Vor 25 Jahren wirkte die Idee eines konfessionsverbindenden Religionsunterrichts wie ein Herzschrittmacher. Sie stärkte die Bande zwischen der reformierten und katholischen Kirche im luzernischen Buchrain und dem unteren Rontal. Bald warf das Projekt erste Wellen.
pd/Red. Buchrain. Federführend dabei waren der katholische Seelsorger Stephan Schmid-Keiser, Roland Baumann als Vorsitzender der reformierten Unterrichtskommission sowie der reformierte Pfarrer Bruno Leugger. Wenige Wochen vor dem Start im Herbst 2000 gab man bekannt, dass beide Landeskirchen einen konfessionsverbindenden Schulunterricht anstreben und aufzeigen, wo und wie die Wurzeln zum kirchlichen Leben entstanden sind. Das gemeinsame Erteilen des christlichen Unterrichts innerhalb der Wochenstundentafel verlangte nach einer Einigung mit der Schulleitung. Dort stiess man auf offene Ohren,
Ethische Werte stehen im Zentrum
Weiterhin orientiert sich der ökumenische Religionsunterricht an der Erlebniswelt der Kinder und spannt einen Bogen zum christlichen Glauben. Es werden ethische Werte wie Lebensfreude, Wertschätzung, Dankbarkeit, Einfühlungsvermögen, Vertrauen und Staunen gefördert und gestärkt. Die Zahl der Kinder, welche generell am Religionsunterricht teilnehmen, hat in jüngerer Zeit abgenommen. Ab diesem Schuljahr werden sie in Ganzklassen aus Gruppen verschiedener Klassen unterrichtet. Zudem ist in Buchrain der ökumenische Unterricht in der 5. Klasse seit 2011 Geschichte. Auf katholischer Seite finden Projektstunden statt.
Begegnung nach 25 Jahren
Insgesamt fand die Initiative Anklang in der Schulwelt. Wie ein Herzschrittmacher für die Förderung des Zusammenhalts unter Menschen unterschiedlicher religiöser Herkunft entfaltete sich ein Langzeitprojekt, das weitere Kreise im Rontal und darüber hinaus zog. 25 Jahr später trafen sich zehn der damals Engagierten zum Austausch über die gemeinsam erlebte Geschichte. Sie erinnerten sich daran, wie die Idee Fuss fasste und sich der grosse Einsatz gelohnt hat.