Einzigartiger LSEW mit einem aussergewöhnlichen Finale

An diesem Wochenende ging der 28. Luzerner Solo- und Ensemblewettbewerb über die Bühne. Das ist aber nur sprichwörtlich gemeint, denn die Wettbewerbslokale in Willisau blieben leer – der diesjährige LSEW fand online statt.

Die über 330 Teilnehmer in den Sparten Perkussion und Blasinstrumente nahmen vorab ein Video ihres Vortrags auf und schickten dieses an das OK. Am Samstag, 6. März um punkt 7:30 Uhr ging’s dann los mit der Jurysitzung, bei dem alle Jurymitglieder darüber instruiert wurden, wie die Bewertung im Homeoffice ablaufen wird und was sie zu beachten haben. Freude machte sich breit, da es nun nach über 2 Jahren Planung endlich los ging.

Die Jurymitglieder hörten sich die Videos ihrer Kategorien der Reihenfolge nach an und
bewerteten sie umgehend. Dabei konnten sie sich am Ende des Videos ebenfalls online mit
ihren Jurykollegen austauschen. Ganze zwei Tage lang waren die Juroren am Anhören,
Bewerten, Bericht schreiben und Punkte verteilen, bis am Sonntagnachmittag schlussendlich die Teilnehmer des Finales feststanden. Dies waren bei den Perkussionisten und bei den Bläsern die Solisten mit der jeweils höchsten Punktzahl über alle Kategorien hinweg.

Während die Solisten informiert und ihnen der genaue Zeitpunkt ihres Auftritts im Finale vor Ort in Willisau mitgeteilt wurde, liefen im Hintergrund die Vorbereitungen für die Live-
Stream-Übertragung auf Hochtouren. Alles musste gemäss Schutzkonzept vorbereitet, die
Tonqualität für die Jury im Homeoffice getestet und die Übertragung übers Internet
eingerichtet werden, damit alles bereit war als um 18 Uhr der erste Finalist mit seinem
Vortrag begann.

Die Finalisten des LSEW 2021 hiessen bei der Perkussion Tom Müller (Sursee) auf dem
Drumset, Lea Röthlin (Grossdietwil) auf dem Marimbaphon und Sven Dahinden
(Schüpfheim) auf dem Snare Drum. Diese drei Solisten, welche sich gegen alle anderen
durchgesetzt hatten, traten gegeneinander an um den Titel des Luzerner Percussion
Champion 2021. Bei den Blasinstrumenten waren die fünf Finalisten Jonas Schärli
(Riedermoos) auf dem Cornet, Olivia Böbner (Hasle) auf der Querflöte, Ramona Troxler
(Hildisrieden) auf der Klarinette, Nicola Schnider (Hasle) auf dem Euphonium und zu guter
Letzt der Luzerner Solochampion von vor 2 Jahren, Esteban Umiglia (Sempach) auf dem
Fagott. All diese durften in Willisau nacheinander vor einer Kamera und im Schnitt 400
Zuschauern zu Hause ihr Können zum Besten geben – und das taten sie. Einer war besser als der andere und für die Jury war es nicht einfach die diesjährigen Solochampions bei der
Perkussion und den Bläsern zu küren.

Am Sonntagabend um 20:15 Uhr stand es dann fest: Der Titel des Luzerner Percussion
Champion 2021 ging an Tom Müller aus Sursee. Er setzte sich mit einem grossartigen Solo
auf dem Drumset gegen seine zwei Mitstreiter durch. Der Luzerner Solo Champion in der
Sparte Blasmusik heisst auch in diesem Jahr wieder Esteban Umiglia aus Sempach. Er gab mit seinem Fagott das Concerto in C-Dur von Vivaldi in so einer Präzision zum Besten, dass die Fachjury nicht anders konnte und das 19-jährige Talent bereits zum 2. Mal hintereinander zum Solochampion kürte.

In diesem Jahr war besonders viel Flexibilität von allen Seiten gefordert. «Es gab schon ein
paar Schwierigkeiten zu überwinden» meinte der OK-Präsident David Oggier «so erreichte beispielsweise eine Finalistin ihre Klavierbegleitung nicht und musste den Finalauftritt
kurzerhand ohne Begleitung spielen». Aber die Solistin meisterte dies mit Bravour und
keiner merkte es. Oder das Mallets-Ensemble MSOSS mit 8 Mitgliedern, welches auf Grund
der Bestimmungen nicht zusammenspielen durfte und somit das Stück zuerst mit der einen
Hälfte der Gruppe und dann mit der anderen Hälfte aufnahm. Diese Gruppe gewann für ihr
kreatives Vorspiel sogar einen kleinen Spezialpreis. Alle Beteiligten rissen zusammen an
einem Strang und stellten somit trotz aller Einschränkungen einen würdigen LSEW auf die
Beine.