
Eine Woche in der Natur – und in der geschichtsträchtigen Gegend um Arnheim
Vor zwei Jahren machten sich die Naturfreunde Oberfreiamt den Rhein zum Thema. Damals besuchte eine Gruppe die Quelle am Oberalppass. Es folgten mehrere Ausflüge. Und nun verabschiedeten sich die Naturfreunde aus dem Oberfreiamt endgültig vom Rhein, und das während einer ganzen Woche.

Von Xanten an der deutschen Grenze ging es per Tandem im steifen Küstenwind über die Grenze nach Arnheim, das im 2. Weltkrieg als strategischer Brückenkopf hart umkämpft war. Einen Tag später folgte die Besichtigung des holländischen Verteidigungswerks des 19. Jahrhunderts bei Vechten. Im modern gestalteten Museum konnte dank neuesten Medien ein Fallschirmabsprung miterlebt werden. Dass ein Viertel der Fläche Hollands wenige Meter unter dem Meeresspiegel liegt, hat sich früher die niederländische Armee zu Nutze gemacht. Bei einem Angriff wären weite Teile des Landes unter Wasser gesetzt worden. Am dritten Tag stand ein Bootsausflug in den Nationalpark «de Biesbosch» auf dem Programm, der unmittelbar hinter den Naturfreundehaus beginnt. Eine wunderbare und unberührte Auenlandschaft mit vielen Wasservögeln. Am Nachmittag lohnte sich ein Besuch in der historischen Rheinstadt Dordrecht. Vom Restaurant auf dem Pier kann man die grossen Rhein- und Meerschiffe aus nächster Nähe über das Flusswasser gleiten sehen. Am Tag vier ging es zum grössten Wasserwehr der Welt «de Maesklandtkering». Nach der verheerenden Flutkatastrophe von 1953 mit 1836 Opfern wurde eine schwenkbare Sperre gebaut, die das Gebiet von Rotterdam bis Antwerpen mit Dämmen schützt. Die beiden kreisbogenförmigen Tore sind drehbar um ein Kugelgelenk mit einem Durchmesser von 10 Metern und einem Gewicht von 680 Tonnen. Am letzten Hollandtag wanderten die Oberfreiämter vom Naturfreundehaus aus durch die Wälder und über die Felder, welche 1944 als Lande- und als Aufmarschgebiet der Alliierten dienten. In Arnheims Vorort Osterbeek stand der Besuch des Airborne-Museums zum Thema «Schlacht um die Brücke von Arnheim» bevor. Eindrucksvoll und beklemmend war die Ausstellung, wo man in die Fussspuren eines englischen Fallschirmspringers treten und die mörderische Schlacht miterleben konnte.