EBIKON – Kinder und Jugendliche wachsen mit digitalen Medien auf. Damit Eltern das Nutzungsverhalten ihrer Kinder kennenlernen und verstehen, haben der Frauenverein FrauenImPuls und die jufa – Fachstelle für Jugend und Familie Ebikon/Buchrain zum Orientierungsabend eingeladen. Knapp 40 Interessierte besuchten die Veranstaltung.
Zu Beginn der Veranstaltung zeigte der 16-jährige Kantonsschüler Tim Willmann wie er sich in der digitalen Welt bewegt. «Wir Jugendlichen nutzen Facebook nicht mehr so intensiv, wie viele Erwachsene meinen. WhatsApp ist beliebter, da Informationen einer Zielgruppe einfach und schnell zugestellt werden können», sagte Tim Willmann an der Veranstaltung. «Besonders beim Heraufladen von Bildern ins Web ist Vorsicht geboten, denn sobald ein Bild im Umlauf ist, ist es kaum mehr zu entfernen», betonte Willmann weiter.
Kinder begleiten
Welche Chancen und Risiken die digitalen Medien bringen, zeigte Brigitte Waldis-Kottmann von der Fachstelle Akzent Prävention und Suchttherapie auf: «Wichtig ist, dass Eltern mit ihren Kindern gemeinsam die digitale Welt erkunden und auf deren Interessen eingehen. Eltern haben im Umgang mit digitalen Medien eine Vorbildfunktion.» Weiter ermutigte Brigitte Waldis-Kottmann die Anwesenden, dass sie sich professionelle Unterstützung holen sollen, falls es zu Auffälligkeiten bei der Nutzung kommt. Folgende «goldene Regeln» gilt es im Umgang mit digitalen Medien zu beachten:
– Begleitung ist besser als Verbote. Kinder benötigen auch in der digitalen Welt die Begleitung der Eltern. Reden Sie mit ihrem Kind über Erfahrungen und Erwartungen im Web.
– Kinder brauchen medienkompetente Vorbilder. Eltern sind für Kinder Vorbilder im Umgang mit Medien. Überprüfen Sie ihre eigenen Mediengewohnheiten.
– Beachten sie die Altersfreigaben. Für Filme finden Sie die Freigaben unter jugendmedien.ch und für PC-Games unter pegi.ch
– Bildschirmzeiten gemeinsam festlegen. Bestimmen Sie gemeinsam mit ihrem Kind die Nutzungszeiten. Setzen Sie klare Grenzen und achten Sie darauf, das die Abmachungen eingehalten werden.
– Schauen Sie genau, mit wem Ihr Kind chattet. Onlinebekanntschaften sollten Kinder nur begleitet von Erwachsenen und an öffentlichen Orten treffen.
– Vorsicht mit privaten Daten im Netz. Kommunizieren Sie ihrem Kind, dass grundsätzlich keine persönlichen Daten wie Name, Adresse, Alter und Telefonnummer ins Web gehören, ausser wenn es vorher abgesprochen ist.
– Offene Gespräche sind besser als Filtersoftware. Sprechen Sie mit ihrem Kind altersgerecht über Sexualität und Gewalt. Eine Filtersoftware ist sinnvoll, garantiert aber keinen vollständigen Schutz.
Mehr Informationen ist unter www.jugendundmedien.ch zu finden.