Fokus Beruf: Pflegeberufe sind begehrt

Michèle Eicher (16) aus Dierikon absolviert im Luzerner Kantonsspital die 3-jährige Lehre zur Fachfrau Gesundheit EFZ. (Bild apimedia)

Die Ausbildung «Fachfrau/-mann Gesundheit EFZ» gehört zu den beliebtesten Berufslehren. Aus gutem Grund: Sie ist vielseitig und eröffnet breite Perspektiven. Davon profitiert auch Michèle Eicher aus Dierikon.

Michèle Eicher (16) aus Dierikon absolviert im Luzerner Kantonsspital die 3-jährige Lehre zur Fachfrau Gesundheit EFZ. (Bild apimedia)
Michèle Eicher (16) aus Dierikon absolviert im Luzerner Kantonsspital die 3-jährige Lehre zur Fachfrau Gesundheit EFZ. (Bild apimedia)

Die stete Zunahme von hochbetagten, pflegeabhängigen Menschen stellt das Gesundheitswesen vor eine grosse Herausforderung. Um in Zukunft genügend Pflegefachpersonen zu haben, wurde 2004 die Grundbildung «Fachfrau/-mann Gesundheit EFZ» eingeführt. Zwölf Jahre später liegt sie – hinter der Kauffrau und dem Detailhandelsfachmann – an dritter Stelle der beliebtesten Lehrberufe. Im Kanton Luzern starteten diesen Sommer 345 Jugendliche mit einer FaGe-Ausbildung in einem von 136 Betrieben. Erfreulich ist der wachsende Zuspruch seitens der männlichen Schulabgänger. Lag ihr Anteil vor einem Jahr noch bei 8 Prozent, beträgt er in diesem Jahr gemäss Branchenverband ZIGG bereits 10,5 Prozent.

Vielseitige Ausbildung

Im Luzerner Kantonsspital bewerben sich jedes Jahr über 400 Jugendliche für die total 90 Ausbildungsplätze. Doch was macht den Beruf so attraktiv? «Die Vielfalt der Ausbildung», sagt Ingrid Oehen, Leiterin Ausbildung im Luzerner Kantonsspital. «Fachleute Gesundheit sind ausgebildet in Pflege, Medizinaltechnik, Logistik und Hauswirtschaft. Sie helfen bei der Morgentoilette und bei der Alltagsgestaltung der Patienten, erledigen Administratives und verrichten einfachere pflegerische Aufgaben wie Verbände wechseln oder Blut nehmen.»

Enger Kontakt zu Patienten

Diese Vielfalt hat auch Michèle Eicher kennengelernt. Die 16-jährige Dierikonerin steht zurzeit im Luzerner Kantonsspital im zweiten Lehrjahr zur Fachfrau Gesundheit EFZ. Schon von klein auf sei sie von Krankenschwestern fasziniert gewesen und habe ihre Geschwister gepflegt, wenn sie krank waren. Beim Schnuppern auf der Neonatologie habe es sie dann gepackt. An ihrer Lehre mag sie am meisten den engen Kontakt zu den Patienten. «Mit hilfsbedürftigen Menschen zu kommunizieren und ihr körperliches Wohlbefinden verbessern zu helfen, ist ein super Gefühl», schwärmt sie. Nach der Lehre, die Michèle übernächsten Sommer abschliesst, möchte sie sich zur Pflegefachfrau weiterbilden lassen.

Ausgezeichnete Perspektiven

Die FaGe-Grundbildung wird übrigens nicht nur in Spitälern, sondern auch in Altersheimen, psychiatrischen Kliniken oder bei der Spitex angeboten. Oder an der Gesundheitsmittelschule (GMS) in Luzern – Berufsmatura inklusive. Seit kurzem gibt es zudem die 2-jährige Attestlehre «Assistent/in Gesundheit und Soziales». Nach Erhalt des Eidg. Berufsattests (EBA) kann die 3-jährige FaGe-Lehre verkürzt in zwei Jahren absolviert werden. Mit dem EFZ in der Tasche stehen den Lehrabgängern viele Türen offen. Eine Möglichkeit besteht darin, mittels Berufsprüfung den Titel «Fachperson Langzeitpflege und -betreuung FA» zu erlangen. Viele FaGe wählen die 2-jährige Weiterbildung an der Höheren Fachschule zur «dipl. Pflegefachfrau HF». Eine weitere Option ist das Studium an einer Fachhochschule, um den «Bachelor of Science (FH) in Pflege» zu erhalten.

Daniel Schwab