Silvia Haselbeck und Erich Langjahr aus Root haben einen neuen Film gedreht, der im Oktober in die Kinos kommt. Die «Tabubrecherin» gewährt einen einfühlsamen Blick in den Prozess des Sterbens von Michèle Bowley.
Michèle Bowley erhielt 2020 die Diagnose Brustkrebs. Nach gut überstandener Chemotherapie, Operation und Bestrahlung folgte im Herbst 2021 die Diagnose unheilbare Hirnmetastasen mit einer Lebenserwartung von drei bis sechs Monaten. Nach der Erstdiagnose begann sie über ihre Erfahrungen mit einem Videotagebuch zu bloggen und wurde dadurch einem breiteren Publikum bekannt. Silvia Haselbeck und Erich Langjahr begleiteten die Psychologin, die in Zug gelebt hatte, und hielten ihren Sterbeprozess bis zum Tod im November 2023 filmisch fest. Michèle Bowley wusste um ihr Ende, wollte aber leben – bis zum Schluss. Das Sterben verdrängte sie nicht, sondern stellte sich ihrer Krankheit, dem Unabänderlichen. Sie begegnet dieser neuen Lebenssituation mit grosser Neugier, auf ihre Weise, und nimmt die Zuschauenden mit auf diese Reise ins Unbekannte.
«Ich sammle Leben, nicht Jahre,» sagt Michèle Bowley. Diesem Leitmotiv bleibt sie bis ans Ende ihres Lebens treu. Sie stellt sich der Heftigkeit medizinischer Behandlungen. Aber auch im spirituellen Bereich und in der Natur holt sie sich immer wieder Hilfe. So findet sie zur Stille, zu sich selbst. Für Michèle ist das Sterben ein Abenteuer, auf das sie sich einlässt und das sie bis zum letzten Moment auskosten will. «Die Tabubrecherin» ist ein Filmerlebnis, das geprägt ist von Mut und Zuversicht in das Wesentliche unseres Daseins.
In einem Newsletter der CityKircheZug wird der Film so kommentiert: «Wer sich mit Tod und Sterben auseinandersetzt, verändert das eigene Leben. Der Film ist berührend, aber nicht traurig, er ist intim, aber nicht voyeuristisch, er ist informativ und absolut sehenswert. Michèle Bowley arbeitete in Zug im Amt für Gesundheit und war erste Projektleiterin des «Café d’Bauhütte», bis sie von ihrer Krankheit eingeholt wurde.»