Neue Ideen beleben Zentralschweizer Kulturlandschaft

«Kraut» begeistert sowohl Kunstliebhaber als auch Passanten. Bild  Kraut.

Die Frühlings-Gewinner des Zentralschweizer Förderpreises des Migros-Kulturprozents stehen fest: Das Festival für Wissen «aha», das Kunstfestival «Kraut» sowie ein gemeinsames Projekt des Theater Pavillons und des Treibhaus Luzern werden mit insgesamt 50 000 Franken unterstützt.

Zweimal jährlich vergibt das Migros-Kulturprozent mit dem Zentralschweizer Förderpreis 50 000 Franken an kulturelle Institutionen und Kulturschaffende, die mit herausragenden Ideen überzeugen. 33 Gesuche wurden im Frühling 2018 eingereicht, drei davon stachen besonders heraus. «Es handelt sich um innovative und überraschende Projekte. Ihnen allen ist gemein, dass die Initianten über den Tellerrand hinausdenken und die Zentralschweizer Kulturlandschaft beleben», begründet Verena Randall, Projektleiterin Migros-Kulturprozent und Verantwortliche des Zentralschweizer Förderpreises, den Entscheid. Mit «aha» wird ein jährlich wiederkehrendes Wissensfestival geschaffen, eine völlig neue Plattform, der im Zeitalter von Fake-News eine besondere Relevanz inne liegt. Einen ungewohnten Ansatz verfolgt auch das Kunstfestival «Kraut», das Kunst auf spielerische Art und Weise an öffentliche Orte bringt.

Und dass mit der richtigen Idee wörtlich und symbolisch Mauern niedergerissen werden können, beweisen der Theater Pavillon und das Jugendkulturzentrum Treibhaus in Luzern: Sie planen eine Verbindungstreppe vom Theater Pavillon in den Treibhausgarten. Mit insgesamt 50 000 Franken erhalten alle drei wichtige finanzielle Mittel und die Chance, sich nachhaltig zu etablieren.

Nachhaltige und vielseitige Förderung

Für aufwendige, kostenintensive Kulturprojekte ist es oft schwierig, genügend finanzielle Mittel zu generieren. Mit dem Zentralschweizer Förderpreis des Migros-Kulturprozents möchte die Migros Luzern nachhaltige und aussergewöhnliche Kulturprojekte fördern und in Ergänzung zum bestehenden, breiten Engagement Schwerpunkte setzen. Die nächste Ausschreibung folgt im September 2018.

Einer der Köpfe hinter «aha» ist Christoph Fellmann im Südpol, wo das Festival 2019 Premiere feiern wird. Bild Lisa Savenberg.

aha ein Festival für Wissen

aha ist ein neues Festival für Wissenschaft, das am 25. und 26. Januar 2019 zum ersten Mal im Südpol in Kriens stattfinden wird. Zur Vermittlung von faktenbasiertem Wissen soll ein neuer, sozialer und auch unterhaltsamer Raum geschaffen werden. Mit dem ungewohnten Festivalformat sprechen die Initianten, der freischaffende Autor Christoph Fellmann, Südpol-Leiter Patrick Müller und die SRFRedaktorin Ana Matijašević, ein breites und neugieriges Nicht-Fachpublikum an. Das MigrosKulturprozent unterstützt das Projekt mit einem Förderbeitrag in der Höhe von 15 000 Franken.

Kraut Kunstfestival Luzern

Im Sommer 2018 findet das Kunstfestival «Kraut» zum zweiten Mal statt. So unerwartet und divers wie Unkraut auftaucht und wieder verschwindet, ist auch dieses Ausstellungsprojekt. Vom 19. Juli bis am 17. August bespielen Kunstschaffende jeweils für wenige Stunden öffentliche Orte in der Stadt Luzern mit künstlerischen Interventionen, begleitet von Musikerinnen und Musikern. Initiiert wurde das Kunstfestival von Paul Lipp, Reto Leuthold, Esther Leupi und Alice Busani. Das Migros-Kulturprozent unterstützt das Festival bei der Etablierung der nächsten drei Ausgaben mit insgesamt 25 000 Franken.

Verbindungstreppe für Kulturhäuser

Der Theater Pavillon Luzern und das Jugendkulturhaus Treibhaus wollen näher zusammenrücken und gemeinsame Projekte realisieren. Als Zeichen der Zusammenarbeit und als direkte Verbindung planen die benachbarten Kulturhäuser eine Treppe vom Theater Pavillon in den Treibhausgarten. Besucher und Altersgruppen werden so durchmischt und Inszenierungen wie Garten-Produktionen ermöglicht. Das Migros-Kulturprozent unterstützt das Vorhaben mit einem Investitionsbeitrag in der Höhe von Fr. 10 000.–.

Die Nachbarn Reto Ambauen (Theater Pavillon) und Corinne Imbach (Treibhaus) treffen sich bald öfters im Garten. Bild Sam Aebi.