Ausstellung und begleitendes Programm in der ZHB Luzern
LUZERN – «Bücher sind mehr als Texte», titelt die ZHB ihre Ausstellung, die gewöhnliche und aussergewöhnliche Erscheinungen mit und ohne Einband präsentiert. Sie startete am 29. Januar und dauert noch bis zum 22. März.
Die Ausstellung erzählt von Skizzenbüchern, Tagebüchern, Kopfkissenbüchern, Lustobjekten, bibliophilen Kostbarkeiten, zensierten Büchern, Büchern mit sieben Siegeln, Kunstwerken, Künstlerbüchern, Musterbüchern, Buchattrappen, Superlativen, Unikaten, Lesefutter und Büchern über Bücher, und könnte noch viele Erscheinungen hinzufügen – wären Zeit und Mittel nicht begrenzt. Begleitet wird die Ausstellung von wöchentlich stattfindenden «Lesepausen», d.h. jeweils Mittwoch mittags stattfindende Gesprächsrunden mit wechselnden Gästen. Im Fokus der unterhaltsamen Runden steht auch hier die Gegenwart und Zukunft des Buches und des Lesens.
Medien mit Beharrungsvermögen und Entwicklungspotential
Die Ausstellung der ZHB konzentriert sich insbesondere auf das Buch selbst, auf dessen Funktions- und Bedeutungsreichtum, auf die Vielgestaltigkeit eines Mediums, das die Jahrhunderte in einem erstaunlichen Beharrungsvermögen überdauert hat und sich zugleich entwickelt, gewandelt und neu entdeckt hat. Dabei geht die Ausstellung weder systematisch, noch chronologisch vor, stattdessen präsentiert sie ausgewählte Aspekte einer schier unabschätzbaren Buch-Fülle und überlässt den Betrachtenden die persönliche Vervollständigung. So sind Original-Skizzenbücher von Luzerner Künstlern zu sehen, oder Tagebücher, die zwischen Geheimnis und Offenbarung eine Textspur legen. Das von Richard Wagner seiner Cosima zärtlich gewidmete Siegfried-Idyll und andere Widmungsexemplare aus dem Bestand der ZHB Luzern, eine Reihe von sehr speziellen «Buchhandhabungen», begonnen bei den Textbearbeitungen von Toni Egloff bis hin zum «Verriss» von Marcel Reich-Ranicki. Dazu kommen Buchobjekte, d.h. Kunstwerke, die mit dem Thema Buch spielerisch umgehen, Interviews zum Hören und Filme.
Die Gegenwart und Zukunft des Buches wird verhandelt
Zweifellos steht das Buch im 21. Jahrhundert einer nie da gewesenen Konkurrenz gegenüber – dem jederzeit abrufbaren, leicht zu konsumierenden, vermeintlich herrschaftsfreien Weltwissen des Internets. Wird das Buch nun obsolet oder behauptet es sich mit einer neu gewonnenen Notwendigkeit? Ein Ende der Buchgeschichte jedenfalls ist noch nicht absehbar. Was es mit der Gegenwart und Zukunft des Buches und des Lesens auf sich hat, verfolgen die Mittagsgespräche, die ab dem 5. Februar wöchentlich in der Leselounge der ZHB, Standort Sempacherstrasse, stattfinden.
Begleitprogramm zur Ausstellung: Lesepause.
Mittagsgespräche in der ZHB-Leselounge, bis einschliesslich 19. März, jeweils mittwochs, 12.15 bis 13.15 Uhr, Eintritt frei. Die unterhaltsamen Mittagsgespräche drehen sich um die Gegenwart und Zukunft des Buches und des Lesens. Mit Gästen aus der Buch-, Literatur- und Bibliothekslandschaft. Moderiert von Max Christian Graeff.
Lesepausen
Mittwoch, 26. Februar, 12.15 Uhr: Lesepause 4
Verlag oder Selbstverlag, Papier oder online: Strukturwandel im Verlagswesen.
Mittwoch, 5. März, 12.15 Uhr: Lesepause 5
Das leerste Buch der Welt: E-Books, Portale, Livekommunikation – schnelle Trends oder grundlegender Wandel? Die Bibliothek von morgen: Literatur(h)ort, überquellendes Biotop, Infobörse?
Anschliessend: Bibliotheksfachleute präsentieren E-Books, E-Papers und andere digitale Medien zum Ausleihen auf eigene Geräte. Kurze Demonstration und individuelle Beratung.
Mittwoch, 12. März, 12.15 Uhr: Lesepause 6
Luzerner Verlage auf internationalem Parkett: Die Schweiz ist Gastland der Buchmesse Leipzig.
Mittwoch, 19. März, 12.15 Uhr: Lesepause 7
Das Literaturfest, die «Luzern bucht», woerdz – Festivals in der Bücherwelt.