Die Berufslehre als gute Basis für höhere Ausbildungen

Nach einer Lehre mit Berufsmaturitätsabschluss ermöglicht die Passerelle den Zugang zu einem Studium an einer Schweizer Universität. Bild iStock © M. Patzen

Raphael Betschart schloss seine Ausbildung zum Polymechaniker mit Fachrichtung Montagetechnik bei Komax ab. Gleichzeitig mit seiner Ausbildung erlangte er auch die Berufsmaturität. Und obwohl die Zeit der Ausbildung anspruchsvoll war, wollte Raphael Betschart mehr.

Wie ging es nach deinem Lehrabschluss weiter?

Ich war froh, die Prüfungen hinter mir und die Abschlusszeugnisse in der Hand zu haben. Im Oktober des gleichen Jahres startete ich bereits mit der Passerelle.

Was ist das genau?

Das ist eine zusätzliche schulische Ausbildung, die eine Brücke zwischen Fachhochschulen und Universitäten schlägt. Mit der Berufsmaturität kann man an eine Fachhochschule, aber nicht an eine Universität. Wer die Berufsmaturität abgeschlossen hat, kann mit Hilfe der Passerelle die Hochschulreife erlangen. Der zeitliche Aufwand während der Passerelle beträgt wöchentlich etwa 40 Stunden, davon
18 Lektionen Unterricht. Den Rest bewältigt man im Selbststudium.

Und warum wolltest du unbedingt einen Maturitätsabschluss?

Weil mich ein Studium an einer Universität reizte. Die Möglichkeiten an Studiengängen sind einfach enorm.

Wie ging es nach der Passerelle weiter?

Nach meinem Lehrabschluss legte ich ein Zwischenjahr ein, um während des Studiums nicht von Geldsorgen geplagt zu werden. Dann begann ich mein Studium an der ETH Zürich im Studiengang Interdisziplinäre Naturwissenschaften. Dieser Studiengang umfasst Fächer wie Biologie, Chemie, Physik und Mathematik.

Hattest du dir das Studium so vorgestellt?

Ich merkte bald, dass das Niveau extrem hoch war. Leider musste ich auch feststellen, dass es grosse Niveauunterschiede zwischen Passerelle und Matura gibt; ich hatte grossen Nachholbedarf in gewissen Fächern. Ich habe die ersten beiden Semester zwar absolviert, mich aber entschieden, nicht zu den Prüfungen anzutreten, auch weil mir einzelne Fächer, insbesondere Biologie, im Studium besser gefielen als andere. Und so schrieb ich mich an der Universität Zürich für ein Biologiestudium ein.

Bist du mit deiner Entscheidung zufrieden?

Ja, es gefällt mir sehr gut. Im September 2016 startete ich bereits ins fünfte Semester.

Wie lange dauert das gesamte Studium?

4½ Jahre. Danach kommt noch die Masterarbeit und je nachdem eine Doktorarbeit. Aber soweit bin ich noch nicht. Zuerst kommt der Bachelor-Abschluss, danach folgt die Spezialisierung im Master. Ich habe mich noch nicht entschieden, in welche Richtung ich mich spezialisieren werde, wahrscheinlich aber Bioinformatik oder Pflanzenwissenschaften mit Schwerpunkt auf Phytopathologie (Pflanzenkrankheiten).

Raphael Betschart
Raphael Betschart

Was ist die Passerelle?

Bei der Passerelle handelt es sich um eine Ergänzungsprüfung zur Berufsmaturität. Wer sie besteht, hat Zugang zu allen Studiengängen der Universitären Hochschulen der Schweiz sowie zu allen Studiengängen der Pädagogischen Hochschulen.

Zugang zu ausländischen Hochschulen verschafft der Abschluss nur dort, wo diese den Ausweis über die Ergänzungsprüfung anerkennen.

Nach einer Lehre mit Berufsmaturitätsabschluss ermöglicht die Passerelle den Zugang zu einem Studium an einer Schweizer Universität. Bild iStock © M. Patzen
Nach einer Lehre mit Berufsmaturitätsabschluss ermöglicht die Passerelle den Zugang zu einem Studium an einer Schweizer Universität. Bild iStock © M. Patzen

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