Streng nach Vorgaben des BAG besuchten die Naturfreunde Oberfreiamt gemeinsam draussen im dunklen, verschneiten Tannenwald den Samichlaus.
30 Personen, darunter 12 Kinder, machten sich in der Abenddämmerung auf den Weg, vom Haselhof ob Alikon über den Ausläufer des Lindeberges auf die Luzernerseite, wo beim Eindunkeln von weitem sichtbar ein Feuer brannte. Tische und Bänke standen bereit, um den vorgeschriebenen Abstand zwischen den Familien einzuhalten. Mit dem Lied „Was isch das für es Liechtli“ wurde der schwer atmende, alte Samichlaus begrüsst. Der Esel sei krank geworden, weshalb er und der Schmutzli die ganze Last den Berg hinauf tragen mussten. Ein mit Lämpchen umgebenes Weidenhaus, worin sich ein alter Polsterstuhl wie ein Thron stand, da konnte sich der weisshaarige, bärtige Mann mit einem tiefen Seufzer hinsetzen und sich ausruhen.
Schon bald aber wurden die Kinder aufgerufen, ein Lied zu singen oder ein Versli vorzutragen, oft auch selbstkritisch, wie „Samichlaus ich ben en Lumpetäsche, be mit allne Wasser gwäsche“. Da musste der greise Mann lachen und konnte keine mahnenden Worte mehr aussprechen. Er schenkte allen Kindern ein prall gefülltes Guetslisäckli. Mit dem Lied „In der Weihnachtsbäckerei“ bedankten sich die Kinder, die Erwachsenen aber durften coronabedingt mit Maske nur summen. Weil die beiden Kapuzenmänner noch andere Kinder besuchen mussten, brachen sie bald wieder auf. Auf dem gleichen Weg ging es bei Schneefall zurück zu den Autos, schnell nach Hause, die nassen Kleider ausziehen und hinein in die warme Stube! Und jetzt ist nur noch Warten auf Weihnachten angesagt.
Text: Hans Kaufmann
Fotos: Jens Howoldt