«Das magische Geschenk» wird zum Herzensprojekt

Scheidung – und was dann? Ist alle Hoffnung verloren? Nicht so bei Lisa, der Hauptfigur von Victoria Nicholsons ersten eigenen Buch. In ihrem Debütroman gewährt die Luzerner Autorin einen tiefen Einblick in ihre emotionale Welt.

Lange war es ihr Geheimnis. Victoria Nicholson schenkte ihrer Familie etwas ganz Besonderes: ihren ersten eigenen Roman. In der Erzählung mit dem mystischen Titel «Das magische Geschenk» geht es um Lieben, Leiden und daraus lernen. Themen, von denen jede Frau ein Lied singen kann. Dabei hat die Hauptfigur Lisa viel mit der Autorin gemeinsam: Sie ist Mitte 40, eine Karrierefrau und hat eine Scheidung hinter sich. So startet sie drei Beziehungsversuche mit Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Bis sie auf einen Mann trifft, der sie wahrhaftig verzaubert: ihr magisches Geschenk.

Wahre Begebenheiten

Die Ereignisse im Buch haben im Leben von Autorin Victoria Nicholson tatsächlich stattgefunden: «Natürlich habe ich auch Dinge weggelassen, komplett verändert oder erfunden. Dennoch bleibt der Kern der Erzählung wahr». Obwohl es ihr erster Roman ist, waren Schreibblockaden eher selten. Sie schrieb bis tief in die Nacht, wobei der Tag danach eher die Herausforderung war. 17 Monate lang hat sie ihre Erlebnisse aufgeschrieben und weder Freunden, noch ihrer Familie etwas davon erzählt. «Das Buch war ursprünglich gar nicht zur Veröffentlichung gedacht», erklärt die Autorin. Doch wie so oft in ihrem Leben, hatte das Karma andere Pläne.

Ein Roman wird zur Familienangelegenheit

Victoria Nicholson kam im Alter von 14 Jahren mit ihrer Familie in die Schweiz. «Meine Eltern haben geplant irgendwann nach Serbien zurückzukehren», erinnert sich die Schriftstellerin. Anlässlich des 70. Geburtstag ihres Vaters ergriff sie die Gelegenheit und überreichte ihrer Familie ihren ersten eigenen Roman nicht nur als Geburtstags-, sondern auch als Abschiedsgeschenk. Beim Auspacken war ihr Vater sehr überrascht: «Ist es wirklich das, was ich denke?» Tränen der Rührung sprachen Bände. Die Überraschung war gelungen.

Das Buch sollte auch ein Dankeschön an ihren Bruder und ihre Eltern für die langjährige Unterstützung sein. Nachdem sie das Buch gelesen hatten, hatten sie natürlich einige Fragen an die Autorin. Daraufhin wollten auch ihre Freunde das Buch lesen, weshalb sich Victoria dazu entschloss den Roman zu veröffentlichen. «Damit habe ich einen Traum verwirklicht, der mir mitten in der Ausbildung und mit noch kaum vorhandenen Deutschkenntnissen völlig unrealistisch erschien». Vielleicht überlegen es sich ihre Eltern jetzt nochmal, ob sie wirklich komplett in ihre Heimat zurückkehren wollen. Wie es momentan im Liebesleben von Victoria Nicholson aussieht, will die Luzernerin nicht verraten. Material für ein zweites Buch hätte sie aber bereits genug.